Mit der Europameisterschaft konnte Sport1 insgesamt überzeugen. Allerdings ging nur selten etwas ohne das deutsche Team.
Nur selten konnten sich die Fans einer in Deutschland eher weniger beliebten Sportart in der jüngeren Vergangenheit auf eine wirklich umfangreiche Berichterstattung verlassen. Doch der Basketball-Europameisterschaft, die in diesem Jahr in Litauen stattfand, räumte Sport1 sehr viel Sendezeit ein. Immerhin 27 Spiele übertrug man, hiervon waren acht mit deutscher Beteiligung. Die Zuschauer hatten zumeist ziemlich eindeutige Präferenzen: Während die Begegnungen mit Dirk Nowitzki und Co. stets deutlich überdurchschnittliche Quoten einfahren konnten, verharrte man ansonsten im Mittelmaß.
Bereits am ersten Turniertag stellte sich deutlich heraus, dass dieses Turnier für den Sportsender nur mit Deutschland zu einem wirklichen Erfolg werden konnte. Somit sahen am 31. August nur 0,08 Millionen das Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Lettland, womit minimal unterdurchschnittliche 0,7 Prozent erzielt wurden. In der werberelevanten Zielgruppe waren sogar nur 0,5 Prozent bei 0,02 Millionen Sportbegeisterten möglich. Am Abend spielte dann Deutschland gegen Israel, womit die Reichweite auf durchschnittlich 0,73 Millionen anstieg. Aufgrund der deutlich lukrativeren Sendezeit kletterte der Marktanteil "nur" auf 2,6 Prozent. Bei den jungen Zuschauern führten derweil 0,41 Millionen zu ganz starken 3,8 Prozent. Einen Tag später sahen das Match gegen Italien sogar 0,91 Millionen Deutsche, womit noch etwas bessere 3,2 Prozent aller Fernsehenden einschalteten. Bei den Jüngeren waren es 3,6 Prozent.
Auch die weiteren Partien der deutschen Nationalmannschaft liefen durchaus erfolgreich, kamen jedoch nicht mehr an derartige Zuschauerzahlen heran. Das letztlich irrelevante letzte Vorrundenspiel gegen Lettland sahen nur noch 2,1 Prozent aller bzw. 2,0 Prozent der jungen Konsumenten bei 0,30 Millionen Interessenten, was einen Negativrekord darstellte. Die letzte Begegnung der Vorrunde kam am Abend ebenfalls auf exakt diese Zuschauerzahl, musste sich aufgrund der stärker frequentierten Sendezeit mit Marktanteilen von 1,0 und 1,1 Prozent zufriedengeben. Damit wurde jedoch immerhin der Senderschnitt überboten.
In der Zwischenrunde musste Deutschland zunächst um 14:30 Uhr gegen die hochfavorisierten Spanier ran, für Sport1 war dies sicherlich keine allzu glückliche Anwurfzeit. Denn mit 3,7 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 4,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen wurden zwar die bis dato höchsten Marktanteile erreicht, es wäre jedoch sicherlich eine weitaus höhere Reichweite als 0,41 Millionen drin gewesen. Das zeigte dann das immens wichtige Spiel gegen die Türkei, die mit 0,71 Millionen Interessenten sogar ab 17:00 Uhr ein riesiger Erfolg war. Schon insgesamt reichte es für großartige 4,9 Prozent, bei den jungen Menschen führten aber 0,33 Millionen zu unglaublichen 6,2 Prozent. Die anderen Spiele blieben derweil bestenfalls im Mittelmaß stecken, einzig bei Türkei - Frankreich waren doch immerhin gute 1,2 bzw. 1,4 Prozent drin. Die Zuschauerzahl lag ab 17:00 Uhr bei 0,18 Millionen.
Am Sonntag, den 11. September lief die EM in Deutschland dann so erfolgreich wie nie wieder. Schon das Zwischenrundenspiel zwischen Spanien und Frankreich begeisterte 0,22 Millionen Fans, mit 1,2 Prozent war man deutlich oberhalb der Norm. Noch besser sah es allerdings bei den Umworbenen aus, wo aus 0,11 Millionen 1,5 Prozent resultierten. Am Abend sah es noch besser aus, denn das alles entscheidende Match der Deutschen gegen die Gastgeber durchbrach zum ersten und einzigen Mal die Millionenmarke, immerhin 1,02 Millionen Menschen wurden begeistert. Der Marktanteil fiel mit 3,0 Prozent allerdings nicht besonders positiv im Vergleich zu anderen Spielen der deutschen Mannschaft auf. Bei den Jungen wurden 3,8 Prozent bei 0,54 Millionen generiert.
Nach dem Aus des Teams wurde auch das weitere Turnier nur noch von einer sehr treuen Fangemeinde verfolgt, die vier Viertelfinals kamen nie über unterdurchschnittliche 0,6 Prozent bei bestenfalls 0,12 Millionen Interessenten. Auch danach konnte der Senderschnitt nie wieder erreicht werden, aber das erste Halbfinale zwischen Spanien und Mazedonien schaffte es immerhin auf 0,08 Millionen und 0,7 bzw. 0,8 Prozent der jeweiligen Zuschauergruppen. Das Endspiel sahen sich am Sonntagabend dann immerhin 0,20 Millionen Menschen ab drei Jahren an, man fuhr damit jedoch nur enttäuschende 0,6 Prozent aller Fernsehenden ein. In der werberelevanten Zielgruppe sahen 0,12 Millionen zu, der Marktanteil betrug hier 0,8 Prozent.
Insgesamt kamen die 27 übertragenen Spiele auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von immerhin 0,31 Millionen, womit überzeugende 1,4 Prozent generiert werden konnten. Allerdings waren die deutschen Spiele dabei wesentlich erfolgreicher als die restlichen Partien, denn mit deutscher Beteiligung wurden im Schnitt 3,8 Prozent bei 0,68 Millionen Menschen erzielt. Ohne sahen hingegen nur 0,14 Millionen zu, dies führte zu 0,7 Prozent. Ein ähnliches Bild ergab sich auch bei den Werberelevanten: Hier begeisterten die deutschen Begegnungen 0,34 Millionen, ohne Deutschland sahen durchschnittlich nur 0,06 Millionen zu. Die Marktanteile betrugen 3,8 bzw. 0,7 Prozent, was insgesamt zu sehr ordentlichen 1,7 Prozent bei 0,15 Millionen Basketballfans führte. Dem Sport1-Senderschnitt des vergangenen Sendejahres war man somit doch deutlich überlegen, dieser betrug nämlich 0,8 beim Gesamtpublikum und 0,9 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.