Quotencheck

«Genial daneben»

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Wie schlug sich die Impro-Comedy am Freitagabend diesmal?

Wie schlug sich die Impro-Comedy am Freitagabend diesmal?

Im Januar 2013 würde «Genial daneben» sein zehnjähriges Bildschirmjubiläum feiern: Für eine Unterhaltungsshow wäre dies ein enorm hoher Wert, ist die Halbwertszeit vieler Showformate doch normalweise deutlich geringer. Doch ob die von Hugo Egon Balder moderierte Comedy noch etwas mehr als ein Jahr auf Sendung bleiben kann, ist fraglich. Seit geraumer Zeit befinden sich die Einschaltquoten im Keller; selbst ein positiver Trend ist nicht zu erkennen. 2009 betrug der durchschnittliche Zielgruppen-Marktanteil nur 8,7 Prozent, im vergangenen Jahr waren es ebenfalls gerade einmal 8,6 Prozent. Dennoch wurden seit Juli weitere neue Folgen ausgestrahlt, die diesmal am Freitagabend ab 22.15 Uhr ran durften.

Am 15. Juli startete «Genial daneben» mit 2,12 Millionen Gesamtzuschauern und einem Marktanteil von 9,2 Prozent. Dies war eine durchaus respektable Quote, konnte das Format doch im gesamten Jahr bisher kein Mal zwei Millionen Zuschauer anlocken – zuletzt war das im August 2009 der Fall. Die Zielgruppenwerte waren allerdings weniger erfreulich, denn hier brachten es nur 0,98 Millionen auf 10,4 Prozent und damit einen durchschnittlichen Wert. . Die Comedy konnte nur bedingt von dem starken Start des Lead-Ins «Ich liebe Deutschland» profitieren, das im Vorfeld 16 Prozent der Werberelevanten erreichte. Eine Woche später ging es immerhin auf 11,2 Prozent bergauf; insgesamt waren 2,05 Millionen und 8,7 Prozent dabei. Einen besseren Zielgruppen-Marktanteil gab es am 16. Juli 2010 mit 11,5 Prozent.

Doch schon kurz darauf fielen die Werte wieder in den einstelligen Bereich: Am 29. Juli 2011 waren nur noch 8,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen dabei. Mit 1,71 Millionen Gesamtzuschauern wurde erstmals die Zwei-Millionen-Marke unterschritten. Noch schlechter lief es sieben Tage später, als gar nur noch 1,66 Millionen und 7,2 Prozent dabei waren. In der Zielgruppe wurden nur noch 0,71 Millionen Zuschauer und 7,4 Prozent Marktanteil gemessen – einen schlechteren Wert gab es zuletzt im Juli 2010.

Die nächste Folge am 12. August brachte einen leichten Aufschwung und 1,93 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Auch der Zielgruppenwert von 9,8 Prozent stimmte versöhnlich. In den folgenden drei Ausgaben pendelten sich diese Quoten dann zwischen 8,0 und 9,6 Prozent ein, womit man weiterhin deutlich unterhalb des Sat.1-Schnitts lag. Beim Gesamtpublikum verringerten sich die Reichweiten auf teilweise weniger als 1,5 Millionen, was aber an der allgemein verringerten Sehbeteiligung lag: Die Marktanteile blieben nämlich mit Werten um acht Prozent stabil.
Richtig schwach präsentierte sich «Genial daneben» am 16. September mit nur noch 1,27 Millionen Gesamtzuschauern und 5,6 Prozent Marktanteil – dem bis dato schwächsten Wert. Auch in der Zielgruppe kam man nicht über desaströse 6,6 Prozent bei 0,65 Millionen 14- bis 49-Jährigen hinaus. Probleme machte besonders die RTL-Konkurrenz, wo «Das Supertalent» in die neue Staffel startete.

Eine Woche später konnte «Genial daneben» überraschend punkten: Mit 10,0 Prozent bei den Werberelevanten wurde der beste Wert seit Juli gemessen; beim Gesamtpublikum lief es mit 1,48 Millionen Zuschauern und 7,8 Prozent Marktanteil ebenfalls besser als zuletzt. Diesmal war das Lead-In, der Spielfilm «Wickie und die starken Männer», der Grund für den Quotenaufschwung. Bedenkt man aber, dass der Film fast 20 Prozent Marktanteil hatte, so sind die Quoten der Sat.1-Comedy ebenfalls eher eine Enttäuschung. Die nächste Folge am 30. September sahen schließlich wieder nur 7,5 Prozent der Werberelevanten und 1,28 Millionen Gesamtzuschauer. Der Marktanteil bei allen fiel mit 5,5 Prozent so schlecht wie nie im Jahr 2011 aus.

Eine Ausgabe steht zwar noch aus, dennoch kann ein Fazit gezogen werden: Im Durchschnitt erreichte «Genial daneben» mit den neuen Folgen im Jahr 2011 eine Reichweite von 1,64 Millionen beim Gesamtpublikum ab drei Jahren. Hier lag der Marktanteil bei 7,5 Prozent und damit deutlich unterhalb der üblichen Sat.1-Werte, die circa zehn Prozent betragen. Ähnlich sieht es bei den 14- bis 49-Jährigen aus, wo das Format in diesem Jahr 0,81 Millionen Bundesbürger und damit 8,8 Prozent unterhielt. Damit lag man ungefähr zwei Prozentpunkte unter dem Senderschnitt und hielt das Marktanteils-Niveau der vergangenen Staffeln. Ob dies für eine Fortsetzung reicht, bleibt abzuwarten.

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