Vor rund 200 Gästen präsentierte Sky-Chef Brian Sullivan seinen neuesten Clou, den er und seine „Geeks“ ausgeheckt haben. Sky Go wird bald auch auf der Xbox zu sehen sein.
Rund 200 Gäste waren dem Ruf von Sky zur Veranstaltung „Sky Futures“ gefolgt. „Wenn Sky und Xbox rufen, dann muss man doch kommen“, war aus den Reihen der anwesenden Journalisten zu hören. Sie kamen aus allen Branchen, von Energy, vom Focus, von der Süddeutschen Zeitung… Der eigentliche Veranstaltungsraum – dort, wo sonst die Sky-Mitarbeiter essen – platzte förmlich aus allen Nähten. Wer einen der Sitzplätze ergattert hatte, konnte sich glücklich schätzen. Sky-Chef Sullivan nutzte die erste ganz große Veranstaltung seit dem Sky-Launch zunächst für einen kleinen Rückblick auf das, was der Bezahlsender seit dem Start vor rund zwei Jahren vollbracht hat. „Wir sind gestartet mit der Idee, dass Fernsehen für die Menschen wichtig ist. Es ist so, dass das TV die Menschen zum Lachen und zum Weinen bringt, es erzieht die Menschen. Aber das wichtigste ist: Es erlaubt es uns zu entfliehen und zu entspannen.“ Das werde sich auch in Zukunft nicht ändern, sagte Sullivan, wenngleich die Art des TV-Konsums durchaus eine andere sein wird.
Dass das so ist, dazu hat Sky mit Produkten wie Sky+ oder Sky Go in der Vergangenheit schon beigetragen. „Still und heimlich sind wir eine der führenden Innovations-Marken Europas geworden“, freute sich der CEO von Sky Deutschland. Die Innovationen, die Sky hervorbringe, fußen immer auch darauf, dass Sullivan selbst versucht, ein gutes Gespür dafür zu haben, wohin sich ein Trend entwickeln könnte. Oder wie er es sagt: Die Produkte sind auch für Geeks wie ihn oder sein Team. Das, was Sky geschafft hat, kann sich sehen lassen – wenngleich natürlich jedem in Unterföhring klar ist, dass man noch nicht am Ziel angekommen ist. Ein Ziel sei es die Kundenzahl auf drei Millionen anzuheben – rund 300.000 fehlen da aktuell noch. Schon erreicht hat man, dass die Kundenzufriedenheit aktuell die höchste in der 20-jährigen Unternehmensgeschichte ist. Vor allem ein Verdienst von Sullivan, der aus genau diesem Bereich kommt.
Enorm hohe Zufriedenheitswerte erreiche beispielsweise der Festplattenrekorder (PVR) Sky+, aber auch Sky Go sei eine Innovation, die für Sky enorm wichtig ist. Am Donnerstag stellte Sullivan die Zukunft von Sky Go, kurz gesagt Sky Go 3.0, vor. Das Programm erhielt ein Facelift – und zahlreiche neue Features. Das Design orientiert sich fortan grob am neuen Sky-Guide – die verschiedenen Inhalte lassen sich (Apple lässt grüßen) wie ein Karussell von links nach rechts oder rechts nach links schieben. Zudem sind neben den Sport-Inhalten ab sofort auch die Film-Kanäle via Sky Go abrufbar. Das neue Sky Go, eindrucksvoll präsentiert von einem sichtlich Spaß habenden Sullivan, wird seine Nutzer künftig per Mail über den Start seiner Lieblingssendung informieren, bietet einen Live-Planer und in Zukunft auch die Möglichkeit direkt im Programm Inhalte via Twitter und Facebook zu teilen oder Freunde einzuladen, diese ebenfalls zu konsumieren.
Eine gute Nachricht für die zahlreichen Kunden: Sky Go ist ab 18. Oktober für alle Premium-HD-Kunden (also diejenigen, die mehr HD-Sender gebucht haben als die ohnehin sich im Welt-Paket befindenden) komplett kostenlos. Bis zum Ende des Jahres werden somit rund eine Million Kunden Sky Go nutzen. Wer ein Zweikarten-Abo von Sky hat , zahlt künftig zwölf Euro, bekommt Sky Go dann mit obendrauf. „Mit über 700.000 Sky HD Kunden, die nun Sky Go gratis nutzen können, ist Sky Go eine einzigartige Innovationsgeschichte“, so Sullivan (Foto). Das Highlight des Abends ließ zu diesem Zeitpunkt aber noch auf sich warten. Es wurde durch einen kleinen Film vorgestellt, in dem Sky-Boss Sullivan sich scheinbar heimlich ins „Inno Lab“ seines Unternehmens schlich und trotz „Don’t show Brian“-Hinweis ins Xbox 360-Menü einwählte. Zurück auf der Bühne erklärte er, heute sei einer der besten Tage seines Unternehmens, schließlich sei Microsoft eine der besten Marken auf der Welt. Mit Microsoft wird Sky fortan eng zusammenarbeiten. „Die Partnerschaft mit Microsoft, die Sky Go auf der Xbox verfügbar macht, ist eine fantastische Entwicklung, die zwei der faszinierendsten Home-Entertainment-Marken in einem einzigen Angebot erlebbar macht. Unser Ziel ist es, fortwährend Innovationen zu entwickeln und damit sicherzustellen, dass Sky Kunden unser hochqualitatives und exklusives Programm wann und wo immer sie möchten und über so viele Endgeräte wie möglich nutzen können“, so Brian Sullivan. Oliver Kaltner, vor einiger Zeit selbst mal kurzzeitig für das Marketing bei Premiere zuständig und nun General Manager Consumer Channels Group bei Microsoft, betonte, dass er es für wichtig halte, die Hardware (in diesem Fall also Fernbedienungen etc.) aus dem Fokus zu rücken. „Sie können einen Controller verwenden, aber Sie müssen nicht“, erklärte er.
Sky Go – und somit die Film- und Sportkanäle des Senders – wird demnächst auch über die Xbox empfangbar sein. Ein genaues Startdatum soll noch mitgeteilt werden. Oliver Kaltner von Microsoft lobte den Weg von Sky „willens und in der Lage zu sein, Innovationen anzubieten.“ Wer künftig sein Sky-Programm – und das war ehrlich gesagt das Highlight des Abends – über die Xbox schauen möchte, der kann dies völlig ohne Fernbedienung tun. Das neue iPhone lässt grüßen, aber auch die Xbox lässt sich allein mit der Stimme, oder noch beeindruckender, mit Handbewegungen steuern.
Vielleicht eine Spielerei – begeistert war das Publikum am Abend aber dennoch. Denn selbst wenn es eine Spielerei ist – sie verdeutlicht, dass es Sky geschafft hat innerhalb von zwei Jahren vom angestaubten Premiere zu einem Unternehmen zu werden, das durchaus als Innovationsführer gehandelt wird. Die Verquickung mit der Xbox ist somit ein weiterer Schritt in die richtige Richtung – in die Richtung des Fernsehens der Zukunft.