Fortan ist man auch in der Hauptstadt des Landes Irans vertreten. Dies nützt nicht nur bei politischen Entwicklungen, sondern auch beim Eurovision Song Contest.
Zahlreiche Korrespondenten-Büros unterhält die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland innerhalb von Europa und Asien, doch innerhalb dieser zwei Kontinente war der Hörfunk nie dauerhaft in der Region um Afghanistan, Iran und Irak vertreten. Doch dies ändert sich, denn zum ersten Mal wird ein Hörfunk-Korrespondenten-Büro in Teheran, der Hauptstadt Irans, eröffnet. Zunächst wird nur Reinhard Baumgarten für den Hörfunk zuständig sein.
Das Büro wird vom Südwestrundfunk (SWR) für die ARD betrieben. Baumgarten ist Islamwissenschaftler und hat bereits in den Jahren 2001 bis 2006 für die ARD von Kairo aus über die arabische Welt berichtet. "Iran ist eine der zentralen Kräfte der Region. Uns ist es wichtig, dass von dort aus erster Hand und nach eigener Anschauung berichtet wird", so Arthur Landwehr, Hörfunk-Chefredakteur des SWR, der die ARD-Federführung für dieses Studio übernommen hat. "Gerade in Krisenzeiten ist es besonders wichtig, vor Ort zu sein und die Reaktionen im Land unmittelbar zu erleben - und Reinhard Baumgarten ist genau der richtige Journalist für diese Aufgabe."
Offiziell wurde das Studio am vergangenen Samstag eingeweiht. Bislang reisten die Hörfunk-Reporter der ARD für Reportagen, Dokumentationen oder allgemeine Krisen- und Stimmungsberichte gelegentlich ins Land. Aus politischer Sicht ist das Büro eine Notwendigkeit, denn oft komme es zu Konflikten zwischen den westlichen Staaten und dem Iran. Doch der SWR hielt sich mit der Gründung der neuen Zweigstelle zurück, da man das Korrespondentenbüro ohne Auflagen eröffnen wollte. Die ARD-Fernsehsender betreiben derweil schon länger ein Büro im Iran.