Primetime-Report

ProSieben beginnt den Quotenkampf

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Obwohl es in den vergangenen Wochen wenige Quotenhighlights für ProSieben gab, nimmt sich der Münchener Sender der Aufgabe an und konkurrierte bereits mehrmals mit Erzrivale RTL.



Wie gewohnt ging der Tagessieg am Montagabend der Vorwoche an RTL: Rund 7,49 Millionen Zuschauer, 22,1 Prozent aller Fernsehenden und 18,1 Prozent der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen amüsierten sich bei einer neuen Folge von «Wer wird Millionär?»; durchschnittlich 7,78 Millionen Zuschauer, 24,1 Prozent des Gesamtpublikums und 24,5 Prozent der Jungen unterhielt im Anschluss eine Folge «Bauer sucht Frau». ProSieben punktete mit «V – Die Besucher» und interessierte im Schnitt 2,33 Millionen Zuschauer sowie 13,1 Prozent der werberelevanten Bevölkerung. Am Dienstagabend erreichte die Castingshow «X Factor» auf VOX mit rund 2,01 Millionen Zuschauern und 10,9 Prozent Zielgruppenmarktanteil eine zufriedenstellende Quote. Auch «Die strengsten Eltern der Welt» wussten zu überzeugen, schalteten doch durchschnittlich 1,68 Millionen Zuschauer und gute 7,5 Prozent der Jungen ein.

Das ZDF informierte mit einer neuen Ausgabe von «Aktenzeichen XY... ungelöst» am Dienstagabend rund 5,29 Millionen Zuschauer und 16,5 Prozent aller Fernsehenden über aktuelle Kriminalfälle; in der jungen Bevölkerung schalteten 12,1 Prozent ein. Sat.1 tat sich hingegen weiterhin schwer mit seinem «Großen Allgemeinwissensquiz»: Johannes B. Kerner interessierte mit seiner Show durchschnittlich 2,83 Millionen Zuschauer und magere 10,6 Prozent der Werberelevanten. Am Donnerstagabend wurde im Ersten die Übertragung des «63. Bambi» gezeigt: Im Schnitt schalteten sechs Millionen Zuschauer und 20,5 Prozent des Gesamtpublikums ein, bei den 14- bis 49-Jährigen betrug der Marktanteil gute 11,6 Prozent. Das ZDF fuhr im Gegenzug ungewohnte Geschütze auf und zeigte zur besten Sendezeit den Spielfilm «Harry Potter und die Kammer des Schreckens» – mit rund 2,17 Millionen Zuschauern, 7,1 Prozent Marktanteil und 8,6 Prozent bei den Jungen kam man aber nicht gegen die starke Konkurrenz aus den öffentlich-rechtlichen Reihen an.

Auch am Freitagabend spielte Das Erste ganz vorne mit: Die Übertragung des Länderspiels zwischen Deutschland und der Ukraine interessierte durchschnittlich 8,81 Millionen Zuschauer, 28,0 Prozent aller Fernsehenden sowie 24,9 Prozent der jungen Bevölkerung. Alternativprogramm zeigte Sat.1 mit der Komödie «27 Dresses», die mit rund 1,67 Millionen Zuschauern und 8,2 Prozent Zielgruppenmarktanteil allerdings weniger gut ankam als erhofft. Der Samstagabend hielt ein klassisches Showduell zwischen ProSieben und RTL parat: Die Kölner lockten mit einer neuen Folge von «Das Supertalent» durchschnittlich 6,94 Millionen Zuschauer und 29,9 Prozent der Jungen an, die Münchener trotzten dem Quotendruck beim «TV total Turmspringen» mit zwar nur 2,79 Millionen Zuschauern, aber beachtlichen 19,9 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Bevölkerung. Auch am Sonntagabend thronte RTL über ProSieben: Der Thriller «Knowing» beeindruckte im Schnitt 5,75 Millionen Zuschauer und tolle 26,0 Prozent der Zielgruppe, «Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels» kam hingegen nur auf rund 3,32 Millionen Zuschauer und 15,3 Prozent Marktanteil bei den Jungen. Im Ersten lief statt des obligatorischen «Tatorts» ein neuer «Polizeiruf 110», der mit durchschnittlich 7,21 Millionen Zuschauern und 19,2 Prozent Marktanteil gut angenommen wurde. Einzig den 14- bis 49-Jährigen scheint die lose Reihe nicht zu gefallen: der Marktanteil lag bei für einen Sonntagskrimi mageren 12,5 Prozent.


...ist das «TV Total Turmspringen 2011». Gewiss, «Das Supertalent» konnte sich rein quotenmäßig klar über dem Raab-Event positionieren - musste aber im Vergleich zu den Vorwochen Prozentpunkte abtreten. Mit durchschnittlich 2,79 Millionen Zuschauern und 10,8 Prozent Marktanteil aber dennoch einen Zielgruppenmarktanteil von fantastischen 19,9 Prozent zu erlangen, ist eine beachtliche Leistung.


...ist «The Event». Als Quotenhoffnung programmiert, avancierte die neue RTL II-Serie in der vergangenen Woche zum Quotendesaster: Im Schnitt schalteten nur 0,77 Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag mit 3,6 Prozent deutlich unterhalb des Senderschnitts. Mittlerweile hat der Sender die Serie abgesetzt.


...ist «Indiana Jones und der letzte Kreuzzug». Trotz quotenstarkem Länderspiel und Konkurrenz durch «Wer wird Millionär?» auf RTL punktete der Abenteuerfilm am Freitagabend auf ProSieben. Im Schnitt schalteten 2,37 Millionen Zuschauer ein, der Zielgruppenmarktanteil lag bei guten 13,7 Prozent und damit deutlich über dem Senderschnitt.


...ist 26,0 Prozent . So viel Prozent der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen verfolgten am Sonntagabend den Thriller «Knowing» auf RTL. Damit haben die Kölner dem bisherigen Platzhirsch ProSieben einen empfindlichen Schlag versetzt.


Für ProSieben ist der Kampf noch lange nicht entschieden, denn RTL ist deutlich quotenstärker als die Münchener: Ob «Wer wird Millionär?», «Bauer sucht Frau» oder «Das Supertalent», in Köln scheint alles zu gelingen. Mit kleinen Programmänderungen hat es ProSieben dennoch geschafft, gegen RTL zu konkurrieren: Der Montagabend schafft es mit «V – Die Besucher» ohne Probleme über den Senderschnitt und der Samstagabend konnte es dank Allzweckwaffe Raab und dem «TV Total Turmspringen» ebenfalls mit der RTL-Konkurrenz aufnehmen. Baustellen bestehen weiterhin, doch ProSieben scheint sich allmählich zu besinnen. Anders bei Schwesternsender Sat.1, der kopflos Filme und Shows ins Programm zu werfen scheint. Weder das seit einigen Wochen laufende «Allgemeinwissensquiz» noch der Rückschritt auf vermehrt programmierten Romantik-Comedy-Filme bringen den gewünschten Quotenerfolg. VOX und kabel eins können sich ob dieser Strategie allerdings gut halten, fangen sie doch das Sat.1-Publikum mit deutlich differenzierter ausgewählten Programmierungen auf. RTL II bildet nach temporären Erfolgen erneut das Schlusslicht und scheitert sensationell an seiner Serienhoffnung «The Event», die katastrophal unter dem Senderschnitt liegt.

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