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«Suburgatory» - der kompliziert klingende Titel, den man in keinem Wörterbuch finden wird, ist eigentlich ein cleveres Wortspiel, das den Inhalt der Serie sehr schön beschreibt. Die Worte "Suburb", der englische Begriff für die im Klischee meist von naiven wie wohlhabenden Menschen bewohnte Vorstadt in makelloser Fassade, sowie "Purgatory", das Fegefeuer, wurden hier verschmolzen. Genau so sieht die Realität von Hauptfigur Tessa Altman aus: Um die 15-Jährige von der Verkommenheit New Yorks zu bewahren, zieht Vater George mit ihr um in die Vorstadt. Für Tessa ein Alptraum: Die Menschen hier entsprechen jeglichem Klischee, sind oberflächlich, dümmlich und konsumorientiert.
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Ein bisschen auf der Strecke bleiben bislang allerdings die Charaktere, die zwischen all den parodistischen Elementen einfach untergehen. Das Vater-Tochter-Gespann im Zentrum der Serie weist zwar eine hervorragende Chemie auf, die weiteren Figuren bleiben aber überwiegend sehr blass. Teilweise werden Beziehungen unter den Charakteren verwertet, die man als Zuschauer diesen einfach nicht abnehmen kann, weil nie eine glaubwürdige Aufbereitung stattgefunden hat. Es ist zu hoffen, dass hier eine leichte Verschiebung zu stärker charaktergetriebenen Geschichten stattfindet.
Die Zeit dafür, ihren endgültigen Ton zu finden, dürfte «Suburgatory» warten. Im dritten Anlauf hat ABC sein Loch zwischen «The Middle» und «Modern Family» im erfolgreichen Comedymittwoch füllen können und wird in Zukunft erst einmal mehr Probleme bekommen, dasselbe am Dienstag zu schaffen. Wenn nichts unvorhergesehens geschieht, sollte Staffel zwei also nichts im Wege stehen. Ob dieser Weg auch nach Deutschland führt, bleibt abzuwarten, denn der typische amerikanische Suburb ist den meisten Zuschauern wohl eher aus «Desperate Housewives» bekannt statt aus dem wahren Leben. Für eine Satire nicht die beste Voraussetzung.
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Zu zeigen, dass die "suburbans" auch bei Regen den Vorgarten wässern, weil es einfach so in ihren Tagesablauf gehört, Probleme mit zu gruseliger Halloween-Deko haben oder einen sechzehnten Geburtstag in der Dimension eines Abschlussballs aufziehen, auf dem kaum jemand noch den Namen des Geburtstagskindes kennt, funktioniert alles prächtig. Die Frage ist nur, wie lange noch. Auf Dauer wird man sich nicht bloß auf Klischees stützen können, sondern wird mit den Charakteren arbeiten müssen.
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«Suburgatory» wird die Zeit haben, ihren Weg zu gehen und gerade die jüngste Episode hat gezeigt, dass man diesen Weg auch einschlagen wird, als neue Charakterkonstellationen ausgetestet wurden und gezeigt wurde, dass auch für George das Thema New York bislang alles andere als abgehakt ist.