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'Bei Unitymedia in Sachen HD in der letzten Reihe'

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Der Kabelnetzbetreiber verweigert weiterhin die Einspeisung zahlreicher Sky-HD-Sender. Unitymedia spielt weiterhin auf Zeit. Nun kommt erstmals auch Druck aus der Bundesliga. Wir sprachen mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Nach wie vor ist die Situation für Unitymedia-Kunden in Sachen HD-Versorgung reichlich unbefriedigend – im speziellen Fall für Sky-Abonnenten. Seit etlicher Zeit befinden sich sowohl Sky als auch der größte deutsche Kabelnetzbetreiber in Verhandlungen, das Ergebnis lässt bisher aber zu wünschen übrig. Während Kabel BW beispielsweise alle Sky-HD-Sender im Kabel einspeist, liefert Unitymedia nur einen einzigen: Sky Sport HD 1. Somit werden die Kunden mit der Samstagskonferenz und den Freitags- und Sonntags-Spielen der Bundesliga versorgt. Am Montag gibt es Kost aus Liga zwei, unter der Woche auch die Champions League – aber von einer guten Abdeckung ist man weit entfernt. Filmsender in HD gibt es zum Beispiel gar keinen.

Was ist das für ein Sender, der ein derart steinzeitliches Angebot abliefert? Unitymedia gehört zum Konzern Global Liberty und will in Deutschland sogar den Betreiber Kabel BW schlucken – das Kartellamt prüft zur Zeit, ob es der Übernahme zustimmen kann. Die Fronten zwischen Sky, früher Premiere, und Unitymedia scheinen auch fünf Jahre nach dem Abenteuer arena (gehörte Unitymedia) noch verhärtet. Sky würde auch Unitymedia-Kunden gerne mehr HD-Sender liefern und sie auch mit dem Festplattenreciever Sky+ und dem On-Demand-Service Sky Anytime versorgen.

Unitymedia aber blockiert das, wohl um seine eigenen Pay-Angebote zu vermarkten. Auch abseits von Sky ist es bei Unitymedia um HD-Angebote nicht wirklich gut bestellt. Vor einigen Wochen versprach ein Unternehmenssprecher – mal wieder – eine schnelle Lösung. Noch in diesem Jahr werde möglicherweise eine Einigung erzielt.

Wer dem Unternehmen glaubte, freute sich zu früh. Erneut waren es nur Hinhalteparolen für Kunden, die den gleichen Preis zahlen wie Kabelhaushalte in Würzburg, Nürnberg, Stuttgart und anderswo, aber deutlich weniger geliefert bekommen. Im Gespräch mit Quotenmeter.de setzte Sprecher Johannes Fuxjäger die Hinhalte-Taktik fort: „Wir wissen, dass das Thema HD Sender von Sky bei unseren Kunden eine hohe Priorität hat. Mit Sky befinden wir uns diesbezüglich in Verhandlungen über deren genauen Inhalte ich mich jedoch vor Abschluss der Verhandlungen nicht äußern kann. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir dieses Thema in naher Zukunft zu einem positiven Abschluss bringen,“ erklärte er.

Genaue Aussagen und Erklärungen, wieso es ein Unternehmen dieser Größe seit etlichen Monaten nicht schafft, eine Lösung zu präsentieren, waren auch diesmal also nicht zu bekommen. Nun kommt aber erstmals auch Druck von der Bundesliga. So ist es schließlich auch im Sinne der großen Vereine, dass deren Fans die Ligaspiele in High Defintion angeboten bekommen. Borussia Dortmund war beispielsweise im eigenen Umkreis (also im Unitymedia-Gebiet) in der Champions League nicht einmal in voller Länge in HD zu sehen. Unity-Kunden mussten auf die Konferenz ausweichen, um die gelb-schwarzen gestochen scharf zu sehen. Die Einzelspiele kamen auf Sky Sport HD 2, deren Einspeisung Unitymedia verweigert.

„Sehr viele BVB-Fans sind bei Unitymedia im Kabelnetz, und da sitzt man derzeit in Sachen HD leider in der letzten Reihe“, ärgerte sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Gespräch mit Quotenmeter.de. Gleiches gilt auch für den neuen 24-Stunden-Sportsender Sky Sport News HD, der bei Kabelnetzbetreibern wegen des langen Live-Betriebs eigentlich einen hohen Stellenwert genießen müsste. Watzke hierzu: „Ich finde es klasse, dass es mit Sky Sport News HD nun einen 24-Stunden-Sportnachrichtensender gibt. Leider können viele BVB-Fans in NRW den Sender nicht in HD-Qualität sehen, so wie auch das eine oder andere Live-Spiel von uns nicht in HD zu sehen ist.“

Ob Unitymedia und Unternehmenssprecher Johannes Fuxjäger diesmal halten, was sie versprechen, oder ob die Kunden weiterhin an der Nase herumgeführt werden, bleibt abzuwarten. Am Ende ist es vielleicht nur eine Sprache, die die Firma versteht: Wer kann, sollte genau überlegen, ob er nicht kündigt und sich stattdessen eine Schüssel auf das Dach schraubt.

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