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Während diese langlebigen Serien allerdings gut planbar waren, war bei «Chuck» mangels zufriedenstellender Zuschauerzahlen immer mit einem kurzfristigen Aus zu rechnen. Das wussten auch die Autoren um Showrunner Josh Schwartz, die ab dem zweiten Jahr jede Staffel oder gar Halbstaffel - da sich der Sender oft nicht einmal die Bestellung einer ganzen Staffel traute - mit einer Episode schlossen, die notfalls als Serienfinale herhalten konnte. In einem Interview mit "Entertainment Weekly" erinnerte sich Schwartz kürzlich an einen Rat, den Gaststar Scott Bakula, der in der Serie Chucks Vater mimte, ihm einst gab: "Haltet die Stellung, macht einfach eure Show weiter. Und plötzlich merkt ihr, dass fünf Jahre um sind. So haben wir es bei «Zurück in die Vergangenheit» auch gemacht."
Am 27. Januar endete «Chuck». Nach genau fünf Staffeln.
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All das Herzblut, das der kleine, aber frenetische Kern der Fans in seinen Kampf um die Serie steckte, wurde am Ende zurückgezahlt. Denn «Chuck» zeigt mustergültig, wie eine Serie abgeschlossen werden muss. Schon von Anfang an nahm die fünfte Staffel ein frisches Tempo auf, das man ob des langsam ausgereizten Grundkonzepts um einen Agenten wider Willen, in dessen Gehirn die größte Kriminaldatenbank der Welt geladen wurde, gar nicht mehr gewohnt war. Anknüpfend an den Cliffhanger der vierten Staffel wurden wesentliche Grundzüge der Serie umgeworfen, um Raum für neue Geschichten zu schaffen. Ab Mitte der 13-teiligen Staffel begann man dann, die Geschichten der einzelnen Charaktere zu Ende zu spinnen und dabei auch die Nebenrollen nicht außer Acht zu lassen.
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An dieser Serie und der Art wie sie behandelt wurde, können sich manch andere Serienkreativen und Sender ein Beispiel nehmen. Wäre Fernsehen immer so, die Zuschauer würden nicht mehr mit den nagenden Zweifeln an die Serien gehen (oder es eben lassen), ob sie auch das Ende gezeigt bekommen oder einfach mittendrin Schluss ist. Ob «Chuck» am Ende wirklich noch Gewinn abgeworfen hat, weiß wohl nur NBC-Chef Bob Greenblatt. Und der hat bei den Millionen Fans, die bis zum Schluss durchhielten, einen Stein im Brett.
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Dadurch ist es aber eigentlich ein perfektes Ende. «Chuck» ist sehr oft den einfachen Weg gegangen. Einmal abgesehen vom Tod von Stephen Bartowski, Chucks Vater, ist den Charakteren nie etwas nachhaltig schlimmes widerfahren, obwohl sich die aussichtslosen Situationen häuften. Immer gab es einen Weg hinaus, jedes noch so große Problem und alle Hindernisse lösten sich binnen drei Folgen in Wohlgefallen auf. Es ist lobenswert und ein bisschen mutig, etwas so wichtiges wie die Beziehung zwischen Chuck und Sarah nicht kurz vor Schluss noch im Handumdrehen zu reparieren.
Ihre Liebe ist größer als die Geschichte um eine Handvoll Spione. Das zeigt schon die Sequenz, in der sich Sarah das Videotape mit ihren eigenen Aufzeichnungen über Chuck ansieht. Und genau das zeigt auch der Schluss. Und schließlich sind mit dem halboffenen Ende all den aktiven Fans der Serie Tür und Tor geöffnet zu Unmengen an Fan Fiction und Spekulationen über das, was noch gekommen wäre oder noch kommen würde. Der Traum bleibt am Leben und die Serie unsterblich.
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Am Ende macht dieser sich auf den Weg zu Gertrude, die wir schon des Öfteren in der letzten Staffel zu sehen bekamen - nur in den letzten Episoden leider nicht. Gut möglich, dass der Terminkalender von Carrie-Anne Moss einfach keinen Auftritt möglich machte. Schade ist es dennoch, dass Casey, der in der Vergangenheit schon oft mit wenig Dialog bedacht und auf sein charakteristisches Knurren reduziert wurde, hier etwas am Rande abgehandelt wird.
Umso größer fällt der Abschied von Jeff und Lester auf. Von Jeffster, der trashig-kultigen Zwei-Mann-Band der beiden, hörte man schon eine ganze Weile nichts mehr. Bis zum grandiosen Auftritt in der letzten Folge der Serie, einem der absoluten Highlights des Finales, das mindestens so emotional berührte wie der tatsächliche Schluss der Serie. Und eines, das noch einmal eindrucksvoll zeigt, wie wichtig es für «Chuck» war, immer das gesamte großartige Ensemble im Blick zu behalten.