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Wie «Dr. House» sich ans Ende spart

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RTL startet die letzte Staffel der einst so erfolgreichen Serie am Dienstag. Lohnt sich der Wiedereinstieg? Wie hat sich das Format geändert?

Schon um die – nun – finale Staffel der US-Serie «Dr. House» musste hart gerungen werden. Der ehemals erfolgreichsten US-Serie Deutschlands erging es im Mutterland ähnlich wie anderen Formaten, die ebenfalls eine achte Staffel erreichten. Die Produktionskosten werden von Jahr zu Jahr teurer, die Einschaltquoten sind zumeist rückläufig. In Amerika ist es üblich, Schauspielern und dem restlichen Ensemble alle zwei Jahre neue Verträge zu geben. Ist eine Serie dann erfolgreich oder ein Akteur schon lange Zeit dabei, dann lässt dieser sich das für gewöhnlich etwas kosten. Von Grund her sind langlaufende Serien deshalb meist teurer als Frischlinge – es sei denn, die Macher greifen in die Trickkiste.

Bei «Dr. House» begann dies schon in Staffel fünf – also nach der zweiten großen Vertragsrunde. Damals lud der skurrile Doktor zum lustigen Ärzte-Casting und stellte neue Mediziner im Krankenhaus ein. Auch wenn die Geschichte damals noch durchaus lustig war; ab diesem Zeitpunkt sanken die Zuschauerzahlen. In den USA war dies weniger spürbar der Fall als hier in Deutschland. Binnen zwei Jahren hat die bei RTL dienstags um 21.15 Uhr laufende Serie rund zehn Prozentpunkte in der Zielgruppe abgegeben.

Ein klares Zeichen dafür, dass das Format inhaltlich seinen Zenit überschritten hat. Zahlreiche Zuschauer sind während oder kurz nach Staffel fünf ausgestiegen, auch die zuletzt nun gelaufene siebte Staffel schaffte die Wende nicht. Nun steht also Staffel acht an – lohnt es sich denn, die finalen Folgen zu schauen? Im Finale von Staffel sieben fabrizierte House einen Autocrash – sozusagen ein Anschlag auf seine Liebe Cuddy (die in Staffel acht übrigens nicht mehr dabei sein wird); und landet deshalb im Gefängnis.

Für die Macher hat dies direkt zwei Vorteile: Man verlegt die Serie zunächst an einen komplett neuen Spielort. Die Optik erinnert an das vor einiger Zeit ebenfalls bei FOX und RTL gelaufene «Prison Break» – und man setzt durchaus neue Impulse. Wie schlägt sich der Doc in der so rauen Knastwelt? Charakterlich hat sich die von Hugh Laurie gespielte Figur nicht geändert, er braucht nach wie vor Vicodin, um zu funktionieren, und hat allerhand Tricks parat, wie er an seine Tabletten kommt. Im Knast selbst ist House Putzmann – unter anderem auf der Krankenstation und so dauert es letztlich nicht lange, bis er auf den neuesten Fall der Woche stößt.

Hier ist die Serie grundsätzlich noch so wie früher: Es wird gerätselt, mit Krankheiten um sich geworfen, mit denen zahlreiche Zuschauer wohl wenig anfangen kann – und es wird sich natürlich auch geirrt. „Der Fall der Woche“ ist im Gegensatz zu ganz frühen Folgen aber etwas mehr in den Hintergrund gerückt; die Situation und die Gefährlichkeit des Gefängnisalltags spielen im Auftakt zur achten Staffel die Hauptrolle. House, der kurz vor der Entlassung steht, soll nämlich sein Hab und Gut im Knast (Radio, Köpfhörer…) an seine Mitinsassen vermachen – natürlich nicht freiwillig.

Der Spielort Gefängnis setzt durchaus Impulse – wenngleich das «Dr. House» im achten Jahr nicht mehr mit dem in den ersten zwei oder drei Jahren zu vergleichen ist. Letztlich wäre es wohl ein mutiger Schritt der Autoren gewesen, mehr als nur die Anfangsepisoden im Gefängnis spielen zu lassen; die Tatsache, dass «House» – vollkommen ohne Gerätschaften – im Gefängnis kaum helfen kann (und eigentlich nicht einmal Krankenakten einsehen darf), hat durchaus seinen Reiz. Letztlich diente der Ortswechsel aber wohl vor allem dazu, den Altbekannten Dr. Eric Foreman (Omar Epps), den Intensivmediziner Dr. Robert Chase (Jesse Spencer), Internistin Dr. Remy Hadley (Olivia Wild, «Cowboys & Aliens») und Onkologe Dr. James Wilson in nicht allen Folgen auftreten zu lassen. Tauchen sie nur in 16 oder gar weniger der finalen Episoden auf, spart dies der Produktion schlicht Geld.

Neu im Cast sind in Staffel acht die stets zu House haltende Gefängnisärztin Dr. Jessica Adams (Odette Annable) und die noch im Laufe der restlichen Episoden hinzustoßende junge Ärztin Dr. Chi Park (Charlyne Yvi). Die Figur der Jessica Adams mag nett und interessant sein, ist aber nichts, was die Serie unbedingt benötigt hätte. Die finale achte Staffel ist trotzdem durchaus sehenswert für all diejenigen, die «House» schon sieben Staffeln lang begleitet haben. Sie schafft – nicht nur wegen des Ortswechsels zu Beginn – auch die Möglichkeit, wieder neu einzusteigen; aber ob man das will, wenn man sich vor einiger Zeit enttäuscht vom Format abgewandt hat, ist die berechtigte Frage.

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