Story
Das Osterfest steht vor der Tür und somit ein paar Tage für das Paar Lucy und Ole, endlich mal wieder zu entspannen. Das Wetter ist herrlich und einer ruhigen gemeinsamen Zeit steht nichts mehr im Wege. Was Lucy ihrem Freund allerdings verschweigt, ist ihre Affäre mit Peter. Jede freie Minuten nutzt sie, um mit ihrer Liaison zu chatten. Als Peter dann plötzlich vor der Tür steht, ist es mit der besinnlichen Zweisamkeit auf einen Schlag vorbei. Denn auch Peter zeigt sich angesichts des mit Lucy zusammenlebenden Ole mehr als verwirrt.
Doch als wäre das unangemessene Auftauchen Peters nicht schon stressig genug, taucht eine junge Frau namens Ina auf. Die Bekannte von Ole entpuppt sich als dessen Affäre, von der Lucy aber selbstverständlich auch nichts weiß. So sitzt die Gruppe, in der niemand die Wahrheit über die anderen zu kennen scheint, beim Bemalen von Ostereiern und missglücktem Essen widerwillig zusammen. Während Peter und Ina von den Gastgebern lediglich das Eine wollen, sind Lucy und Ole damit beschäftigt, die Liebschaften vor dem Partner zu vertuschen. Das ganze Unterfangen wird immer dramatischer, als auch noch der Klempner kommen muss. Aber aus dem verstopften Abfluss wird ein einziges Desaster. Unter all dem Stress und Druck bröckelt allmählich das Lügengerüst von Ina und Ole…
Darsteller
Katharina Wackernagel («Stralsund – Blutige Fährte») ist Lucy
Leander Lichti («Ausgerechnet Sex!») ist Ole
Sebastian Schwarz («13 Semester») ist Peter
Marie Burchard («Unser Charly») ist Ina
Lenn Kudrjawizki («Die Päpstin») ist Armin
Anja Knauer («Der Sandmann») ist Nellie
Fritz Roth («Kaddisch für einen Freund») ist Ingo
Veit Norek ist Ronnie
Kritik
Eier ausblasen, malen und verstecken und leckere Schokoladenhasen an seine Liebsten verschenken. Der eigentliche Grund, Ostern zu feiern, ist vielen gar nicht klar oder wird einfach nicht beachtet. Auch den Protagonisten von «Die letzte Lüge» ist es völlig egal, welches Fest da eigentlich gerade zelebriert wird, dient die Auferstehung Jesus Christus lediglich als Zeiteinordnung. Das übrige Beziehungschaos hätte in dieser Form auch an jedem anderen Tag stattfinden können.
Passend zum Frühling gesellt sich die Aussage der Bilder: heller Sonnenschein, ein farbenfrohes Setting mit bunten, lebendigen Kostümen und warme Orangetöne. Da kann die Geschichte leider nicht mithalten. Drehbuchautor Jonas Grosch, der bei diesem Werk zum achten Mal auch selbst die Regie übernahm, präsentiert einen seltsam anmutenden Genremix mit bekannten Zutaten. Einerseits drängt sich eine klassische Beziehungskomödie auf, bei der von vorn herein klargestellt ist, wie das Resultat aussehen wird. Auf der anderen Seite aber wirken die Gesangseinlagen der Hauptdarsteller wie aus einem Filmmusical. Die vorgetragenen Lieder sind zwar alle unterhaltend und eingängig, fügen sich jedoch nicht wirklich ins restliche Szenario.
Groschs Werk ist ein konfuser Wirrwarr aus vielen kleinen Stücken. Die Unterteilung in verschieden betitelte Pseudo-Abschnitte war unnötig, da diese Art der Erzählung die Geschichte nicht voran bringt. Dazu gesellt sich Humor mit der Holzhammermethode, der selten wirklich lustig ist. Ein mit Fäkalien überfülltes Waschbecken mit albern agierenden Klempnern lockt heutzutage keinen Lacher mehr aus dem Zwerchfell. Die Charaktere wurden von Grosch darüber hinaus dermaßen begriffsstutzig gezeichnet, dass selbst diese vielleicht gewollt überspitzte Darstellung übertrieben daherkommt.
Es gibt dennoch sympathische Momente, die manchmal das aufblitzen lassen, was es im Film gerne öfter hätte geben dürfen. Darunter fällt auch das gelungene und nette Ende, welches mit einer etwas anderen musikalischen Präsentation aufwartet. Auch wenn der Zuschauer eben diesen Schluss wohl spätestens mit der Einführung aller Figuren mindestens erahnt hat, versprüht das Finale noch einmal sommerliche Liebesgefühle. Ganz ohne Kitsch und Blödeleien.
Das ZDF strahlt «Die letzte Lüge» in der Nacht von Montag auf Dienstag, um 00.15 Uhr aus.