Die Kritiker

«Mein Mann, der Spieler»

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Inhalt:


Thomas Klenke hat ein schlechtes Gewissen. 350 Euro hat er vom Konto seiner Frau abgehoben und am Automaten verspielt. Geld, das nun für den Lebensunterhalt fehlt. Jetzt muss er es ihr beichten. Doch wie wird sie sein Geständnis aufnehmen? Wird sie ihm wieder einmal verzeihen oder wird sie ihn, wie angedroht, verlassen? Grund genug hat sie: Immer wieder zieht es den 35-Jährigen in die Automatenhalle, immer wieder hat er dort das Haushaltsgeld verspielt, immer wieder hat er sie belogen.

Etwa eine halbe Million Problemspieler gibt es in Deutschland. Ihr Problem: Sie kennen keine Grenzen, können mit dem Spielen nicht aufhören. Wie andere Süchtige zieht es sie zu ihrer Droge, dem Spielautomaten. Dort verspielen sie ein Vermögen – und oft genug das Geld ihrer Angehörigen gleich mit. Spielsucht ist eine Krankheit, doch kann man mit einem Kranken zusammenleben, der die eigene Existenz, die des Partners und der Kinder durch seine Sucht rückhaltlos aufs Spiel setzt?

Ein halbes Jahr lang hat NDR-Autor Manfred Uhlig mit einem Team zwei Spielsüchtige und ihre Familien begleitet. Er wurde Zeuge, wie sie der Sog der Automatenhallen immer tiefer in Existenznot brachte. Einer der Männer beginnt während der Dreharbeiten eine Therapie. Ob er damit seine Familie retten kann?

Kritik:
Die Probleme Spielsüchtiger sind vielschichtig. In einer halben Stunde Sendezeit dann gleich zwei Betroffene und ihre Familien vorzustellen sowie einen detaillierten Überblick über ihre Lebenssituation zu geben, ist jedoch nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Somit ist es wenig überraschend, dass die Dokumentationen von Manfred Uhlig nie in die Tiefe vordringen kann. «Mein Mann, der Spieler» stellt zwei Einzelfälle dar, schafft es aber nicht einmal im Ansatz, einen übergeordneten Zusammenhang herzustellen oder die Ursachen für die Spielsucht zu untersuchen. Man bleibt bei der Beschreibung des Teufelskreises, reißt die Lösungsansätze einer Spielsuchttherapie lediglich kurz an, ohne die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen einer solchen zu diskutieren.

Der Film bleibt bei einer bloßen Bestandsaufnahme zweier Lebensläufe – und das ist zu wenig, um einen sinnvollen Einblick in das Problemfeld zu gewähren. Doch vielleicht hat man nicht einmal diesen Anspruch, sondern wollte lediglich die beiden Einzelschicksale protraitieren. Dann stellt sich die Frage nach der Relevanz dieser Produktion aber erst recht.

Das Erste zeigt «Mein Mann, der Spieler» am Sonntag, 8. Juli 2012, um 17.30 Uhr.

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