Tatort – Olympia: kein sportlicher Kriminalfall, sondern das Duell zwischen ZDF und dem Ersten um die Zuschauergunst am Sonntagabend.
Der Sonntag brachte dem austragenden Sender der Spiele von London wieder einmal den „Olympiasieg“ ein – wenn auch nicht auf ganzer Linie. Die ab 19.15 Uhr und bis kurz nach 21 Uhr ausgestrahlte «Olympia-Übertragung» brachte dem ZDF 3,44 Millionen und 18,4 Prozent insgesamt und 1,45 Millionen und 18,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Der ab 20.15 Uhr im öffentlich-rechtlichen Konkurrenzprogramm gezeigte «Tatort» ließ 5,97 Millionen und 19,6 Prozent der Fernsehenden im Programm des Ersten verweilen, bei den Jungen waren es 1,24 Millionen und 10,5 Prozent. Zumindest der Gesamtwert des «Tatort» machte dem Sport damit Konkurrenz, auch wenn die gennanten Zahlen für die Krimi-Reihe keine Glanzwerte darstellten – es handelte sich aber auch nur um eine Wiederholung.
Allen davon zog das ZDF schließlich ab kurz nach 21.00 Uhr. Die abendlichen Entscheidungen wollten 6,53 Millionen und 21,2 Prozent aus dem Gesamtpublikum und 2,60 Millionen und 21,2 Prozent der Werbelevanten nicht verpassen. Highlight und Anziehungspunkt des Abends war sicherlich das 100-Meter-Finale der Herren, das nicht nur Usain Bolt zum zweiten Olympiasieg über diese Distanz führte, sondern dem ZDF auch wieder einmal zum Spitzenplatz in der Primetime verhalf. Gegen den Jamaikaner hatte auch «Konrad Adenauer - Stunden der Entscheidung» im Ersten keine Chance, das ab 21.45 Uhr mit 2,49 Millionen und 5,0 Prozent insgesamt und 0,57 Millionen und 5,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen auf keinen grünen Zweig kam.
Angesichts der starken Konkurrenz lief es für Sat.1 ordentlich. Die im Doppel ausgestrahlten Serien «Navy: CIS» und «Navy CIS: L.A.» erreichten 2,46 und 2,78 Millionen und 8,3 und 9,1 Prozent insgesamt. In der Zielgruppe wurden 1,13 und 1,37 Millionen und 10,1 und 11,0 Prozent erreicht, was Werte um den Senderschnitt bedeutete. Zwei Folgen «Hawaii Five-O» hielten dieses Niveau, die ab 23.15 Uhr gezeigte Episode war für Sat.1 erneut ein Glücksfall und lockte mit 1,83 Millionen Zuschauern insgesamt und 11,9 Prozent in der Zielgruppe deutlich mehr Menschen vor die Bildschirme, als es dem Bällchensender sonst gelingt.
Für RTL war es mit «Asterix und die Wikinger» ein rabenschwarzer Abend. Punktete kabel eins in der vergangenen Woche mit dem Gallier noch, ging der Zaubertrank am Sonntag frühzeitig zu Neige. Nur 2,34 Millionen und 7,7 Prozent insgesamt und 1,22 Millionen und 10,5 Prozent in der Zielgruppe bedeuteten für RTL ein Zuschauerinteresse, das weit unter dem Üblichen lag. Vollends ging der Sender dann im Anschluss mit «Spiegel TV» baden, das weniger als ein Drittel der Fernsehenden interessierte, die normalerweise RTL einschalten: 1,23 Millionen und 4,2 Prozent insgesamt und 0,62 Millionen und 5,1 Prozent bei der jungen Zielgruppe.
ProSieben fuhr mit der Ausstrahlung des Films «Jumper», der in den vergangenen Jahren bereits mehrfach im Free-TV zu sehen war, erneut gute und in Anbetracht von Olympia sogar sehr gute Werte ein: 2,02 Millionen und 6,7 Prozent im Gesamtpublikum und 1,44 Millionen und 12,2 Prozent bei den Werberelevanten.
Überzeugend lief es ab 20.15 Uhr auch für VOX. «Das perfekte Promi-Dinner» kam sehr gut an und erreichte ein Gesamtpublikum von 1,98 Millionen und 7,0 Prozent, bei den Werberelevanten waren es 1,09 Millionen, die hervorragende 9,4 Prozent Marktanteil bedeuteten.
Das zuletzt erfolgsverwöhnte RTL II musste mit der Ausstrahlung der Komödie «Party Animals – Wilder geht's nicht» einen enttäuschenden Abend hinnehmen. Nur 0,52 Millionen insgesamt und 3,6 Prozent in der Zielgruppe bedeuteten Werte weit unterhalb des Senderschnitts. Diesem ein wenig näher kam «Sex Up - Jungs haben's auch nicht leicht» auf kabel eins, wo 1,02 Millionen und 3,4 Prozent insgesamt und 0,70 Millionen und 5,9 Prozent bei den Werberelevanten verbucht werden konnten.