Es ist die bekannte Geschichte vom alten Mann und der Macht. Nachdem der Medienzar vor einigen Wochen akzeptieren musste, dass sein Imperium zur Zerschlagung freigegeben wird (Quotenmeter.de berichtete), folgt nun nicht der erhoffte Befreiungs-, sondern ein weiterer, wirtschaftlicher Tiefschlag. Der Konzern musste einen Quartalsverlust von rund 1,55 Milliarden Dollar verkünden. Der Umsatz fiel im selben Zeitraum um sieben Prozentpunkte auf 8,4 Milliarden Dollar. Erwartungsgemäß reagierten die Börsenanalysten enttäuscht, einen nachbörslichen Wertverlust der Aktie musste das Unternehmen bereits hinnehmen.
Rupert Murdoch klammert sich an die Macht, auch, nachdem er im Juli bekannt gab, die Aufsichtsräte mehrerer Tochterfirmen verlassen zu wollen. Mit rund 40 Prozent der Stimmrechte an seinem Unternehmen ist er bislang noch in der Lage, die wichtigsten Fäden selbst zu ziehen. Nach der Aufspaltung der News Corp. in zwei selbstständige, börsennotierte Unternehmen, wird er die gewinnträchtigere Unterhaltungssparte selbst leiten und sich aus der Verantwortung für die Zeitungsverlage weitestgehend zurückziehen. Der 81-jährige Medienmogul steuert nach Schätzungen etwa zwei Prozent der global vertriebenen Medien.
Wesentlich zum Unternehmensverlust beigetragen haben Abschreibungen in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar, die im Verlagsbereich getätigt wurden. Auch der Abhörskandal um die Zeitung „News of the World“, der vor einigen Monaten den Stein des Anstoßes gebildet hatte, verursachte weiterhin Kosten in Höhe von rund 57 Millionen Dollar. Die Verluste sind jedoch nicht nur im Verlagswesen anzusiedeln, tatsächlich gingen alle Gewinne in den verschiedenen Unternehmenssparten zurück, sieht man vom Kabel-Fernsehen ab. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres hatte News Corp. noch einen Gewinn von 683 Millionen Dollar eingefahren.