Die Kritiker

«SOKO Stuttgart» (4x01)

von  |  Quelle: Inhalt: ZDF

Sylta Fee Wegmann ersetzt Nina Gnädig in der ZDF-Vorabendkrimiserie «SOKO Stuttgart».

Das elegante Kunstauktionshaus Lenné plant eine große Auktion mit den Meisterstücken des Künstlers Marc Turot. Doch noch bevor es dazu kommt, wird die junge Kunststudentin Ariane Voss nachts kaltblütig im Auktionshaus erdrosselt und die Gemälde gestohlen. Vom Täter fehlt jede Spur. Der Tatort gibt dem SOKO-Team Rätsel auf: War es tatsächlich ein Raubüberfall oder ein gezielter Mord, bei dem die Gemälde nur Nebensache waren?
Erste Informationen über das Opfer erhalten die Ermittler von der Auktionshaus-Besitzerin Riccarda Lenné. Sie hatte Ariane Voss erlaubt, die Bilder des Marc Turot für ihre Dissertation zu studieren, immer am Abend, wenn das Auktionshaus geschlossen hat.

Als sich bei Riccarda Lenné ein Unbekannter meldet und angibt, die Bilder zu haben, scheint der Fall vor seiner Lösung zu stehen. Es gelingt den Ermittlern, den vermeintlichen Erpresser zu schnappen. Es ist der Kleinkriminelle Kai Meerbusch. Jedoch ist diese Spur eine Blindspur: Kai Meerbusch entpuppt sich als Trittbrettfahrer, der dachte, dass er mit dieser Aktion an viel Geld kommen würde.

Als Jan Arnaud anhand der Spuren am Tatort feststellt, dass der Einbruch nur fingiert worden ist, um von dem Mord abzulenken, stellt sich das SOKO-Team die Frage, wer Interesse daran haben könnte, die junge Studentin zu ermorden?

Aus dem privaten Umfeld sind schnell zwei neue Verdächtige gefunden: Jan Weimar, ein obsessiver Künstler, und Ulrich Beck, Arianes Professor und Doktor-vater. Beide hatten eine Affäre mit dem Opfer und wussten angeblich nichts voneinander. In ihrer Vernehmung bestreiten die beiden jedoch alles - und die Kommissare müssen sie wieder gehen lassen, da sie keine hieb- und stichfesten Beweise gegen sie in der Hand haben.

Das SOKO-Team scheint wieder am Anfang zu stehen, bis Kommissar und IT-Spezialist Rico Sander herausfindet, dass etwas mit den Bildern nicht zu stimmen scheint.

Darsteller
Astrid M. Fünderich («Sabine!») als Martina Seiffert
Peter Ketnath («Die Gerichtsmedizinerin») als Joachim Stoll
Sylta Fee Wegmann («Geld.Macht.Liebe») als Nelly Kienzle
Benjamin Strecker («Afrika, mon amour») als Rico Sander
Karl Kranzkowski («Der kleine Mann») als Michael Kaiser
Peter Kremer («Geld.Macht.Liebe») als Ulrich Beck
Gudrun Landgrebe («Rossini» als Riccarda Lenné

>Kritik
Es geht aufwärts im Ländle. Zumindest in einem Rahmen, den die behäbige und auf Anspruchslosigkeit getrimmte «SOKO»-Dramaturgie zulässt. Der neue Fall zum Auftakt der mittlerweile vierten Staffel ist einer der besseren, wenn er auch, was typisch für das Franchise ist, wieder sehr unspektakulär ausfällt. „Mord & Malerei“ aus der Feder von Klaus Arriers und Thomas Wilke bleibt ideenlose Dutzendware, die sich auf die üblichen Wendepunkte beschränkt und schnurstracks den ausgelaugten narrativen Strukturen des ZDF-Vorabends folgt. Keine Überraschungen, kein Tiefengehalt, keine Neuerungen.

Fast keine Neuerungen zumindest, denn nach dem Ausstieg von Nina Gnädig darf nun Sylta Fee Wegmann als Kommissaranwärterin Nelly Kienzle zusammen mit den Stuttgarter Urgesteinen die wenig innovativen Fälle lösen. Der Wechsel fällt auf, war Gnädig neben Fünderich und Kranzkowski eines der markanteren Gesichter des Casts. Doch große Fußstapfen sind es nicht, die Wegmann zu füllen hat, bewegt sich der schauspielerische Anspruch dieser 08/15-Dramaturgie doch positiv formuliert eher irgendwo im Mittelfeld. Wegmann macht wie ihr geheißen und fügt sich stimmig in die Serie ein, verleiht sogar dem totgeschriebenen Klamauk-Sub-Plot um die „sexual tension“ mit ihrem gleichaltrigen Kollegen Rico Sander (gespielt von Benjamin Strecker) ein bisschen Glanz.

Mehr als die Minimalansprüche zu erfüllen, muss man hier sowieso nicht leisten. Nicht bei einem derart ambitionslos und auf Massenkonformität ausgerichteten Drehbuch. Immerhin umschifft man, anders als bei der «SOKO 5113»-Mutter, wenigstens die gröbsten Glaubwürdigkeitslücken. Wenn man einen derartigen Aspekt als positiv verbucht, will das aber schon etwas heißen.

Das ZDF startet die neue «SOKO Stuttgart»-Staffel am Donnerstag, 27. September 2012 um 18.00 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/59379
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