Inhalt
Nachdem Walter White in einem komplexen Schachzug den Drogenbaron Gus Fring ausgeschaltet und die Loyalität seines abtrünnig gewordenen Partners Jesse wieder gewonnen hat, scheint die Welt, zumindest kurzzeitig, wieder in Ordnung. Doch Walter ist nur sehr kurze Ruhe gegönnt: Die Polizei stieß bei ihren Ermittlungen auf Beweismaterial, das den ehemaligen Chemielehrer und seinen Ex-Schüler Jesse als Drogenfabrikanten überführen könnten. Notgedrungen kontaktiert Walter den Auftragskiller Mike, der auch als Gus' Mädchen für alles tätig war und zuletzt Jesse fürsorglich unter seine Fittiche nahm. Gemeinsam müssen sie einen Weg finden, wie sie die Beweise für ihre Schuld an sich reißen oder zerstören können ...
Darsteller
Bryan Cranston («Malcolm mittendrin») ist Walter White
Anna Gunn («Deadwood») ist Skyler White
Aaron Paul («Big Love») ist Jesse Pinkman
Dean Norris («Tremors») ist Hank Schrader
Bob Odenkirk («How I Met Your Mother») ist Saul Goodman
Jonathan Banks («Nur 48 Stunden») ist Mike
Kritik
Nach dem moralisch ambivalenten, einen verschachtelten Schachzug Walters abbildenden, explosiven und atemberaubenden Finale der vierten Staffel hat es «Breaking Bad» schwer, in die fünfte Staffel zu starten, ohne an Wow-Faktor zu verlieren. Doch selbst wenn die Staffelpremiere wieder ein etwas gemächlicheres Tempo aufweist und längst nicht so welterschütternde Dinge geschehen wie beim Rausschmiss aus Staffel vier, so bietet sie noch immer großartiges, durchdachtes Fernsehen und ist eine clevere Fortführung der Geschehnisse aus der vorhergegangenen «Breaking Bad»-Episode.
In der von Serienschöpfer Vince Gilligan verfassten und Michael Slovis inszenierten Staffelpremiere betreten die «Breaking Bad»-Macher wieder einmal unerforschte Pfade und zeigen den Tag nach einem üblichen Serienfinale. Der Protagonist hat mit Cleverness und einem Schuss Gewalt seine gefährlichsten Widersacher aus dem Weg geräumt und kann triumphierend feststellen, seine wichtigste Schlacht gewonnen zu haben. Viele Serien würden es darauf beruhen lassen oder gänzlich neue Ärgernisse für ihre Hauptfigur aus dem Hut zaubern. Die fünfte Season von «Breaking Bad» beginnt dagegen damit, womit sich ein realer Walter White nach einem wagemutigen Spielzug, im Zuge dessen eine Bombe gebaut und ein Kind vergiftet werden musste, zu beschäftigen hätte – mit der Aufräumarbeit. Während andere Serienhelden schon feiern, wird in «Breaking Bad» noch geschuftet, was nicht nur originell ist, sondern von Vince Gilligan auch mit einer leicht subversiven, stillen Prise Humor dargestellt wird.
Bis zu einer dramatischen Wende dauert es in «Breaking Bad» jedoch nie sehr lange, und so muss der zum kriminellen Mastermind heranreifende Walter nach kurzer Rast schockiert feststellen, dass er eine Offensichtlichkeit übersah: Die Überwachungskameras im nun verlassenen Crystal-Meth-Labor. Welche Wege der von Bryan Cranston mit zunehmend einschüchternder Ausstrahlung gespielte Walter, der stets charismatische Ganove Mike und der zunächst noch zurückhaltend, dafür aber sehr pointiert eingesetzte Jesse gehen, um dieses Beweismittel unnütz zu machen, ist herrlich absurd und dennoch glaubwürdig, weshalb der letzte Akt der erfrischenden Staffelpremiere sowohl schrägen Humor bietet als auch packende Dramatik.
Zusätzliche Spannung schürt zudem eine aus dem Kontext gerissene Szene direkt zu Beginn der Episode. Ob diese eine folgenreichere Auflösung genießt als die erzählerischen Vorausgriffe der zweiten Staffel bleibt zwar noch abzuwarten, vorläufig hat der geneigte Zuschauer aber aufgrund der Qualität der vierten Staffel und dieser Seasonpremiere guten Grund, den «Breaking Bad»-Machern zu vertrauen.
AXN Germany zeigt die fünfte Staffel von «Breaking Bad» ab dem 4. Oktober 2012 immer donnerstags um 21.10 Uhr.