Inhalt
Die tollpatschige 14-jährige Bunny Tsukino gehört zu den Problemschülerinnen ihrer Klasse: Sie kommt regelmäßig zu spät, schludert bei ihren Hausarbeiten, heimst unentwegt miese Noten ein und gerät deshalb sowohl an ihre Lehrer als auch an ihre Mutter. Eines Tages bemerkt sie auf dem Heimweg, wie drei Jungs eine schwarze Katze quälen. Bunny schreitet ein und entfernt das Pflaster, das der Katze auf die Stirn geklebt wurde, woraufhin sie entdeckt, dass die Katze einen Halbmond auf der Stirn trägt. Wie sich herausstellt, kann der Stubentiger sprechen, zudem behauptet er, Bunny sei auserwählt, für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Diese reagiert zunächst ungläubig, doch als die Katze Luna ihr eine magische Formel vorgibt, verwandelt sich Bunny tatsächlich in eine Kriegerin mit magischen Fähigkeiten.
Ihr erster Einsatz führt sie in ein Juweliergeschäft, wo im Auftrag der dunklen Magierkönigin Jedyte ein mysteriöses Monstrum die Kunden gefangen nimmt und zu Zombies verwandelt. Als Kämpferin Sailor Moon stellt sie sich noch etwas ungeschickt an, jedoch erhält sie unerwartete Hilfe ...
Sprecher
Sabine Bohlmann spricht Usagi „Bunny“ Tsukino / Sailor Moon
Matthias von Stegmann spricht Tuxedo Mask
Karin Kerke spricht Königin Perilia
Kai Taschner spricht Jedyte
Ulli Philipp spricht Luna
Uschi Wolff spricht Haruna Sakurada
Kritik
Während der Titelsequenz erklingen Kinderpop-Technoklänge, die Heldin trägt eine Schuluniform im Matrosenlook, wenn sie sich zur titelgebenden Kriegerin verwandelt, verkürzt sich der bereits knappe Rock der Teenagerin auf kritische Maße – und in der Verwandlungssequenz wird ihr für ihr Alter von zierlichen 14 Jahren bereits recht kurviger Körper einzig und allein von knallbunten Farben verhüllt. Kinder der 90er-Jahre dürften nun in Nostalgie versinken: «Sailor Moon» ist zurück im deutschen Fernsehen! Die Adaption einer Mangaserie von Naoko Takeuchi war vor zwei Jahrzehnten ein massiver Animeerfolg, der zuerst beim ZDF, dann bei RTL II zu einem Aushängeschild für japanische Trickserien wurde. Zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts konnten Fans noch vereinzelt Wiederholungen der 200 Episoden umfassenden Hitserie im deutschen Fernsehen verfolgen, mittlerweile mussten sie jedoch eine längere Durststrecke verkraften.
Doch funktioniert «Sailor Moon» noch immer so gut wie in den 90ern, oder ist die Serie schlecht gealtert und von der Nostalgie er Zuschauer abhängig? Die Antwort trägt ein wenig von beiden Seiten: Die Animation, gerade in den früheren Episoden, ist mitunter sehr limitiert und beschränkt sich häufig nur auf den Mund der Figuren. Auch die Kampfszenen sind längst nicht so flüssig wie in populären Animeserien von heute. Darüber hinaus entfaltet sich die komplexe Mythologie von «Sailor Moon» nur sehr bedächtig, weshalb es einige Episoden in Anspruch nimmt, bis der Zuschauer das volle Potential der Serie erfassen kann. Wohl aber ist «Sailor Moon» auch mit einigen Jahren auf dem Buckel noch immer ein Format mit sofort ansprechenden Charakteren, was auch der Balance aus humoriger und ernstlicher Charakterisierung zu verdanken ist.
Etwas Staub hat «Sailor Moon» also zwar durchaus angesetzt, spätestens aber nach dem ersten Dutzend Episoden, wenn der mythologische Plot ins Rollen gekommen und über die „Monster der Woche“-Schematik raus gewachsen ist, gehört der Animeklassiker trotzdem noch zur Speerspitze der so genannten „Magical Girl“-Serien.
«Sailor Moon» ist ab dem 29. Oktober immer montags bis freitags ab 19 Uhr auf Animax zu sehen.