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Josef Seitz vom Focus sieht den einzigen Unterhaltungswert darin, "Stefan Raab beim Scheitern zuzuschauen" und kritisiert den Talk in der Folge heftig. Immerhin ziehe er sich "ohne jeden 'Speed'", wobei "nicht einmal die Zuschauerabstimmungen überraschen" wissen. Raab selbst beurteilt er als "auffallend unlocker", wobei er "umso öfter sagt, man wolle 'jetzt locker' in die Runde starten, um jetzt 'locker zu werden' und 'locker' zu reden und 'locker' zu sein". Sogar das komödiantische Talent spricht er dem Moderator ab, denn seiner Ansicht nach sei "die einzige Pointe des Abends seinem Sidekick" Peter Limbourg gelungen - als dieser am Ende der Sendung sagt, dass sich Peer Steinbrück mit dem "Schmerzensgeld" von 100.000 Euro "vielleicht eines Tages einige Vorträge sparen könne".
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Sogar noch eine Spur härter geht Stefan Kuzmany vom Spiegel mit diesem Witz ins Gericht, denn es stelle eine "rassistische Entgleisung" dar, für die "Spaß-Rassist" Stefan Raab von niemanden in der Sendung kritisiert worden sei - "stattdessen versuchen alle, gute Laune zu demonstrieren". Generell scheint er dem Entertainer und dessen Publikum nur wenig abgewinnen zu können, wie gleich die Einleitung seines Artikels demonstriert: "Vielleicht gibt es in diesem Land Menschen, die ihre Fernbedienung in eine leere Pizzaschachtel gelegt und dann versehentlich entsorgt haben. Menschen, deren Fernsehgerät dann unumschaltbar bei ProSieben festhängt, das nun ständig läuft. Sie sehen dann [...] immer wieder Raab, stundenlang." Für Menschen, die dessen Form von Unterhaltung "regelmäßig freiwillig sehen", sei «Absolute Mehrheit» aber immerhin "ein großer Gewinn", denn diese "haben so wenigstens einmal im Leben gesehen, wie ein stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union aussieht".
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Peer Schader von der Frankfurter Rundschau beurteilt das Format als "für echte politische Debatten zu schnell" und "inhaltlich mindestens genauso mau wie bei den üblichen Verdächtigen der öffentlich-rechtlichen Sender". Auf der anderen Seite reiche es jedoch allemal, "um den Polit-Talk im deutschen TV wachzurütteln" und sei ein Versuch, "sonst eher politikfernen Zuschauern wenigstens einen winzigen Einblick in das zu liefern, was sonst ohne sie verhandelt wird". Zudem habe Raab mit dieser Sendung das Zeug dazu, "den öden Polittalk im deutschen Fernsehen wieder wachzurütteln". Die größte Herausforderung der Redaktion bestehe jedoch darin, "Politiker dafür zu gewinnen, sich überhaupt in eine Sendung zu setzen, mit deren Konventionen sie nicht vertraut sind und in der die Gefahr besteht, schon nach wenigen Minuten als derjenige dazustehen, der die Zuschauer am wenigsten mitreißen konnte".
Auch Quotenmeter.de veröffentlichte am Montag eine ausführliche Kritik zum neuen Raab-Format. Was Chefredakteur Manuel Weis sowie Mediencoach Marcus Ewald zu diesem Konzept sagen, erfahren Sie hier.