«Person of Interest» stammt aus der Feder von Jonathan Nolan, dem jüngeren Bruder des «The Dark Knight»-Regisseurs Christopher Nolan, der damit zum ersten Mal eine eigene Fernsehserie realisierte. Nach dem erfolgreichen Pilot verlängerte CBS die laufende erste Staffel noch während der Ausstrahlung auf insgesamt 23 Episoden. In der Vereinigten Staaten läuft seit dem Herbst 2012 die zweite Season, deren Einschaltquoten den Werten der früheren Folgen in nichts nachstehen. Scheinbar beste Voraussetzungen für eine Ausstrahlung in Deutschland – das Publikumsinteresse an der nun auf RTL beendeten ersten Staffel bewies jedoch das Gegenteil.
Mit zum Quotendesaster beigetragen haben nicht nur die wechselnden Sendezeiten, die dafür sorgten, dass «Person of Interest» zunächst ab 21.15 Uhr, dann 22.15 Uhr und schließlich in Doppelfolgen ab 22.15 Uhr ausgestrahlt wurde. Auch die Erfolge des Vorprogramms ließen diverse Male zu Wünschen übrig. Zunächst im Anschluss an «Alarm für Cobra 11» programmiert, dürfte es der Attraktivität der Serie kaum zuträglich gewesen sein, als beiden Formaten der gewaltige Flop «Transporter» vorangestellt wurde.
Am Donnerstag, den 13. September, startete «Person of Interest» um 21.15 Uhr mit der Pilotfolge. Sie wurde von einem unterdurchschnittlichen Gesamtpublikum von 2,92 Millionen und 10,2 Prozent verfolgt, auch in der Zielgruppe sah es mit 1,45 Millionen und 12,6 Prozent alles andere als rosig aus. Die zweite Folge startete um 22.15 Uhr und erreichte zum ersten – und einzigen – Mal gute Einschaltquoten für das Format. Insgesamt sahen 2,95 Millionen zu; kaum mehr, als bei Episode eins, durch die spätere Ausstrahlungszeit bedeuteten diese Werte aber einen Marktanteil von 14,5 Prozent. Selbiges bei den 14- bis 49-Jährigen, bei denen 1,46 Millionen Interessierte 17,1 Prozent generierten.
Am 20. und 27. September sanken die Werte wieder auf 2,45 und 2,47 Millionen Zuschauer ingesamt sowie 10,7 und 10,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Sieben Tage später sanken die ermittelten Ergebnisse bei den Jungen gar unter zehn Prozent, als die Serie abermals auf 22.15 Uhr gelegt wurde. Insgesamt wurden 1,94 Millionen und 8,6 Prozent erzielt, bei den Werberelevanten reichte es nur für 0,80 Millionen und ebenfalls 8,6 Prozent. Leicht im Aufwind befindlich war «Person of Interest» in der Folgewoche, als sich insgesamt 2,26 Millionen und 10,6 Prozent vor dem Fernsehbildschirmen versammelten. Bei den 14- bis 49-Jährigen lockte die Serie 1,04 Millionen und magere 11,6 Prozent vor die Mattscheiben.
Am 18. Oktober wurden erneut zweistellige Marktanteile bei den Fernsehenden ab drei Jahren erzielt – das sollte dem Format erst Ende November wieder gelingen. Es schalteten 2,19 Millionen und glatte zehn Prozent ein, bei den Jungen wurden 0,94 Millionen und 9,8 Prozent gemessen. Am 15. November wurde die Einzelausstrahlung der Folgen beendet, es folgte eine zweiwöchige Pause. Es gelang «Person of Interest» aber immerhin, zu diesem Anlass noch einmal zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe einzufahren, nämlich 10,6 Prozent bei 1,01 Millionen Zusehenden. Bei allen scheiterte die Serie mit 2,17 Millionen und 9,6 Prozent knapp an dieser Hürde.
Am 29. November startete die Ausstrahlung der letzten zwölf Episoden in Doppelfolgen. Eine Verbesserung der Quoten stellte sich damit allerdings nur sehr bedingt ein. Die zweite Ausstrahlung eines Tages erreichte stets die bessere Quote, was darauf zurückzuführen ist, dass der allgemeine Schwund der Fernsehenden zu später Stunde allgemein höher ist, als der der Fans einer einzelnen Serie. Am 29. November kam «Person of Interest» mit der ersten Folge auf 2,02 Millionen und 8,8 Prozent insgesamt sowie 0,95 Millionen und 9,7 Prozent bei den Jungen. Eine Stunde später verfolgten noch 1,55 Milionen und 10,8 Prozent der Zusehenden ab drei Jahren das Format, in der Zielgruppe wurden 0,72 Millionen und 11,7 Prozent gemessen.
Während es am 6. und 13. Dezember gelang, wenigstens hin und wieder Marktanteile im zweistelligen Bereich einzufahren, ging das Interesse des Publikums direkt vor und nach Weihnachten noch einmal deutlich zurück. Das Staffelfinale war, im Vergleich zu den vorangegangenen Werten, fast schon erfreulich. Um 22.15 Uhr schalteten 2,36 Millionen und 9,4 Prozent insgesamt ein, um 23.15 Uhr fand sich ein Gesamtpublikum von 1,86 Millionen und 11,3 Prozent. Bei den Werberelevanten generierten 1,13 Millionen bzw. 0,96 Millionen junge Zuschauer 10,8 sowie 12,5 Prozent.
Im Staffeldurchschnitt sahen exakt zwei Millionen Zuschauer ab drei Jahren «Person of Interest», das bedeutete 9,3 Prozent für RTL. Bei den Jungen stehen für 0,94 Millionen unterm Strich 10,3 Prozent Marktanteil. Blickt man auf den Senderschnitt der Kölner, der bei 13,6 Prozent insgesamt und 17,7 Prozent in der Zielgruppe liegt, wird deutlich, dass die Ergebnisse desaströs sind. Auch wenn RTL seine Ansprüche aufgrund der aktuellen Entwicklung zurückschrauben muss, wäre es verwunderlich, wenn sich die Verantwortlichen für eine rasche Ausstrahlung der zweiten Staffeln entscheiden würden.