Nachdem die neunte Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» im vergangenen Jahr die schwächsten Quoten seit langem holte, stand für die Verantwortlichen des Kölner Senders schnell fest, dass es dringender Änderungen bedarf. Und in der Tat wechselte RTL für die zehnte Staffel sein gesamtes Personal bis auf Dieter Bohlen aus, verpflichtete prominente Gesichter wie Bill und Tom von Tokio Hotel. Zudem wurden inzwischen zahlreiche kleinere Änderungen am Showkonzept bekannt, die dem Format in schwierigen Zeiten wieder auf die Beine helfen sollen. Am Samstagabend musste sich nun die erste Ausgabe der zehnten Staffel bewähren. Der Blick auf die Quoten dürfte den Kölnern weniger gefallen.
So erreichte die Show ab 20.15 Uhr 5,18 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – das ist auf den ersten Blick zwar ein guter Wert, allerdings muss man bis in die Anfänge der Castingshow zurückblicken, um einen schwächeren Start auszumachen. Genauer gesagt sogar bis ins Jahr 2002, als die erste Staffel der Castingshow mit rund 3,80 Millionen Zuschauern startete. Im vergangenen Jahr reichte es für die Bohlen-Show zu Beginn noch zu 6,17 Millionen Zuschauern, 2010 gar zu 7,47 Millionen. Insgesamt erreichten die Kölner am Samstagabend zwar einen Marktanteil von überdurchschnittlichen 15,6 Prozent – mehr als der dritte Platz insgesamt war damit aber nicht zu holen.
Besser lief es wie gewohnt in der Zielgruppe, wenngleich das Gesangscasting auch hier hinter einstigen Topwerten zurückblieb: 3,21 Millionen 14- bis 49-Jährige, die das Geschehen verfolgten, verhalfen RTL zu überdurchschnittlichen 27 Prozent. Zum Vergleich: In den Jahren 2006 bis 2011 holten alle Auftaktfolgen bis auf eine Ausnahme mehr als 31 Prozent. Trotzdem: Für den haushohen Tagessieg in der Zielgruppe reichte es allemal und RTL wäre mit einem weiteren Quotenverlauf auf diesem Niveau sicherlich nicht unzufrieden. Nur lehrt die Erfahrung, dass im Staffelverlauf gerne der eine oder andere Zuschauer abhanden kommt. Viel Luft nach unten besteht für «DSDS» allerdings schon jetzt nicht mehr.
Die einzige positive Meldung für RTL an diesem Abend: Von dem Lead-in profitieren konnte ab 21.40 Uhr zumindest «Der RTL Comedy Grand Prix», der bis nach Mitternacht gute 19,4 Prozent in der Zielgruppe bei 3,43 Millionen Gesamtzuschauern erreichte. 2011, als RTL das Format erstmals im Anschluss an das in der Zielgruppe deutlich schwächere «Wer wird Millionär?» ausstrahlte, blieb der Wettbewerb bei nur 16 Prozent hängen. Insgesamt holte die von Daniel Hartwich moderierte Show diesmal akzeptable 12,8 Prozent.