Die Kritiker

«Woozle Goozle»

von

Brauchen Schul- und Vorschulkinder in Zeiten von Internet und Lernapps noch Wissensmagazine im TV? Oder ist der Weg, den Super RTL mit «Woozle Goozle», einer Art „moderne «Die Sendung mit der Maus»“, begehen will, nicht ein wenig oldschool? Die Antwort lautet eindeutig: Nein!

Super RTL beschreibt sein neues Format «Woozle Goozle» als Sendung, die „im Zeichen einer Wissensoffensive am Vorabend“ ihren Weg auf die heimischen Bildschirme findet. Das Format auf diese Art und Weise zu promoten ist schlau und entspricht den Fakten. Gemeinsam mit seinem plüschigen Sidekick Woozle, einer vom Puppenexperten Martin Heinl (übernahm schon in der «Sesamstraße» diverse Figuren) kreierten Handpuppe, behandelt der Moderatoren-Vollprofi Beni Weber («Disney Club», «Art Attack») kindgerecht aufgezogene Themen aus Naturwissenschaft und Biologie. Anhand von leicht verständlichen Einspielfilmen und humoristisch aufgezogenen Zwischenmoderationen werden dem vornehmlich jungen Publikum verschiedene Themen schmackhaft gemacht. Dabei halten sich die drei vom Sender angestrebten Faktoren „Wissen“, „Unterhaltung“ und „Humor“ weitestgehend die Waage.

Für welche Altersklasse «Woozle Goozle» vor allem ausgelegt ist, wird anhand der Auftaktepisoden noch nicht vollends deutlich. Auf der einen Seite bemüht man sich vor allem bei der Behandlung der Thematik um leicht verständliche Wortgeflechte und setzt lediglich ein Mindestmaß an Grundwissen voraus, um den Beiträgen folgen zu können. Auf der anderen Seite gibt es u. A. einen augenzwinkernden Kommentar in Richtung Lady Gaga und wenn man beim Hauptthema „Pflanzen“ einen Gag daran aufzieht, dass diese mithilfe eines Wachstums-Wundermittels so rasant wachsen, dass nach 20 Minuten Sendezeit das komplette Studio zugewuchert ist, richtet sich diese Art Humor wohl hauptsächlich an ein Publikum, das zumindest die Grundschule bereits hinter sich gebracht hat. Vor allem letzterer Gag könnte in Bezug auf den wissenschaftlichen Aspekt gar kontraproduktiv erscheinen. Bedenkt man, dass Kinder die ihnen dargebotenen Bilder eventuell nicht als Witz auffassen und das Gezeigte für bare Münze nehmen.

Abgesehen von diesem Kritikpunkt präsentiert sich «Woozle Goozle», vor allem dank des stoffigen Woozle, der perfekt die Rolle eines unwissenden Schulkindes einnimmt, als herrlich erfrischende Aufklärungssendung, die das Rad zwar nicht neu erfindet, zu der dank der hippen Ausrichtung aber vor allem weniger wissenschaftsaffine Kinder einen Zugang finden könnten. Zwar zeigt sich der durch und durch sympathische Moderator Beni Weber in der Auftaktepisode noch ein wenig starr und seine Moderationen wirken arg abgelesen, doch bereits in der zweiten Ausgabe scheint das ungleiche Duo seinen Rhythmus langsam gefunden zu haben. Somit geht Super RTL einen guten Weg, verknüpft unkonventionelle Nachhilfe mit humoristischen Comedyeinlagen und gefällt vor allem dadurch, dass der Sender mit Beni Weber einen Kindersendung-erfahrenen Moderator gewinnen konnte.

Super RTL zeigt «Woozle Goozle» ab dem 02. Februar um 19:45 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/61773
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelSitcoms mit schwachen Wertennächster ArtikelFasching, Fastnacht, Karneval: Feiern die jungen Zuschauer mit?

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung