Wird es ein neuer Rekord oder wird es keiner? Das war die spannendste Frage des Montags: Nach ersten Hochrechnungen am Vorabend sah es zunächst so aus, als ob der «Super Bowl 2013», übertragen vom Sender CBS, die meistgesehene Sendung aller Zeiten werden könnte und auch das „Rating“ steuerte einem neuen Rekordergebnis zu. Das Rating gibt an, wie viel Prozent der Haushalte mit Fernseher in den USA letztlich dabei waren. Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl in den USA ist das der einzige wirklich vergleichbare Wert. Kam der «Super Bowl» im vergangenen Jahr hier auf genau 47 Prozent, 46,3 Prozent. Der durchschnittliche Marktanteil der CBS-Übertragung lag bei 69 Prozent und somit drei Prozentpunkte unterhalb des Vorjahres. Die endgültigen Ergebnisse lassen allerdings noch einige Zeit auf sich warten, gut möglich, dass die Quote später noch angehoben wird.
Direkt um 19.00 Uhr wurden mehr als 108 Millionen Zuschauer gezählt, danach sanken die Reichweiten. Nach 20.00 Uhr saßen zum Beispiel im Schnitt 100,27 Millionen US-Bürger vor den Schirmen – die Halbzeitshow mit Beyonce kam somit nicht ganz an die Werte heran, die im Vorjahr gemessen wurden. 114 Millionen Amerikaner sahen diese damals. Den anschließenden Stromausfall in New Orleans, wo der «Super Bowl» stattfand, verfolgten dann noch etwa 93 Millionen US-Bürger. In die endgültigen Zahlen ist die 30 Minuten lange Unterbrechung wegen des Stromausfalls nicht mit einbezogen. Die vorläufigen Reichweiten lassen auf einen neuen Rekord hoffen. Derzeit wird von 98,64 Millionen Menschen ausgegangen, die bei CBS live zugeschaut haben. Insgesamt war der diesjährige Super Bowl den endgültigen Zahlen zufolge allerdings etwas weniger gefragt als 2012, als 111,3 Millionen Menschen in Amerika zusahen. 2013 waren es nun 108,41 Millionen. Somit war die Übertragung aber die mit der drittbesten TV-Reichweite in der amerikanischen Geschichte.
Nach dem «Super Bowl» wurde der neuen Sherlock-Holmes-Serie «Elementary» die Ehre zu Teil sich auf dem wichtigsten Slot im amerikanischen Fernsehmarkt zu präsentieren. Die Krimiserie aber litt unter dem Blackout während des «Super Bowls» - die Episode des Formats startete in Amerika erst um 23.11 Uhr und somit rund 55 Minuten später als «The Voice» im vergangenen Jahr bei NBC. Nie zuvor begann ein nach dem wichtigen Endspiel gezeigtes Format so spät. Ähnlich lange musste 2003 «Alias» warten – die Agentenserie startete um 23.01 Uhr und hatte mit damals 17,4 Millionen Zuschauern die niedrigste Reichweite seit den 70ern eingefahren.
Als CBS letztmals 2010 übertrug, startete «Undercover Boss» sogar ein wenig vor der geplanten Zeit, nämlich um 22.13 Uhr. Weil «Elementary» komplett außerhalb der eigentlichen Primetime zu sehen war, liegen hier noch nicht einmal exakte Reichweiten vor. Die Serie holte 24 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und eine Gesamtreichweite von 20,8 Millionen Zuschauern. Zum Vergleich: Das im Vorjahr gezeigte «The Voice» kam auf deutlich bessere 37,6 Millionen.
Die Half-Time Show von Beyonce kam auf ein Rating von 48.2 und eine Quote von 71 Prozent. In Baltimore soll der Marktanteil ersten Hochrechnungen zufolge sogar bei 83 Prozent für die Gesamtübertragung gelegen haben.
Etwas zu vernachlässigen sind derweil die Ergebnisse der anderen Sender, die ohnehin kein nennenswertes Gegenprogramm auf die Beine brachten. FOX zeigte Sitcoms und holte mit «Bob’s Burgers», «The Cleveland Show», «The Simpsons» und «Bob’s Burgers» 0,74, 0,96, 1,91 und 1,74 Millionen Zuseher. Nach 21.00 Uhr waren «Family Guy» und «American Dad» noch für 1,97 und 1,74 Millionen Zuschauer gut. Bis auf den «Family Guy» (2%) holten übrigens alle Sendungen der großen Broadcaster in der Sonntags-Primetime ein Prozent Marktanteil. Bei ABC kamen zwei Folgen der «Funniest Home Videos» auf 2,13 und 2,59 Millionen Zuschauer, «Shark Tank» erreichte 1,77 Millionen, «Modern Family» letztlich 1,40 und 1,80 Millionen.
NBC setzte auf mehrere Episoden von «Betty White’s Off Their Rockers», die im Schnitt auf etwa 1,65 Millionen Amerikaner ab zwei Jahren kamen. 1,96 Millionen US-Bürger verfolgten schließlich noch «Live from New York: The First 5 Years of Saturday Night Live».