Die Dokus, die der Mainzer Sender am Dienstagabend unter der Marke «ZDFzeit» ausstrahlt, sind üblicherweise Sorgenkinder in doppelter Hinsicht: Kritikern sind sie im Regelfall viel zu seicht, ein großes Publikum erreichen sie allerdings auch nicht. Nicht nur das: Vergangenes Jahr bauten die eh schon mageren Zuschauerzahlen des Formats noch weiter ab. Wohl auch deswegen erlaubten sich die Programmverantwortlichen ein kleines Experiment, das durchaus an den ARD-«Markencheck» erinnert, der lange vor allem junges Publikum zog: Zwei Folgen lang soll Sternekoch Nelson Müller kritisch auf das Lebensmittelangebot deutscher Supermärkte blicken. Ein Thema, das offenbar vor allem Jüngere reizt, urteilt man nach den Zahlen der ersten Folge.
«ZDFzeit: Wie gut ist Billig-Bio?» sprach ab 20.15 Uhr 1,01 Millionen 14- bis 49-Jährige an, was in einen sehr guten Marktanteil von 8,2 Prozent resultiere. Nicht nur der durchschnittliche Wert der Reportagereihe wurde locker überboten, 2012 kam sie auf 4,7 Prozent, sondern auch der ZDF-Senderschnitt in dieser Publikumsgruppe.
Beim Gesamtpublikum reichte es nicht für Zahlen oberhalb des Senderschnitts, allerdings wurden immerhin Werte erreicht, die für «ZDFzeit» alles andere als üblich sind. 3,18 Millionen Fernsehende verfolgten das 45-minütige Magazin und bescherten dem ZDF somit 9,5 Prozent Marktanteil. 2012 holte das Format im Schnitt maue 7,6 Prozent.
Im Anschluss lief dank dieser guten Werte auch «Frontal 21» besser als im Normalfall. 2,72 Millionen Wissbegierge waren ab 21 Uhr mit von der Partie, 0,78 Millionen Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Gemessen wurden somit 8,2 und 6,2 Prozent Marktanteil.