Eine schallende Absage gab es seitens des ZDF auf die jüngsten Vorschläge der ARD zur Umgestaltung der Digitalsender. Die ARD-Intendanten hatten am Montag in Berlin ein Konzept erarbeitet, wonach drei digitale Sender eingestellt werden sollen – künftig wolle man einen Sender für Menschen unter 30, einen für die Gruppe 30 bis 49 und einen Nachrichtensender anbieten (siehe eigener Bericht).
Das ZDF lehnt dies strikt ab. In einer Pressemitteilung des Senders heißt es: „Es ist zwar nachvollziehbar, dass sich die ARD am Erfolg der ZDF Digitalkanäle ZDFneo und ZDFinfo beteiligen möchte, die beide mit 0,9 und 0,6 Prozent Marktanteil weit mehr Zuschauer erreichen als die Digitalableger der ARD. Das ZDF sieht in dem Vorschlag aber keine Sparpotentiale, sondern lediglich kompliziertere Strukturen.“
Vielmehr erwartet das ZDF von der ARD, dass sie bereit ist, Einsparungen im eigenen Verbund vorzunehmen – das hätte das Zweite durch die Einstellung von ZDFkultur vorgemacht. Die jetzigen Digitalsender des Zweiten würden wichtige Funktionen erfüllen, etwa das Austesten von neuen Formaten und Moderatoren. Im Gegenzug aber regte das ZDF an, über eine andere Aufgabenverteilung nachzudenken.
Danach könnte die Zielgruppe der Jugendlichen mit einem Jugendkanal der ARD versorgt werden, während das ZDF mit den Informations- und Unterhaltungsangeboten in ZDFneo und ZDFinfo stärker die 30- bis 50-Jährigen adressiert.