Es ist nicht unbedingt die dankbarste Aufgabe für einen Programmplaner, adäquate und erfolgreiche Alternativprogramme zu einer Fußball-Übertragung auf die Beine zu stellen. Bei RTL versuchte man es mit der wenig kreativen Lösung, einfach «Wer wird Millionär?» in einer Doppelfolge auszustrahlen. Beim Publikum kam dieser Schritt jedoch beeindruckend gut an, kam die Sendung doch auf richtig gute 5,33 Millionen Zuschauer und 17,1 Prozent Marktanteil. Und auch in der werberelevanten Zielgruppe lief es gar nicht mal so schlecht, wie man hätte befürchten können: Immerhin 13,8 Prozent standen bei 1,59 Millionen auf dem Papier. Normalerweise pendelt sich die Kult-Show aktuell zwischen 14 und 15 Prozent ein.
Ungewohnt schlecht lief es allerdings ab 22:15 Uhr für «Extra - Das RTL-Magazin», das der starken Fußball-Konkurrenz sogar weitgehend entging. Dennoch fiel man auf nur noch 12,5 Prozent bei 2,76 Millionen Zuschauern ab drei Jahren zurück, bei den Jüngeren gingen richtig miese 11,7 Prozent mit einer Sehbeteiligung von 1,01 Millionen einher. Noch schlimmer lief es eine Stunde später für «Future Trend Reportage», denn die Sendung fiel sogar auf 10,0 bzw. bei 1,45 Millionen zurück. Beim jungen Publikum reichten 0,69 Millionen immerhin, um die schlechten 11,7 Prozent zu halten.
Überzeugend liefen hingegen wieder die Vorabendformate «RTL Aktuell» und «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Die Hauptnachrichten verfolgten ab 18:45 Uhr im Schnitt 3,30 Millionen, die Daily-Soap eine knappe Stunde später immerhin 3,35 Millionen Konsumenten. Insgesamt waren die Nachrichten mit 17,1 gegenüber 13,1 Prozent deutlich vorne, bei den 14- bis 49-Jährigen unterlagen sie hingegen mit ebenfalls 17,1 gegenüber 21,5 Prozent.