Zur Person: Steven Soderbergh
Der 1963 in Atlanta geborene Regisseur gewann 1989 für sein Langfilmdebüt «Sex, Lügen und Video» die Goldene Palme. Nach einigen nur mäßig aufgenommenen Filmen stieg er 1998 mit «Out of Sight» in die Welt des Massenerfolgs auf. «Traffic» und «Erin Brokovich» verhalfen ihm 2000 zu neuen Filmpreis-Ehren, ein Jahr später gelang ihm der Blockbustererfolg «Ocean's Eleven». 2011 wollte er mit «Contagion» seine Regiekarriere beenden, doch der Workaholic in ihm drängte ihn zu vier weiteren Kinofilmen.Das Filmdrama mit Jeremy Irons in der Hauptrolle wurde 1991 nach seinem Kinostart von Kritikern weitestgehend verrissen, und auch Soderbergh selbst ist mit seinen damals getätigten Anfängerfehlern unzufrieden. Daher möchte er den Film nun überarbeiten: „Ich war frustriert mit «Kafka» […] und ich versuche, ihn komplett neu zu überdenken, in der Hoffnung, etwas zu erschaffen, das eine einheitliche Vision hat.“
Soderberghs Pläne sehen vor, den tonal unsteten Film atmosphärisch stringenter zu machen und ihn „ein wenig abstrakter“ zu gestalten, so dass er zu einem „Hardcore-Kunstfilm“ wird. Der Regisseur bezeichnet die Überarbeitung als eine „Notrationierung“, in deren Folge er auch an Laufzeit einbüßen dürfte. Jedoch sieht Soderbergh, der damit liebäugelt, die neue Version in den USA mit deutscher Synchronisation zu veröffentlichen, davon ab, es George Lucas gleichzutun: Die nach Beendigung der neuen Schnittfassung anstehende Blu-ray-Neuveröffentlichung von «Kafka» wird beide Versionen beinhalten.