Wirklich langlebig war die US-amerikanische Justizserie «Harry's Law» nicht. Nach nur zwei Staffeln mit insgesamt 34 Episoden setzte das Network NBC das Format mit Kathy Bates in der Hauptrolle ab. Obgleich das Ende bereits im Mai vergangenen Jahres verkündet wurde, versuchte es Sat.1 zunächst auch mit der zweiten Staffel der stets quotenschwachen Serie am späten Donnerstagabend - schob sie nach einem erwartungsgemäß mäßigen Auftakt allerdings bereits nach nur drei Wochen ab an kabel eins. Nach einer Wartezeit von fast acht Monaten hielt sich jedoch das Interesse des Publikums auch hier in derart engen Grenzen, dass die letzten 17 Ausgaben nur noch im Nachtprogramm gesendet wurden.
Dabei fiel der Sat.1-Staffelstart im September 2012 immerhin noch akzeptabel aus, wurden bei 1,19 Millionen Interessenten doch immerhin 9,1 Prozent des Gesamtpublikums erzielt. In der werberelevanten Zielgruppe reichten ab 23:10 Uhr bereits 0,59 Millionen, um mit 10,0 Prozent gerade noch in den zweistelligen Bereich zu gelangen. Allerdings hatte man mit «Criminal Minds» auch einen sehr starken Vorlauf, die Serie kam zuvor auf deutlich stärkere 10,6 bzw. 13,5 Prozent. Bereits in Woche zwei fiel die Serie auf klar unterdurchschnittliche 7,0 bzw. 7,9 Prozent bei nur noch 0,94 Millionen zurück, bevor sie zum raschen Abschied noch einmal mit 9,6 Prozent in beiden Altersgruppen bei einer Reichweite von 1,21 Millionen auf eher niedrigem Niveau gewann.
Nach einer langen Wartezeit wurden die übrigen 19 Episoden der Serie ab dem 7. Juni bei kabel eins gezeigt. Zunächst am Freitag um 23:10 Uhr bekam man jedoch kein Bein auf den Boden. Nach schwachen 3,1 Prozent insgesamt und 4,1 Prozent in der Zielgruppe zum Auftakt fiel man sieben Tage später auf indiskutable 2,4 und 2,6 Prozent zurück. Binnen Wochenfrist fiel die Sehbeteiligung von 0,53 Millionen auf nur noch 0,43 Millionen, sodass sich sogar kabel eins dazu veranlasst sah, Bates und Co. ins Nachtprogramm abzuschieben. Immer freitags um 1:55 Uhr fristeten die restlichen 17 Folgen ein Dasein in der kompletten Bedeutungslosigkeit.
Bricht man die Quotenanalyse rein auf die Betrachtung der erzielten Marktanteile herunter, zeichnete man sich zunächst durch sehr überzeugende Werte aus: Mit 4,7 und 6,4 Prozent beim Gesamtpublikum bei maximal 0,26 Millionen Zuschauern liefen die Folgen fünf und sechs herausragend, in der umworbenen Zielgruppe wurden ähnlich starke 7,4 und 7,8 Prozent bei 0,17 bzw. 0,18 Millionen Serienfans verbucht. Anfang Juli bröckelten die Werte bei den Jüngeren angesichts von mäßigen 5,8 Prozent sowie schlechten 3,6 Prozent zunächst wieder deutlich, bevor es bis zur ersten August-Ausgabe wieder sukzessive auf starke 7,4 Prozent hinauf ging. Bei allen Konsumenten standen durchweg starke 5,0 bis 6,9 Prozent auf dem Papier, die Reichweiten schwankten zwischen 0,18 und 0,24 Millionen.
Ab Folge 13 sah man jedoch sogar zu dieser traurigen Sendezeit kaum noch Land, keine einzige der letzten zehn Episoden kam in der jungen Zielgruppe über 4,4 Prozent Marktanteil hinaus. Den traurigen Tiefpunkt stellte hier ausgerechnet das Serienfinale dar, welches am 11. Oktober gerade einmal noch 2,2 Prozent bei 0,05 Millionen tapferen Zuschauern generierte, die der Serie bis zum bitteren Ende die Stande hielten. Etwas weniger schlimm fielen die Zahlen bei allen Fernsehenden ab drei Jahren aus, wo immerhin die Folgen 13 und 22 mit 5,1 und 5,0 Prozent einen beachtlichen Wert erzielten. Hier holte auch das Finale mit 0,21 Millionen Interessenten noch einmal die Kohlen aus dem Feuer. Dazwischen schwankten die Werte zwischen schlechten 2,3 und guten 4,1 Prozent.
Im Durchschnitt verbuchte Sat.1 mit seiner Ausstrahlung der ersten drei Folgen 8,6 Prozent des Gesamtpublikums bei einer durchschnittlichen Reichweite von 1,12 Millionen. Im Anschluss kam kabel eins auf 0,20 Millionen Interessenten und einen Marktanteil von 4,3 Prozent. Während beim Bällchensender der Oktoberschnitt somit um 0,5 Prozentpunkte verfehlt wurde, lag «Harry's Law» anschließend immerhin etwa 0,3 Prozentpunkte oberhalb der Norm des kleineren Schwestersenders. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel das Gesamtbild deutlich negativer aus: Die ersten drei Folgen positionierten sich mit 0,54 Millionen und 9,2 Prozent schon recht klar unterhalb der im Oktober erreichten 9,9 Prozent von Sat.1. Bei kabel eins waren im Anschluss sogar nur noch 0,11 Millionen und 4,5 Prozent drin. Der Privatsender hatte zuletzt stets auf Monatswerte zwischen 5,5 und 6,0 Prozent zu verweisen.