Filmfacts «Escape Plan»
- Kinostart: 14. November
- Genre: Action/Thriller
- Laufzeit: 115 Min.
- FSK: 16
- Kamera: Brendan Galvin
- Musik: Alex Heffes
- Drehbuch: Miles Chapman; Jason Keller
- Regie: Mikael Håfström
- Darsteller: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jim Caviezel, Vincent D’Onofrio, Vinnie Jones, Sam Neill, Curtis „50 Cent“ Jackson
- OT: Escape Plan (USA 2013)
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Breslin wird, einer Entführung gleich, gewaltsam in einen Van verfrachtet, unter Drogen gesetzt und erwacht erst wieder im völlig von der Außenwelt abgeschnittenen Gefängnis. Dort stellt sich heraus, dass seine vermeintliche Kontaktperson nicht existiert und niemand sonst weiß, wo er sich befindet. Zu allem Überfluss bekommt er es mit einem skrupellosen Gefängnisdirektor (Jim Caviezel) zu tun, der scheinbar alles daran setzt, Breslin die Haft zur Hölle zu machen. Auf sich allein gestellt wird ein Entkommen aus dem völlig ausbruchsicher scheinenden Gefängnis immer aussichtsloser. Daher tut er sich bald mit dem abgebrühten Mitinsassen Emil Rottmayer (Schwarzenegger) zusammen, um gemeinsam einen Fluchtplan zu schmieden.
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Immerhin bleibt «Escape Plan» abseits dessen aber noch sein zumindest auf dem Papier kultverdächtiges Aufeinandertreffen von Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger. Der Vorfreude auf ebenjenes wird dessen letztendliche filmische Ausführung am Ende aber leider kaum gerecht. Die erste gemeinsame Szene der beiden ist zwar gerade in Erwartung der auf sie folgenden Geschehnisse durchaus ein besonderes Ereignis. Nachdem allerdings diese erste Freude verflogen ist, verpufft jener Hauch von Actionkino-Magie in Windeseile und Ernüchterung macht sich breit.
Das Zusammenspiel der beiden fügt sich nahtlos in das unspektakuläre Gesamtbild des Films ein. Die Stärken der Paarung werden nicht ansatzweise ausgespielt. Allein schon durch ihr bloßes Zustandekommen warten mannigfaltige Meta-Anspielungen und selbstironische Zitate regelrecht darauf, zahlreich abgerufen zu werden. Doch werden diese im Verlauf des Films größtenteils wartend zurückgelassen. Einprägsame One-Liner sucht man fast völlig vergeblich. Gerade gegen Ende erbarmt sich die ansonsten ebenfalls recht höhepunktarme Inszenierung aber immerhin dazu, zumindest Arnold Schwarzenegger in einer kurzen Sequenz übertrieben ikonisch in Szene zu setzen. Damit trifft Regisseur Mikael Håfström («Entgleist», «Zimmer 1408») einen Ton, der dem gesamten Werk gut zu Gesicht gestanden hätte, sodass ein ausgiebigerer Rückgriff auf derartige Elemente zweifellos wünschenswert gewesen wäre
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So scheint der Österreicher in den Jahren seiner Leinwandabstinenz ungeahnte schauspielerische Ambitionen entwickelt zu haben, mit denen er nun verzweifelt versucht, eine Anstellung im örtlichen Dorftheater zu ergattern. Wenn er sich mit seiner zwischenzeitlich in Einzelhaft befindlichen Figur dilettantisch in irre Rage redet und sich in (auch im Original auf Deutsch vorgetragenen) Schimpftiraden verliert, entsteht eine eigenwillige und vor allem aufgrund ihrer ausufernden Länge zum belustigten Fremdschämen und ungläubigen Kopfschütteln einladende Mischung aus freiwilliger und unfreiwilliger Komik. Die besagte Szene dürfte mit diesem etwas bizarren Unterhaltungswert zu den wenigen Aspekten gehören, die auch nach dem Filmkonsum noch etwas länger im Gedächtnis bleiben - wenn auch nicht unbedingt positiv.
Insgesamt ist «Escape Plan» ohne Frage ein weitestgehend lahmes Stück Kino, das deutlich hinter den Möglichkeiten seiner fast schon epischen Hauptdarsteller-Konstellation zurückbleibt und somit den erhofften Charme früherer Erfolge der beiden Action-Giganten Stallone und Schwarzenegger kaum aufblitzen lassen kann. Die zwei nicht mehr ganz so taufrischen Haudegen wirken hier die meiste Zeit ebenso müde wie die erzählte Geschichte, wodurch der Wunsch nur verstärkt wird, sie hätten es bereits am Zenit ihrer jeweiligen Karrieren einmal gemeinsam vor der Kamera ordentlich krachen lassen. Die Existenz ihres neuesten Films tut letztlich wohl niemandem weh. Wird man sich ihr jedoch gar nicht erst bewusst, hat man auch keineswegs etwas verpasst.
«Escape Plan» ist ab 14. November in den deutschen Kinos zu sehen.