«Survivor» ist preisverdächtig
Über 40 Mal war die Sendung für den begehrten Emmy nominiert. Sieben mal konnte man die Trophäe sogar gewinnen. Vier davon gingen an Moderator Jeff Probst. Zuletzt durfte er im Jahr 2011 den amerikanischen Fernsehpreis mit nach Hause nehmen.Das Prinzip von «Survivor» ist denkbar simpel: Eine Gruppe von Menschen, die sich untereinander nicht kennen, werden an einem ablegenden Ort irgendwo auf der Welt abgesetzt und sind von dahin auf sich allein gestellt. Die in Stämme gesplittete Gruppe muss sich um Nahrung, Wasser und Unterkunft kümmern. Gespickt wird das ganze durch Spiele, in denen die Stämme gegeneinander antreten. Das Konzept stieß im Sommer 2000 zur Premiere sofort auf reges Interesse. Über 15 Millionen Amerikaner sahen die erste Episode des «Survivor»-Trips. Im Laufe der Staffel schossen die Reichweiten dann in teils ungeahnte Höhen. Das Finale sahen, wie eingangs erwähnt, über 50 Millionen Menschen. Das sind Werte, die heute allenfalls ein Format im Anschluss an den legendären Super Bowl erzielen kann. «Survivor» schaffte das in seinen ersten Jahren aber auch ohne Schützenhilfe. Staffel zwei startete im Januar 2001 dann mit großartigen 45,37 Millionen Zuschauern in eine neue Runde. Ein Wert, der im Laufe der Staffel abflachte. Dennoch kam der zweite Durchgang auf durchschnittlich fast 30 Millionen Zuschauer.
Der durchschlagende Erfolg war wahrscheinlich auch ein Grund, warum CBS pro TV-Saison stets zwei Staffeln ins Rennen schickt. Die US-Zuschauer haben bis heute ganzjährig Spaß an «Survivor»; abgesehen von einer kleinen Winter- und einer etwas längeren Sommerpause. Die ersten elf Staffeln erzielten stets Durchschnittswerte von rund 20 Millionen Zuschauern. Damit hatte das Format mit seinen ersten Staffeln immer einen Platz im Ranking der zehn meistgesehenen Sendungen. Ein erster nennenswerter Rückgang war dann im Jahr 2006 mit der zwölften Runde zu vernehmen. Hier reichte es im Durchschnitt dann „nur“ noch für 16,82 Millionen Zuschauer. Man entfernte sich also deutlich von der 20-Millionenmarke, blieb aber dennoch eines der erfolgreichsten CBS-Formate – erst Recht, was die Realityshow-Schiene betrifft. Die darauffolgenden drei Staffeln pendelten sich dann bei Reichweiten von 15 Millionen ein, ehe es in der Saison 2007/2008 noch einmal etwas bergab ging in der Zuschauergunst. Staffel 16 musste sich nämlich durchschnittlich mit etwas mehr als 13 Millionen Fans zufrieden geben.
So gingen nach und nach weitere Zuschauer verloren, sodass in der TV Saison 2009/2010 einige Ausgaben auch mit Zuschauerzahlen von unter 10 Millionen auskommen mussten. Jüngst hat CBS die Ausstrahlung der 27. Staffel beendet, die relativ oft mit weniger als zehn Millionen Zuschauern zufrieden sein musste. Angesichts der Zahlen aus den Anfangsjahren ist das natürlich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Doch man wird sich nun einfach damit abfinden müssen, dass «Survivor» keine Quotensensation mehr ist, aber eine Realityshow, die selbst nach 27 Staffeln immer noch äußerst ordentlich Werte einfährt. Und das hat CBS ganz offensichtlich erkannt und nicht völlig grundlos bereits neue Staffeln für die TV-Saison 2014/2015 bestellt. Im Februar kommenden Jahres darf sich dann aber erst einmal die 28. Runde mit dem Titel «Survivor: Cagayan» beweisen.