Leaks sind in Ordnung, solange ...
Tarantinos Drehbücher werden häufig ohne Genehmigung des Autorenfilmers ins Internet gestellt. Generell hat dieser auch keine Probleme damit, wie er nach den Leaks von «Inglourious Basterds» und «Django Unchained» anmerkte. In diesen Fällen hatten die Dreharbeiten aber bereits begonnen – für Tarantino ist der große Vertrauensbruch, dass dieses Mal eine grobe Arbeitsfassung an die Öffentlichkeit gelang.Gegenüber dem US-Portal Deadline sagt Tarantino: „Ich bin sehr, sehr deprimiert. Ich habe dieses Skript vollendet, und ich hatte nicht die Absicht, es vor kommenden Winter zu verfilmen.“ Er führt fort: „Ich habe es an sechs Personen gegeben, und wenn ich denen schon nicht bis zu einem gewissen Grade vertrauen kann, dann habe ich kein Verlangen mehr, [das Drehbuch] umzusetzen.“
Tarantino ist sich sicher, dass Tim Roth mit dem Internet-Leak nicht zu tun hat, er vermutet jedoch, dass einer der Agenten von Madsen oder Dern für diesen Vertrauensbruch verantwortlich ist. Während Tarantino nun aber großen Zorn auf den bürokratischen Apparat in Hollywood hat, hegt er keine negativen Gefühle gegenüber den Darstellern, denen er sein Drehbuch gab. Viel mehr hat sich Tarantino vorgenommen, Dern eine neue Rolle auf den Leib zu schreiben. «The Hateful Eight» soll derweil nun als Romanadaption des Drehbuchs erscheinen. Demnächst will Tarantino sich mit Verlagshäusern in Verbindung setzen, um dieses Projekt anzugehen.