Die Science-Fiction-Komödie «Evolution» ist ein kleines Kuriosum der deutschen Fernsehwelt: Im Kino von mageren Kritiken begleitet gestartet, nahm der von «Ghostbusters»-Regisseur Ivan Reitman inszenierte Film weltweit weniger als 100 Millionen Dollar ein. Bei einem Budget von rund 80 Millionen kein Flop, doch wahrlich auch kein nennenswerter Erfolg. In Deutschland kam der Alienspaß mit «Akte X»-Star David Duchovny, Julianne Moore, Orlando Jones und Seann William Scott auf rund 1,50 Millionen Kinogänger und landete somit auf einem akzeptablen 34. Platz der Jahrescharts – gleich hinter «The Fast and the Furious» und knapp vor «Ritter aus Leidenschaft».
Im Normalfall müsste die international seither nicht mehr sonderlich beachtete Sci-Fi-Comedy für deutsche Programmplaner somit ein relativ beliebiger Film sein. Doch weit gefehlt: Allein in den vergangenen sechs Jahren wurde die anfangs als Sci-Fi-Drama geplante Produktion im deutschen Free-TV acht Mal zur Primetime gezeigt, hinzu kamen diverse Wiederholungen im Nachmittagsprogramm. Sind die Programmverantwortlichen verzweifelt? Oder ist «Evolution» ein stolzer Quotenbringer, den man gar nicht oft genug senden kann? Ein Blick auf die Werte der vergangenen Jahre bringt Licht ins Dunkel:
Am Freitag, den 24. August 2007, lockte «Evolution» zur besten Sendezeit 2,07 Millionen Fernsehende zu ProSieben, darunter befanden sich 1,52 Millionen Umworbene. Dies führte zu tollen 8,4 Prozent insgesamt und 16,8 Prozent in der Zielgruppe. Zwei Tage später generierte eine Wiederholung um 15 Uhr solide 6,9 Prozent und annehmbare 11,5 Prozent bei den Jüngeren. Im Juli 2008 brachte es eine weitere Ausstrahlung um 20.15 Uhr sogar auf 2,13 Millionen Interessenten insgesamt sowie 1,55 Millionen Werberelevante. Die Marktanteile lagen bei 8,5 und 16,5 Prozent. Die erneut zwei Tage später gezeigte Nachmittagswiederholung begeisterte dieses Mal mit 8,3 und 14,4 Prozent. Am 27. Februar 2009 wiederum wurden 2,13 und 1,57 Millionen Zuschauer gemessen, mit 7,0 respektive 13,1 Prozent lagen die Marktanteile einmal mehr klar im grünen Bereich. Der unvermeidliche Nachmittags-Rerun am folgenden Sonntag holte 8,3 und 14,4 Prozent.
Am Freitag, den 15. Januar 2010, gingen die Reichweiten zwar deutlich in die Höhe (2,34 und 1,63 Millionen Filmfreunde), für ProSieben standen dennoch keine wesentlich besseren Marktanteile zu Buche. Mit 7,1 und 13,1 Prozent lief der Film trotzdem in Ordnung. Am Sonntag darauf generierte die US-Produktion 8,0 und 14,2 Prozent. Im Mai des gleichen Jahres wanderte «Evolution» zu kabel eins, wo zu Beginn der Sonntags-Primetime aber nur unterdurchschnittliche 3,1 und 5,4 Prozent zustande kamen. Im November des gleichen Jahres zeigte dann wieder ProSieben «Evolution» um 20.15 Uhr, mit 5,2 und 9,2 Prozent Marktanteil floppte die Komödie jedoch. Die Wiederholung am Folgetag kletterte allerdings auf 8,2 und 13,9 Prozent.
Am Freitag, den 22. April 2011, kamen wiederum um 16.10 Uhr 0,82 Millionen Gesamtzuschauer sowie 0,64 Millionen Jüngere zusammen, was für ProSieben sehr gute 7,8 und 14,1 Prozent bedeutete. Am Montag darauf kletterten bei einer erneuten Ausstrahlung um 12.45 Uhr die Werte sogar auf 9,6 und 15,3 Prozent. Am 22. Oktober 2011 parkte dann Sat.1 den TV-Dauerrenner um 22 Uhr in seinen Programmplan, mit 1,34 und 0,92 Millionen Interessenten und 5,6 sowie 9,2 Prozent hielt sich der Erfolg aber in Grenzen. Am 23. Oktober standen am Nachmittag dagegen 9,2 und 13,4 Prozent auf der Uhr.
Am 4. März 2012 setzte dann wieder ProSieben auf «Evolution», mit 5,7 und 10,4 Prozent um 16.05 Uhr sah es aber bloß mäßig aus. Der 7. Oktober des Jahres bescherte der Komödie dann ab 14 Uhr mit 1,15 Millionen TV-Konsumenten, darunter 0,85 Millionen Umworbenen, tolle 8,1 respektive 13,9 Prozent. kabel eins dagegen hatte am 13. Mai 2013 nur mittelmäßigen Erfolg und kam ab 20.15 Uhr auf 1,10 und 0,67 Millionen Interessenten sowie 3,6 beziehungsweise 5,6 Prozent Marktanteil. Die bislang letzte Ausstrahlung schlussendlich erfolgte am Sonntag, den 27. Oktober 2013, auf ProSieben. Sie erzielte ab 16.05 Uhr solide 0,97 Millionen «Evolution»-Freunde ab drei Jahren, während in der Zielgruppe ausbaufähige 9,2 Prozent gewonnen wurden.
Am Mittwoch, den 18. Februar 2014, kehrt «Evolution» wieder zu kabel eins und in die Primetime zurück. Einen Flop muss der Sender kaum befürchten – die Frage ist eher, wie erfolgreich die Ausstrahlung wird.