Quotencheck

«Peter Hahne»

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Die Qualität der Talkshow des früheren «Berlin direkt»-Moderators wird regelmäßig bemängelt – da kaum ein Zuschauer einschaltet, ist das aber verschmerzbar.

„Man könnte zum Sendeplatz auch boshaft sagen: Viel Spaß beim Experimentieren, am Sonntag um 13 Uhr guckt ohnehin niemand zu“, entgegnete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel im Juni 2010 Peter Hahne, der sich vom ungewöhnlichen Sendeplatz seiner damals neuen Sendung viele Chancen erhoffte. Zuvor hatte Hahne das ZDF-Hauptstadtstudio verlassen, nachdem mit Bettina Schausten eine neue Leiterin ernannt worden war. Die Besetzung des bis dato als Stellvertreter aktiven Hahne war mit der üblichen Vorgehensweise, die beiden wichtigsten Posten an verschiedene politische Lager zu vergeben, nicht zu vereinbaren. Schon zum Start des Formats musste er sich dem Vorwurf fehlender Distanz stellen, war er mit seinem „Premierengast“ Margot Käßmann über gemeinsame Aktivitäten für die Evangelische Kirche doch bestens bekannt. Nach viel Spott aus dem Feuillton wurde es schnell ruhig um die Talkshow, wohl auch, weil sie das Publikum kaum anzusprechen scheint – die bereits unterdurchschnittlichen Einschaltquoten wurden ab Mai 2013 mit Wechsel des Sendeplatzes auf 10.15 Uhr noch einmal halbiert.

Im Rahmen dieser Analyse erfolgt die Betrachtung von sechs Sendungen, die im Verlauf der vergangenen drei Monate gezeigt wurden. Am 8. Dezember waren die Ordensschwester Teresa Zukic und Schauspielerin Wolke Hegenbarth zu Gast, um über „Spenden für eine bessere Welt?“ zu sprechen. Aus den Reihen der Fernsehzuschauer interessierten sich dafür 5,0 Prozent, die 0,49 Millionen Interessierten entsprachen. Die Jungen schalteten bei 0,05 Millionen und 1,3 Prozent in sehr verhaltenem Rahmen ein.

Im neuen Jahr widmete sich «Peter Hahne» zunächst der Bildungspolitik und diskutierte am 5. Januar mit Richard David Precht und Bernhard Bueb, seines Zeichens früherer Leiter des Internats Salem. Das lockte 0,52 Millionen und 5,8 Prozent aus dem Gesamtpublikum an, bei den 14- bis 49-Jährigen durfte das ZDF 0,06 Millionen und 1,7 Prozent verbuchen.

Zwei Wochen später begrüßte der Moderator Dilek Kolat (SPD) und Stephan Mayer (CSU), um über „Armutszuwanderung“ zu sprechen. Das kontroverse Thema erreichte 0,53 Millionen und 5,2 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren. Bei den Jungen fanden 0,07 Millionen Gefallen an „Hartz IV für alle“ und generierten so 1,8 Prozent. Erwartungsgemäß geringeren Zuspruch von Seiten jüngerer Zuschauer erhielt Hahne am 2. Februar, als er mit den Autoren Martina Rosenberg und Claus Fussek über die Pflegesituation in Deutschland sprach. 0,04 Millionen und 1,1 Prozent zwischen 14 und 49 Jahren sahen zu. Aus dem Gesamtpublikum schalteten 0,58 Millionen und 5,5 Prozent ein, was dem höchsten Wert des betrachteten Zeitraums entsprach.

Nach der Volksabstimmung in der Schweiz, in deren Rahmen sich die Eidgenossen für eine Beschränkung der Zuwanderung aussprachen, lud Hahne am 16. Februar Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, und den Politikwissenschaftler Frank Decker ein, um über die Gefahren direkter Demokratie zu reden. Das interessierte nur 0,45 Millionen und 4,0 Prozent insgesamt, die Jungen schalteten mit 0,07 Millionen und 2,7 Prozent ein. Den Auftritt von AfD-Galionsfigur Lucke, der zusammen mit dem FDP-Spitzenkandidat Lambsdorff über die anstehende Europawahl diskutierte, wollten wiederum nur 0,45 Millionen Fernsehende sehen. Das entsprach mageren 4,3 Prozent. Mit 2,7 Prozent Marktanteil gelang Hahne bei den 14- bis 49-Jährigen jedoch ein im Vergleich guter Wert, der 0,12 Millionen Zuschauern aus dieser Publikumsgruppe entsprach.

Im Durchschnitt wurde die Talkshow von 0,50 Millionen und 5,0 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren eingeschalten, unterm Strich wurden 0,07 Millionen und 1,7 Prozent der Jungen erreicht. Damit unterbot das Format den Senderschnitt des ZDF in aller Deutlichkeit, dies dürfte für die Zukunft von Peter Hahne, der im November 62 Jahre alt wird, jedoch nicht von Relevanz sein.

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