Beflügelter «Doppelpass» dank Sammer und Schneider

Die Bundesliga am Samstag stand bei Bezahlsender Sky im Zeichen des Abstiegskampfes. Mit dem VfB Stuttgart gegen Braunschweig, Hamburg gegen Eintracht Frankfurt und dem Topspiel um 18:30 Uhr 1.FC Nürnberg gegen Werder Bremen bot der Spieltag gleich drei direkte Duelle um den Verbleib in Deutschlands Eliteliga.

Dass sich darunter auch noch solche namhaften Vereine befinden, dürfte ein Grund sein, warum Sky ab 15.30 Uhr den besten Bundesliga-Wert seit Ende Oktober feiern durfte, obwohl das Titelrennen längst zu Gunsten des FC Bayern entschieden ist. Bei den Werberelevanten konnte man wieder an die starken Ergebnisse zu Beginn der Saison anknüpfen, und so griffen 640.000 junge Fußballfans zur Fernbedienung um die Einzelspiele oder die Konferenz einzuschalten. Der Pay-TV Sender durfte sich folgerichtig über 15,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe freuen. Insgesamt waren es mit 1,22 Millionen zwar geringfügig weniger Zuschauer als vergangene Woche, aber auch bei allen steht mit 11,0 Prozent Marktanteil ein sehr zufriedenstellender Wert zu Buche. Das vermeintliche Topspiel zwischen dem Club aus Nürnberg und dem SV Werder sahen dann noch 560.000 Fans (3,9 % in der Zielgruppe).

Zur Prime Time am Samstagabend zeigte Sport1 Reiten aus Dortmund. Der Signal Iduna Cup 2014, einer der renommiertesten Spring- und Dressurreitwettbewerbe weltweit, stand auf dem Programm. Obwohl der Münchner Sender angesichts der geringen Popularität des Reitsports nicht mit einer großen Resonanz gerechnet haben dürfte, enttäuschte das Event quotentechnisch auf ganzer Linie. 30.000 Freunde des Pferdesports sorgten für einen ganz schwachen Marktanteil von 0,1 Prozent. Bei den werberelevanten 14- bis 49-Jährigen war er sogar nicht einmal mehr messbar. Zusätzlich schwer machte es dem Event die Konkurrenz am Sonnabend, unter anderem der ZDF-Krimi «Helen Dorn» oder auch der «Musikantenstadl» im Ersten, die einige Zuschauer gekostet haben dürfte.

Sowohl die umstrittene Entlassung von Stuttgarts Chefcoach Thomas Schneider, als auch die provokativen Aussagen von Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer in Richtung der Bundesliga-Kontrahenten waren Themen im Sport1-«Doppelpass» und verhalfen dem Fußball-Talk sonntags ab elf Uhr zu starken Quoten. Fast eine Million Zuschauer verfolgten das prominent besetzte Fachsimpeln, mit dem ein fantastischer Marktanteil von 8,5 Prozent bei allen und herausragenden 8,4 Prozent bei der jungen Zielgruppe generiert wurde.

Moderator Jörg Wontorra begrüßte in seiner Runde unter anderem Wolfsburg-Manager Klaus Allofs und einen aufgrund Sammers Aussagen angefressenen Frankfurter Geschäftsführer Heribert Bruchhagen. Auch ARD-Mann Reinhold Beckmann beteiligte sich an der Diskussion um das aktuelle Bundesligageschehen. Aus dem Gesprächsstoff, den die Liga derzeit zu bieten hat, konnte Sky Sport News HD im Gegensatz zum Free-TV Sender kein Kapital schlagen. Gegen 09:45 Uhr wurde die Nachricht vom Personalwechsel auf der Stuttgarter Trainerbank getickert, aber die Sendung «Nonstop» ab 10:30 Uhr lockte nur 10.000 Interessierte (0,2% Marktanteil) zu Deutschlands einzigen 24-Stunden Sportnews.

In der «Sportschau» im Ersten am Sonntagabend ab 18:00 Uhr wurden die Einschaltenden ebenfalls über die Trainerentlassung beim schwäbischen Traditionsklub informiert. Darüber hinaus gab es eine Zusammenfassung der Paralympics in Sotschi, ein Lagebericht zur Krise der deutschen Biathletinnen sowie eine kurze Reportage zum „German Wunderkind“ Serge Gnabry vom FC Arsenal, der mittlerweile auch in das Blickfeld von Bundestrainer Jogi Löw gerückt sein dürfte. Wie schon vorige Woche blieb die ARD damit allerdings deutlich unter Senderschnitt. Nur 1,74 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen sich die kompakte Zusammenfassung des Sportwochenendes an, was für das Erste einen Marktanteil von nur 9,2 Prozent bedeutete. Sport1 setzte ab 17:00 Uhr eine Live-Übertragung der Handball Bundesliga dagegen. Den Auswärtserfolg des HSV Hamburg bei Frisch Auf Göppingen verfolgten 180.000 Zuschauer vor den TV-Geräten. Damit lagen die Handballer nur 0,1-Prozentpunkt über dem Senderschnitt.