US-Check

«Psych»: Ende mit Schrecken

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Zur letzten Staffel stellte «Psych» beim USA Network mehrere Negativrekorde auf. Der Kabelmittwoch bietet zu viel Konkurrenz.

Über «Psych»

  • Schöpfer: Steve Franks
  • Darsteller: James Roday, Dulé Hill, Timothy Omundson uvm.
  • Staffelzahl: 8 (2007-2014)
  • Episodenzahl: 121
  • Genre: Comedy, Crime, Drama
  • Serienpremiere: 30. Oktober 2007
  • Produktionsstudio: GEP Productions, NBC Universal Television, Pacific Mountain Productions u.w.
  • Ausstrahlender Sender: USA Network
Ein Dauerbrenner verabschiedete sich Ende März aus der US-Serienlandschaft. Nach acht Staffeln endete die beliebte Krimiserie um die Ermittlungen von Shawn Spencer und seinem Partner Burton Guster, die gerne einmal Vorgaben sich bei ihren Fällen übernatürlicher Kräfte zu bedienen. Die Produktion der Universal Cable Productions lief von Beginn an beim Kabelsender USA Network und verzeichnete dort schon zu Beginn erstaunlich hohe Zuschauerzahlen. Zwar wurden die 6,06 Millionen Zuseher der Serienpremiere, die «Psych» 2006 zur beliebtesten fiktionalen Kabelserie in den USA werden ließen, nie mehr erreicht, dafür pendelte sich die erste Staffel prompt auf einen Zuschauerschnitt von knapp über 4 Millionen Menschen ein. Auch internationale Abnehmer wurden schnell aufmerksam auf das Format, in Deutschland erstand zum Beispiel RTL «Psych», das drei Staffeln lang am Dienstagabend sehr ordentlich lief, danach etwas abgab und zur allerersten Episode im Oktober 2007 sogar über 30,6 beim jungen Publikum generierte.

In den USA hielten die zweite und die dritte Staffel von «Psych» nahezu das Niveau der ersten, ehe die Zuschauerzahlen in Staffel vier erstmals unter 3 Millionen Zuschauer rutschten, was zur siebten Staffel dann schon Gang und Gäbe war. Nach acht Jahren Laufzeit ist es nicht unüblich, dass sich die Zuschauer auch an einst überaus beliebten Formaten satt gesehen haben. So kam es auch bei «Psych»: Zur achten Staffel stutzten die Macher die Episodenzahl von zuvor jeweils um die 15 Ausgaben auf noch zehn Episoden zurecht. Jedoch stiegen die Werte auch nach Bekanntgabe des «Psych»-Endes nicht wieder an.

Den Anfang vom Serienende markierte die Staffelpremiere "Lock, Stock, Some Smoking Barrels and Burton Guster's Goblet of Fire" am 8. Januar 2014, welche 2,28 Millionen Menschen anlockte und damit nur unwesentlich schlechter als die Zahlen der vorangegangenen siebten Staffel dastand, die im Mittel 2,55 Millionen Zuseher unterhielten. Am US-Kabelmittwoch machten zu «Psychs» angestammtem Sendeplatz um 21 Uhr vor allem A&Es Entenjäger in «Duck Dynasty» den Ermittlern Konkurrenz. Auch die «American Pickers» im History Channel präsentierten sich an diesem Abend und in der darauffolgenden Woche erheblich stärker.

Nach den schon wenig berauschenden Werten der Vorwoche verzeichnete «Psych» am 15. Januar ein neues Allzeit-Tief, als lediglich 1,61 Millionen Menschen zur Krimiserie einschalteten und das US-Format somit erstmals auf eine Publikumszahl unter zwei Millionen abrutschte. Zum Missfallen des USA Networks sollte sich allerdings zeigen, dass dies kein Ausrutscher bleiben sollte: «Psych» nahm nie wieder die Zwei-Millionen-Zuschauer-Hürde. Am 22. Januar verbesserten sich der vorgebliche Hellseher und sein Partner kaum merklich auf 1,61 Millionen Zuschauer. Neben «Duck Dynasty» überboten diesmal «The Big Bang Theory» auf TBS (3,42 Millionen) und Klondike im Discovery Channel (2,88 Mio) Shawn und Gus. Eine Woche später gewann «Psych» wieder etwas mehr als 100.000 Zuschauer im Vergleich zur Vorwoche hinzu, wodurch sich die Zuschauerzahl auf 1,73 Millionen Krimifans belief, als große Teile des Kabelpublikums «The Big Bang Theory», «Family Guy» auf ADSM, «Duck Dynasty» und ein Spiel der NBA Regular Season auf ESPN zur gleichen Uhrzeit bevorzugten.

Der schleichende Aufwärtstrend hielt auch Anfang Februar an, als beim USA Network am Mittwoch ab 21 Uhr 1,79 Millionen Zuschauer gemessen wurden. Für «Psych» hat es dennoch nicht gereicht: Ein Tag nach der erwähnten Ausstrahlung machte das USA Network das Ende von «Psych» nach der aktuellen Staffel publik, das mit seinen neuesten Zuschauerzahlen das unbeliebteste Format unter den USA Network-Dramas darstellte. Wer denkt, im Hinblick auf das nahende Ende entschieden sich doch noch einmal einige Zuschauer mehr für «Psych», irrte sich: „1967: A Psych Odyssey“ kam am 26. Februar 2014 dem Negativrekord aus Episode zwei mit 1,53 Millionen Zusehern noch einmal gefährlich nahe und auch die Ausgabe am 6. März lag mit 1,56 Millionen Interessierten etwa auf diesem Niveau. Den Tiefpunkt in Bezug auf alle «Psych»-Staffeln erreichte letztendlich aber "A Touch of Sweevil" am 12. März, als nur 1,36 Millionen Zuschauer zu Buche standen. Neben «Duck Dynasty» und «The Big Bang Theory» entschieden sich an diesem Abend auch mehr Fernsehende für HGTVs «Property Brothers». Der 19. März offenbarte dem USA Network mit 1,53 Millionen Zusehern nur eine Steigerung auf niedrigem Niveau, bevor das Serienfinale „The Break-Up“ sieben Tage später 1,93 Millionen Menschen unterhielt.

Rational betrachtet war das Ende von «Psych» die logische Folge der schwächelnden Quoten. Auch die treue Fanbase rechtfertigt den Fortbestand der Serie nicht, die mit ihrer neuesten Staffel im Vergleich zu USAs weiteren Drama-Programmierungen am schlechtesten lief. Eventuell müssen Fans des Formats aber nicht für immer Lebewohl sagen. Chris McCumber, der Präsident des USA Networks deutete an, das das Fernsehpublikum eventuell ein «Psych»-Ableger erwartet: „Ich glaube nicht, dass wir das Letzte von Shawn und Gus gehört haben.“ Nur 1,68 Millionen Menschen verfolgten die achte Staffel von «Psych» durchschnittlich. Könnte ein Spin-Off tatsächlich wieder zu den Quoten von einst führen? Die Richtung des Ablegers müsste sich schon deutlich von der des Originals unterscheiden, um noch einmal etwas frischen Wind hereinzubringen.
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