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Der Disney Channel hat sich erfreulich schnell bei den Zuschauern etabliert und unsere Strategie, zwei unterschiedliche Zielgruppen unter der starken Marke Disney Channel anzusprechen, geht voll
auf.
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Lars Wagner, Vice President & General Manager Disney Channels, The Walt Disney Company GSA
Nach über 100 Tagen konnten die Senderverantwortlichen daher ein Fazit ziehen, das selbst die nach der ersten Woche verkündeten Superlative übertrifft: Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 0,8 Prozent bei den TV-Konsumenten ab drei Jahren gelang dem Disney Channel sogar der beste Einstand der vergangenen 15 Jahre. In der Primetime holte der Sender 1,1 Prozent bei den Werberelevanten, in der weiblichen Kernzielgruppe standen gar 1,5 Prozent zu Buche. Die Daytime wiederum holte in den ersten 100 Tagen im Schnitt starke 8,0 Prozent bei den zu dieser Zeit primär anvisierten 3- bis 13-Jährigen. Der Trend zeigt nach oben: Waren im Februar noch 7,2 Prozent drin, kletterte dieser Wert im März auf 8,5 und im April auf 9,0 Prozent.
Die größten Quotenbringer in der Primetime waren wenig überraschend die Ausstrahlungen großer Disney-Klassiker am Freitagabend zur besten Sendezeit. Besonders zugkräftig erwiesen sich bei den 14- bis 49-Jährigen die Zeichentrickromanze «Susi und Strolch» (4,4 Prozent), Pixars Oscar-Gewinner «Ratatouille» (Bild links, 3,9 Prozent), das gezeichnete Musicaldrama «Pocahontas» (3,8 Prozent) sowie der allseits beliebte «Der König der Löwen» (3,6 Prozent). Die eigenproduzierte Talkshow «Ducks & Friends» kam samstagabends längst nicht an solche Zahlen heran, trotzdem darf das Experiment einer disneyzentrischen Promi-Gesprächssendung als Achtungserfolg gewertet werden. Bis zu 0,19 Millionen Interessenten und 0,6 Prozent Marktanteil wurden beim Gesamtpublikum eingefahren, in der kommerziell wichtigen Zielgruppe fiel zwei Mal die Ein-Prozent-Hürde.
Im Schnitt generierten die 13 Folgen der ersten Staffel des Formats mit Nova Meierhenrich bei den Werberelevanten löbliche 0,7 Prozent. Obwohl sich die Sendung an Ältere richtet, schalteten allerdings auch einige 3- bis 13-Jährige ein, die der Show einen beachtlichen Schnitt von 2,5 Prozent einbrachten. Bei den Umworbenen startete die zweite Eigenproduktion des Disney Channels, die Spielshow «Family Time» am 1. März derweil mit guten 1,0 Prozent durch.
Ähnlich gefragt sind die Primetime-Serien: «Switched at Birth» (Bild rechts) etwa holte montags zur besten Sendezeit bei den 14- bis 49-Jährigen im Schnitt 1,2 Prozent Marktanteil, die Kultserie «Gilmore Girls» brachte es am Sonntagabend in direkter Konkurrenz zum «Tatort» indes auf achtbare 0,9 Prozent. Auf diesen Schnitt kommt auch das Aushängeschild am Dienstagabend, die Dramedy «New in Paradise».
Somit unterliegen einige der Primetime-Serien jedoch zugleich einigen der Daytime-Formate. Nennenswerten Erfolg beim erwachsenen Publikum feiert beispielsweise die Zeichentrickserie «Phineas & Ferb», die in den ersten 15 Sendewochen des Disney Channels im Schnitt 1,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen anlockte. Die erfolgreichste Episode holte 2,4 Prozent. Bei den Kindern eröffnete die Serie mit einem Wochenschnitt von 7,3 Prozent, zwischenzeitlich kletterte der Cartoon dank neuer Episoden auf hervorragende 9,2 Prozent. Einige schwächere Wochen kurz nach Senderstart drückten den Gesamtschnitt allerdings auf unter der Sendernorm liegende 7,0 Prozent. Ungleich gefragter kam derweil die Sitcom «Hund mit Blog» aus den Startlöchern: Nach sechs Wochen im Einsatz darf sich die Disney-Serie mit einem Schnitt von 9,63 Prozent Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigen brüsten. Mit 1,2 Prozent lief es auch bei den umworbenen Erwachsenen zufriedenstellend. Die bereits von Super RTL bekannte Disney-Serie «Jessie» holte bislang bei den 14- bis 49-Jährigen ebenfalls einen Schnitt von 1,2 Prozent, in der Kinderzielgruppe verbuchte die Sitcom dagegen 7,8 Prozent, was vor allem an einem mäßigen Lauf in den ersten Wochen liegt. Nach einer kurzen Sendepause kehrte die Serie aber in Kalenderwoche 18 mit einem starken Schnitt von 10,4 Prozent auf die Mattscheiben zurück.
Die Mysteryparodie «Willkommen in Gravity Falls» muss unterdessen noch ihre Fans bei den Jüngsten finden: Mit 6,9 Prozent bei den Kindern geht die noch junge Zeichentrickserie bislang nicht als wahrer Treffer durch. Näher am Senderschnitt liegt die Reihe hingegen bei den 14- bis 49-Jährigen: Ein Durchschnitt von 0,9 Prozent steht aktuell auf dem Konto. Immerhin: Bei den Kindern holten die vergangenen drei Wochen mindestens 7,0 Prozent, was für einen Aufwärtstrend spricht. Der kürzlich gestartete Anime «Yuna & Stitch» kann momentan wiederum auf ebenfalls relativ maue 6,9 Prozent bei den Kids und 0,8 Prozent bei den älteren Werberelevanten pochen. Geglückter war unterdessen der Start der kinderorientierten Telenovela «Violetta» (Bild links), die bei den ganz jungen Zuschauern stolze 10,6 Prozent im Schnitt erreicht – bei den Mädchen im Alter von 3 bis 13 Jahren beläuft sich der durchschnittliche Marktanteil sogar auf 14,6 Prozent.
Fazit: Selbst wenn das Kinderpublikum eine wichtige Säule für den Disney Channel darstellt, dürfen sich die Senderverantwortlichen auch hinsichtlich der Werte in der erwachsenen Zielgruppe sehr zufrieden zeigen. Im Schnitt kann sich der Disney Channel locker mit DMAX, RTL Nitro oder ProSieben Maxx messen, besonders bei Filmausstrahlungen sieht es teils auch besser für den Disney-Sender aus. Die Eigenproduktionen wiederum sind bis dato keine Publikumsmagneten, schlagen sich aber für neue Projekte eines noch jungen Senders sehr wacker. Ebenso brauchen manche der neueren Daytime-Serien offenbar noch etwas Zeit, um sich bei den Zuschauern durchzusetzen, was von einigen großen Hits wohlgemerkt ausgebügelt wird.