Bis heute sucht die Fernsehforschung erfolglos nach einem Mittel gegen die Dominanz von König Fußball – steht eine Weltmeisterschaft, ein Champions-League-Finale oder auch nur ein Achtelfinale im DFB-Pokal an, sitzen die Deutschen, scheinbar vereint wie nie, fast geschlossen vor ihren Fernsehgeräten. Bei den Sendeanstalten, die nicht das Glück haben, für eben diese Sportereignisse Lizenzen zu besitzen, wird in der Regel nicht an einem durchdachten Gegenprogramm gearbeitet – sondern nur Schadensbegrenzung betrieben. So auch während der WM in Brasilien, der RTL, ProSieben oder kabel eins am Dienstagabend mit Marathonausstrahlungen begegneten. Sat.1 setzte hingegen, wie auch zuvor, auf Wiederholungen von Fernsehfilmen. Am 1. Juli wurde «Unter Umständen verliebt» gezeigt, erbrachte den fußballgeschädigten Programmgestaltern jedoch kaum Linderung.
Nur 1,30 Millionen und 4,4 Prozent ab drei Jahren sahen den Streifen ab 20.15 Uhr. Bei den Werberelevanten wurden 0,59 Millionen und 5,4 Prozent gemessen. Sieben Tage zuvor hatten immerhin 1,81 Millionen und 6,2 Prozent aller Fernsehenden zugeschaut. Bei den Werberelevanten waren am 24. Juni durchaus ordentliche 0,92 Millionen gemessen worden, die 8,3 Prozent entsprachen.
Auch «akte 20.14 Spezial» kam auf nur 1,10 Millionen und 4,7 Prozent bei allen Fernsehenden, konnte sich aber immerhin der Ausrede bedienen, über die gesamte Sendezeit dem Achtelfinale zwischen Belgien und den USA ausgesetzt gewesen zu sein. Bei den Werberelevanten wurden für die Sendung 0,53 Millionen und 5,7 Prozent gemessen.