Am Donnerstag gab die Europäische Kommission in Brüssel bekannt, dass sie die Übernahme von Sky Deutschland und Sky Italia durch British Sky Broadcastinig (BskyB) genehmigen. Medienmagnat Rupert Murdoch bekommt also seinen Pay-TV-Riesen. 21st Century Fox – ebenfalls ein Unternehmen von Murdoch - war der vorherige Eigentümer von Sky Italia und zu 57,4 Prozent auch von Sky Deutschland. Nachteile für den Wettbewerb sieht man in Brüssel durch den Zusammenschluss der Pay-TV-Sender nicht, denn die Sky-Gesellschaften sind in ihren jeweils eigenen Staatsgrenzen tätig, die Sprachgrenzen werden sich ebenfalls nicht durch den Zusammenschluss verschieben. Dazu kommt, dass man in Brüssel feststellte, dass die Tätigkeitsbereiche der Länder variieren, genauso wie die Vermarktung der Werbezeiten, also sieht die Kommission keine Wettbewerbsgefährdung durch eine Monopolstellung. Die Übernahme ist unter anderem reizvoll, da die Abonnentenzahlen in Großbritannien nicht mehr steigen - in Deutschland und Italien hingegen schon.
Eine der Befürchtungen bei einem Zusammenschluss großer Sender sind die Premiumrechte im Sport- und Filmbereich, doch diese Bedenken wurden in Brüssel nicht bestätig. Es steige lediglich die Verhandlungsmacht des Pay-TV-Senders. Man rechne nicht damit, dass man die Vergebung der Rechte für mehrere Gebiete, statt wie bisher für einzelne Gebiete erreichen könne, oder dass die neue Sky-Vereinigung gleich für alle drei Sendergebiete verhandeln wolle. In Brüssel geht man davon aus, dass die Rechteinhaber an dem bisherigen Modell der Lizenzvergabe festhalten, sofern sie sich keine Profitsteigerung von einem anderen Modell versprechen. Die Billigung durch Brüssel scheint etwas undurchsichtig, doch es gebe immerhin auch noch nationale Konkurrenten für Sky, so die Kommission.
Ende Juli verkündete BSkyB die Übernahme der Schwestergesellschaften offiziell, erste Absichten für eine Fusion wurden bereits Mitte Mai bekannt. Als Ziel setzte sich „Sky Europe“, wie der neue Zusammenschluss oft betitelt wird, die Einsparung von Kosten durch gemeinsame Entwicklungen und Innovationen.
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