Es ist kein Geheimnis, dass mit Dokumentationen und Reportagen im deutschen Fernsehen nur äußerst selten große Quotenerfolge erreicht werden können. Insofern ist «37 Grad», das in diesen Tagen sein 20-jähriges Bestehen feiert, schon eines der positiven Beispiele dafür, dass dieses Genre zumindest nicht automatisch mit Flop-Quoten einhergehen muss. Zwar war man in den vergangenen Monaten selten wirklich erfolgreich unterwegs, kam aber einige Male auf zweistellige Marktanteile und lag vor allem beim jungen Publikum erfreulich oft sogar oberhalb des Senderschnitts.
Der größte Erfolg stand bei den 14- bis 49-Jährigen bereits mit der ersten 2014 ausgestrahlten Folge zustande, die sich mit "Schülern in der Leistungsfalle" beschäftigte. Die Sendung gelangte am 14. Januar zur gewohnten Sendezeit um 22:15 Uhr auf 0,81 Millionen junge Fernsehende, was sehr guten 8,5 Prozent entsprach. Insgesamt wurde mit 10,7 Prozent bei 2,56 Millionen ein hinnehmbarer, aber keineswegs besonders starker Wert verzeichnet. Nach drei schwachen Wochen mit nur 5,1 bis 5,2 Prozent lief auch die erste März-Folge mit 8,3 Prozent bei 0,73 Millionen jungen Menschen sehr gut, kam allerdings beim Gesamtpublikum gar nicht gut an. Nur 2,01 Millionen Fernsehende gingen mit 8,4 Prozent einher - dies sollte der geringste Marktanteil bis Anfang September bleiben.
Doch auch die Top-Reichweite des Jahres sollte nicht lange auf sich warten lassen: Die letzte März-Ausgabe kam mit dem Thema "Mein Mann ist kein Mörder!" auf 2,79 Millionen Zuschauer, was dennoch einem leicht unterdurchschnittlichen Marktanteil von 11,2 Prozent entsprach. Bei den Jüngeren wurden durchschnittlich 0,69 Millionen gemessen, was überzeugenden 7,0 Prozent entsprach. Der April verlief anschließend weitgehend unspektakulär, einzig zum Monatsende stieg das Interesse wieder. Am 22. April sahen 2,74 Millionen Menschen zu, womit 11,6 Prozent aller sowie 8,1 Prozent der 14- bis 49-jährigen Konsumenten einhergingen.
Im Mai gab es dann nur zwei neue Ausgaben von «37 Grad». Während die erste mit 2,21 Millionen und 9,9 bzw. 6,5 Prozent noch einigermaßen solide abschnitt, enttäuschte man mit "Ich will trotzdem Vater sein!" in der zweiten Monatshälfte: Mit 1,89 Millionen wurde erstmals die Zwei-Millionenmarke unterboten, die Marktanteile lagen bei gerade einmal 9,0 und 5,5 Prozent. Anfang April verbesserten sich die Zahlen wieder auf gut zehn Prozent bei deutlich über zwei Millionen Menschen, bevor eine fünfwöchige Pause eingelegt wurde.
Aus dieser kehrte die Sendung Mitte Juli gestärkt zurück. Zunächst beschäftigten sich 2,65 Millionen mit dem Thema Landärzte, bevor "Lieber jetzt als nie!" auf 2,63 Millionen gelangte. Beim Gesamtpublikum verzeichnete letztgenannte Ausgabe mit 12,3 gegenüber 11,5 Prozent sogar den höheren Marktanteil - und den Rekordwert zugleich -, in der jungen Zuschauergruppe gab es hingegen eine klare Präferenz für die Landärzte: Mit 0,72 Millionen und 8,2 Prozent lief es deutlich besser als eine Woche später mit immerhin noch 0,55 Millionen sowie 6,6 Prozent.
In den letzten Monaten zeigte die Quoten-Tendenz dann allerdings deutlich in die falsche Richtung: Seit Ende August kamen nur noch zwei von neun Folgen auf einen zweistelligen Marktanteil, ebenso viele verzeichneten eine Zuschauerzahl oberhalb der Zwei-Millionenmarke. Auch beim jüngeren Publikum kamen nur noch wenige Ausgaben über den Senderschnitt, während sechs Mal nur maue 4,6 bis 5,9 Prozent generiert wurden. Anfang Dezember sahen 2,07 Millionen "jung.erfolgreich", was miesen 9,2 Prozent des Gesamtpublikums, aber immerhin recht guten 6,7 Prozent der Jüngeren entsprach.
Insgesamt kamen die bislang 29 in diesem Kalenderjahr ausgestrahlten «37 Grad»-Folgen im ZDF auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 2,20 Millionen, mit 9,8 Prozent wurde ein zweistelliger Wert um Haaresbreite verpasst. Das Format ist damit sicher kein Quotenschlager des öffentlich-rechtlichen Senders und liegt im Schnitt gut zweieinhalb Prozentpunkte unterhalb seines Senderschnitts. Achtbar ist hingegen das Abschneiden beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo unter dem Strich 6,4 Prozent bei 0,57 Millionen Fernsehenden erzielt wurden. Damit liegt man sogar minimal oberhalb der Normalwerte von zuletzt nur noch rund sechs Prozent. Insofern dürften die Programmverantwortlichen alles in allem also nicht unzufrieden sein mit ihrem Jubilar.