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«Hochzeit auf den ersten Blick»

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Trotz kontroversem Inhalt stellte sich die erste Staffel der neuen Sat.1-Doku-Soap am Sonntag als voller Erfolg heraus.

TV-Kritik: «Hochzeit auf den ersten Blick»

Alles in allem muss man sich wohl die Frage stellen, welche Erkenntnis - oder besser: welche Anreize zu eigenen Überlegungsprozessen - man «Hochzeit auf den ersten Blick» extrahiert. Rennt man völlig euphorisiert gleich zum nächstbesten Standesamt, um sich diesem Versuch des "Blind Wedding" anzuschließen, hätte die Show sicher eher negative Auswirkungen auf den Rezipienten. Als Gedankenspiel und Anreiz, über die Messbarkeit menschlichen Handelns und Fühlens nachzudenken, ist das Gesehene weitaus besser geeignet.
Lesen Sie auch die ganze TV-Kritik zu «Hochzeit auf den ersten Blick»
Als Näheres über das Konzept der neuen Sat.1-Sendung «Hochzeit auf den ersten Blick» bekannt wurde, sorgte das Format für viel Aufsehen. Die Sendung, die im Sonntagvorabend des Bällchensenders debütierte, machte es sich zur Aufgabe einander gänzlich unbekannte Personen zu verheiraten. Was im besten Falle als Sozialexperiment und im schlimmsten Fall als unethische Effekthascherei bezeichnet wurde, verlieh Doku-Soaps im Fernsehen eine neue Dimension. Die nicht nur von vielen gläubigen Christen als heiligste Bindung angesehene Ehe diente ab dem 16. November als Unterhaltungszweck im Privatfernsehen und machte das, was am besten für ein Fernsehformat ist: Aufmerksamkeit generieren. Ist eine Heirat mit Unbekannten ethisch vertretbar? Tritt man damit nicht religiöse Werte mit Füßen? Kann eine Partnervermittlung aufgrund von verschiedenen Parametern, die sagen, dass die Kandidaten gut zusammenpassen, tatsächlich funktionieren? Die Antworten hierauf sind erst einmal egal, denn zunächst ist jede Publicity gute Publicity.

Entwickelte sich «Hochzeit auf den ersten Blick» also durch sein außergewöhnliches Konzept zum Quotenhit? Am 16. November durfte sich die Sendung erstmals beweisen. In Konkurrenz zu «Exclusiv – Weekend» bei RTL und ProSiebens «Simpsons» schlug sich der Newcomer hervorragend. Mit 13,3 Prozent des jungen Publikums lag die Premiere des neuen Sonntagsformats nur knapp hinter Zielgruppen-Primus RTL und deutlich über dem Senderschnitt. 2,60 Millionen Zuschauer bewirkten darüber hinaus 9,7 Prozent insgesamt. Nach diesem sehenswerten Start zeichnete sich die Produktion vor allem durch seine Konstanz aus. Außerdem wurde schnell klar, dass Zuschauer der Sendung nicht nur aus Sensationslust weiter die Treue schworen, sondern dass sich «Hochzeit auf den ersten Blick» - den moralischen Aspekt außer Acht gelassen - durch eine gute Produktion auszeichnet.

Dementsprechend reichte es am 23. November sogar für eine leichte Verbesserung der Quoten – zumindest bei den Werberelevanten: Insgesamt 2,37 Millionen Interessierte, die 13,4 Prozent der umworbenen Fernsehenden enthielten, verfolgten die beiden Protagonisten bis vor den Traualtar. Dafür gab die Sat.1-Sendung in Bezug auf alle Zuschauer ab, von denen noch 9,2 Prozent einschalteten. An diesem Tag lag der Unterföhringer Sender nicht nur vor der Schwester ProSieben, sondern war auch deutlich erfolgreicher als «Exclusiv – Weekend» bei RTL. Zurück auf den Premierenwert ging es zielgruppentechnisch am 30. November, als 13,3 Prozent der Jungen zusahen. Allerdings entschieden sich im Vergleich zum Debüt des Formats zwei Wochen zuvor mit 2,42 Millionen Fernsehenden rund 280.000 Zuschauer weniger für die Doku-Soap. Erneut führte «Hochzeit auf den ersten Blick» an diesem Sonntagvorabend das Feld bei den werberelevanten Zuschauern an.

Vorerst standen noch zwei Folgen aus. Die erste verzeichnete am 7. Dezember mit 2,28 Millionen Zuschauern zwar die niedrigste Reichweite der ersten Staffel, woraus auch der bislang geringste Gesamtmarktanteil von 8,9 Prozent resultierte. Dafür schnitt die vorletzte Ausgabe der ersten Runde bei den 14- bis 49-Jährigen am besten ab, die mit 13,5 Prozent mit von der Partie waren. Schließlich schalteten am 14. Dezember wieder 2,36 Millionen Interessierte ein und führten «Hochzeit auf den ersten Blick» zu insgesamt 9,4 Prozent. In Bezug auf die Jüngeren standen 13,2 Prozent fest. Auch diese beiden vorerst letzten Folgen lagen deutlich vor der zeitgleich laufenden Konkurrenz der Privatsender.

«Hochzeit auf den ersten Blick» stellte in seiner ersten Staffel für Sat.1 einen absoluten Volltreffer dar. Die neue Doku-Soap behauptete sich am Sonntagvorabend und schlug sogar fast jedes Mal die große Konkurrenz aus Köln. Darüber hinaus verfügte das Format über eine außerordentliche Konstanz: Die Zielgruppenwerte schwankten lediglich zwischen 13,2 und 13,5 Prozent, am Ende standen im Schnitt 13,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu Buche. Im Mittel waren die Zuschauer ab Drei mit 9,4 Prozent vertreten, ebenfalls ein ansehnlicher Wert. 2,40 Millionen Zuschauer entschieden sich durchschnittlich jeden Sonntag für den Neuankömmling im deutschen TV, 1,23 Millionen Menschen stammten aus der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen.

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