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Nach einer Folge: Sat.1 gibt Mittwoch-Spielshows auf

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Die Resonanz für «Deal or no Deal» und «Die perfekte Minute» war gegen den «DSDS»-Auftakt sehr überschaubar - offensichtlich hat der Sender keine Hoffnung auf Besserung.

Quoten des Sat.1-Mittwochs

Nur 2,10 Millionen sahen «Deal or no Deal», im Anschluss fiel die Reichweite für «Die perfekte Minute» gar auf 1,53 Millionen zurück. Damit einher gingen miese Marktanteile von 6,5 und 5,9 Prozent des Gesamtpublikums sowie 7,0 und 6,5 Prozent der Zielgruppe. Der Staffelstart von «DSDS» kam parallel dazu auf tolle 15,4 bzw. 27,5 Prozent bei fast fünf Millionen Zuschauern.
Es war ein durchaus mutiges Unterfangen der Programmverantwortlichen von Sat.1, die Gameshows «Deal or no Deal» und «Die perfekte Minute» am vergangenen Mittwochabend parallel zum Start der zwölften Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» mit neuen Folgen auf Zuschauerjagd zu schicken - zumal auch noch das ZDF mit dem dritten und letzten «Tannbach»-Teil ein nicht unerhebliches Wörtchen im Quoten-Kampf mitzureden hatte. Belohnt wurde man für diesen Wagemut nicht: Beide Formate wurden mit miesen Werten weit unterhalb des Senderschnitts abgestraft (siehe Infobox) - und müssen nach nur einer Woche schon wieder aus dem Line-Up weichen.

Bitter ist dieser Schritt insbesondere für Wayne Carpendale, dessen Koffer-Show auf gleich zehn neue Folgen angelegt war, die jeweils mittwochs zur besten Sendezeit hätten laufen sollen. Erst im Sommer hatten fünf neue Folgen der Sendung auf demselben Slot durchaus respektable Werte auf Höhe des Senderschnitts verbucht, nachdem sie - ursprünglich von Guido Cantz moderiert - zuvor fünfeinhalb Jahre gar nicht zu sehen gewesen war. Für Carpendale ist es der zweite Rückschlag innerhalb weniger Wochen, nachdem «Nur die Liebe zählt» zuletzt am Dienstagabend auf keinen grünen Zweig kam und künftig am Vorabend eine zweite Chance bekommt.

Für «Die perfekte Minute» mit Thore Schölermann dürfte es derweil kaum noch Hoffnungen geben. Der «The Voice»-Moderator und Soap-Darsteller hatte die Sendung im September wiederbeleben sollen, kam allerdings auf dem angestammten Sendeplatz am Freitagabend (20:15 Uhr) nur auf völlig enttäuschende achteinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und sollte nun am Mittwoch mit vier Folgen eine zweite Chance bekommen. Dazu wird es nun zumindest vorerst nicht kommen. Die Show war im April 2010 unter der Leitung von Ulla Kock am Brink äußerst erfolgreich gestartet, hatte dann zwei Jahre später allerdings erhebliche Probleme.

Ob dieser Schritt überfrüht gekommen ist oder die Sendungen vor größerem Schaden bewahrt, ist durchaus streitbar. Am kommenden Mittwoch startet RTL die fünfte «Der Bachelor»-Staffel, während das ZDF auf eine neue Ausgabe von «Aktenzeichen XY» setzt. Leichtere Bedingungen hätten Carpendale und Schölermann also nicht unbedingt gehabt - zumal sich letzterer dann Ende des Monats auch noch ab 22:15 Uhr gegen das übermächtige Dschungelcamp hätte zur Wehr setzen müssen. Wie mit den beiden abgesetzten Shows nun weiter verfahren wird, ist aktuell noch unklar.

Stattdessen betreibt man bei Sat.1 nun Schadensbegrenzung und versucht sich mit wenig ambitionierten Spielfilm-Schleifen einigermaßen über Wasser zu halten. Am 14. Januar laufen «Salt» und «War», weshalb neben den genannten Spielshows auch Reruns der Comedyreihe «Old Ass Bastards» aus dem Programm fliegen. Eine Woche später zeigt man ein weiteres Mal den Film «Deep Impact», gefolgt vom Film «Deep Impact» - mit anderen Worten: Man zeigt den Streifen gleich zweimal hintereinander. Genauso gehen die Programmverantwortlichen auch am letzten Mittwoch des Monats mit «Krieg der Welten» vor.

Überfrüht oder notwendig: Wie bewerten Sie den Schritt von Sat.1?
Völlig unnötig und überfrüht nach nur einer Woche.
46,9%
Eine Chance hätte man den Shows noch geben können.
24,0%
Verständlicher Schritt, kann ich nachvollziehen.
9,6%
Überfällig, die Sendungen hätten so nie programmiert werden dürfen.
19,5%


Erst im Februar gibt es dann wieder neues Show-Material zu bestaunen, das ebenfalls nicht unberührt bleibt von der Entscheidung bezüglich «Deal or no Deal»: Die neue «The Biggest Loser»-Staffel soll dann nicht nur zum Auftakt um 20:15 Uhr für gute Quoten sorgen, sondern ist auch gleich für die zwei darauf folgenden Wochen auf diesem Sendeplatz eingeplant - letzteres war ursprünglich anders angedacht. Für die entstehende Lücke zwischen 22:10 Uhr und 23:15 Uhr plant der Privatsender Reportagen ein, wobei derzeit noch nicht feststeht, welche genau.

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Helmprobst
12.01.2015 09:40 Uhr 1
Das zeigt nicht nur die Dummheit der Sat.1-Programmverantwortlichen, sondern vor allem ihre Verzweiflung. Beide Shows sind bereits erfolgreich gelaufen, also lag die überschaubare Quote der letzten Woche vermutlich gar nicht an den Formaten, sondern am Sendeplatz bzw. der Konkurrenz. Vielleicht hat auch nicht jeder Zuschauer den Staffelstart mitbekommen und hätte erst in Woche 2 oder 3 wieder eingeschaltet?! Wir werden es nie erfahren, weil man bei Sat.1 offensichtlich keine Ahnung hat, wie das Publikum tickt. Vielleicht sollte man sich dort mal eine Folge der hauseigenen Reihe "Wohnzimmerhelden" ansehen, bevor man mit ständigen Programmänderungen die letzten verbliebenen Zuschauer auch noch vergrault.
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