Quotencheck

«Game of Thrones»

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Die vierte Staffel der HBO-Fantasyserie verrichtete einen mehr als ordentlichen Job bei RTL II. Das Format hatte kaum Probleme, die Primetime des Senders zu tragen.

Viele qualitativ herausragende internationale Serien wurden im deutschen Free-TV in den vergangenen Jahren böse abgestraft. Vor allem die altbekannte wöchentliche Ausstrahlung von nur einer Folge hatte sich insbesondere bei Formaten mit komplexer fortlaufender Handlung als Garant für Quotenflops herausgestellt, während RTL II mit «Game of Thrones» und «The Walking Dead» vorrangig durch Marathon-Programmierungen auf positive Resonanz traf. Und obgleich die vierte Staffel von erstgenannter Serie diesmal immerhin auf vier Dienstagabende gestreckt wurde, gelang es dem Sender auch hier, auf sehr beachtliche Werte zu gelangen - auch wenn der ganz große Quoten-Durchbruch ausblieb.

Dabei machte sich gleich in der ersten Woche bemerkbar, welch großen Vorteil die Präsentation von möglichst vielen Folgen hintereinander hat: Die Marktanteile steigen umso höher, je später der Abend ist. Hintergrund dessen ist, dass der Großteil der Zuschauer treu am Ball bleibt, so lange es neuen Stoff zu sehen gibt - gleichzeitig die Gesamt-Fernsehnutzung allerdings am späteren Abend deutlich nachlässt. So war es dann auch die erst nach 22:25 Uhr ausgestrahlte Folge, die am 13. Januar mit 6,0 Prozent des Gesamtpublikums und 9,3 Prozent der werberelevanten Zielgruppe die mit weitem Abstand höchsten Marktanteile des Abends verbuchte. Die Zuschauerzahl lag im Schnitt bei 1,17 Millionen.

Die beiden zuvor gezeigten Episoden hatten mit jeweils 1,25 Millionen nur eine minimal höhere Zuschauerzahl vorzuweisen, was soliden 3,8 bzw. 4,2 Prozent des Gesamtpublikums entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen zunächst 0,74 Millionen und später 0,76 Millionen zu, womit der Marktanteil auch schon hier von mittelprächtigen 6,3 Prozent auf recht gute 6,9 Prozent anstieg. Auf diesem Niveau bewegte sich die Serie auch in der zweiten Woche, wo 6,4 und 6,5 Prozent des umworbenen Publikums zu Buche standen. Die Reichweiten sanken dabei leicht auf 1,15 und 1,21 Millionen, was 3,6 und 4,1 Prozent aller Fernsehenden waren.

In den beiden letzten Januarwochen verzichtete RTL II auf eine Spätausstrahlung der Serie, was einerseits die Gesamtbilanz hinsichtlich der Marktanteile etwas verschlechterte. Gleichwohl dürften die Programmplaner - durchaus zurecht - die Stärke des RTL-Dschungelcamps bedacht haben, gegen das auch mit hochklassiger Serienware wohl kaum ein Kraut gewachsen gewesen wäre. Trotzdem durfte man sich Ende Januar über steigende Werte freuen, denn auch zur Primetime verbesserte man sich auf gute 7,2 Prozent mit den Folgen sechs und sieben. Die Zuschauerzahlen bei den Jüngeren steigerten sich binnen einer Woche von rund 0,7 auf gut 0,8 Millionen, insgesamt sahen nun 1,27 bzw. 1,32 Millionen zu. Auch hier wurden überzeugende 3,9 und 4,3 Prozent gemessen.

Die letzten drei Ausgaben taten sich schließlich zunächst wieder etwas schwerer, um zum Finale hin allerdings noch einmal eine beachtliche Duftmarke zu setzen. Die früheste Ausstrahlung verzeichnete mit 1,14 Millionen Zuschauern und 3,5 Prozent Gesamt-Marktanteil die schwächsten Werte aller Folgen, auch in der Zielgruppe lief es mit 0,73 Millionen und 6,3 Prozent vergleichsweise schwach. Eine gute Stunde später ging es bereits auf gute 4,1 und 7,0 Prozent bei 1,24 Millionen bergauf, bevor das Staffelfinale nach 22:25 Uhr noch 1,12 Millionen bei der Stange hielt. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde hier sogar mit 10,2 Prozent ein zweistelliger Marktanteil verzeichnet, insgesamt standen ebenfalls äußerst erbauliche 5,7 Prozent auf dem Papier.

Insgesamt kamen die zehn «Game of Thrones»-Folgen auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 1,21 Millionen, was einem starken Marktanteil von 4,3 Prozent entsprach. Sogar ohne die beiden nach 22 Uhr gezeigten Episoden kommt die Serie auf etwa vier Prozent. Damit kann man bei RTL II zufrieden sein, lag man zuletzt doch knapp unterhalb der Vier-Prozentmarke. In der werberelevanten Zielgruppe wurden 7,3 Prozent bei 0,75 Millionen Zuschauern gemessen, womit der Senderschnitt ebenfalls deutlich überboten wurde. Ohne die beiden späten Ausstrahlungen stehen noch immer 6,7 Prozent auf dem Papier. Der Privatsender erreichte zuletzt nur noch gut sechs Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Das Experiment, eine Serie auf dem Slot einzuplanen, ist also vorerst geglückt.

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