Die Soap machte damals weniger mit dem Schlagzeilen, was inhaltlich passierte, sondern damit, dass ein Darsteller nach dem anderen eher laut polternd ausstieg. Zu Aussteigern äußere man sich generell nicht, antwortet van Hoefer auf die Frage, ob sie sich über das ein oder andere Statement eines Ex-Mitwirkenden geärgert habe. Stattdessen will man in Grünwald lieber über die schon Anfang 2015 begonnene Erfolgsgeschichte sprechen. „Die Quoten haben sich gut entwickelt. Mit Werten bis zu 12,5 Prozent Marktanteil (14-49) und 24,3 Prozent Marktanteil (14-29) können wir sehr zufrieden sein“, meint van Hoefer.
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Im März hatten wir einige größere Veränderungen, die wir für den Zuschauer zu einem besonderen Erlebnis machen wollten und deshalb komprimiert in einer Woche umgesetzt haben.“
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Tabea van Hoefer, bei RTL II Leiterin der Bereiche Entertainment & Development
Somit zeigt sich auch anhand der morgendlichen Ergebnisse: Der Umbruch sei richtig und wichtig gewesen, ist van Hoefer sicher. „Wir haben die neuen Charaktere etabliert, weil wir von diesen überzeugt sind. Wir glauben, dass wir mit ihnen spannende Geschichten erzählen können – denn genau davon lebt «Köln 50667».“ Einzelne Figuren will die Fernsehmacherin dabei nicht herausheben – und demnach auch nicht sagen, ob die aus Berlin gekommene Figur Michelle einen besonderen Part in der Strategie des Reboots gespielt habe. „«Köln 50667» lebt von den vielen spannenden und einzigartigen Personen, die die Soap zu dem machen, was sie auszeichnet. Jeder einzelne Charakter trägt dazu bei“, sagt van Hoefer.
Der geneigte Zuschauer mag in den vergangenen Wochen aber schon grundlegendere konzeptionelle Änderungen erkannt zu haben. Zum Start der Serie im Januar 2013 war nämlich eigentlich die Rede davon, mit «Köln 50667» ein leicht älteres Publikum ansprechen zu wollen als mit der Berliner Chaos-WG. Die Hauptstorys drehten sich um Meike und Alex, beides Figuren Ende 20, Anfang 30. Die ganz jungen Zuschauern sollte Alex‘ Tochter Anna, damals in dem Format noch minderjährig, einfangen. Seit Mitte März setzt «Köln 50667» stärker auf eine ganz junge Riege, hat auch eine sehr junge Lovestory eingeflochten.
„Uns ist wichtig, sowohl die jungen als auch die älteren Zuschauer anzusprechen. Unsere jungen Charaktere wie Anna oder Chris sind im Laufe der Jahre erwachsener geworden und so ist Platz für Nachwuchs wie die neuen jungen Charaktere Elli, Paul und Yanick entstanden. Sie erleben typische Teenagerprobleme, in denen die jungen Zuschauer sich wiederfinden“, sagt van Hoefer. Das hat prima funktioniert.
Interessant ist, dass die gestiegenen Marktanteile um 18.00 Uhr nur wenige Auswirkungen auf das Lead-Out aus Berlin hatte. Das Original um 19.00 Uhr hält sich ziemlich stabil und liegt in den Monatsschnitten recht konstant bei um die elf Prozent. Im März gab es lediglich einen kleinen Ausschlag nach oben, auf 11,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
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