Sportcheck

Boxen: Klitschko hängt alten Ergebnissen hinterher

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Sport-Check: Ist der große Hype um den Schwergewichts-Weltmeister schon vorbei? Ein Nachtkampf holte gute, aber nicht herausragende Quoten.

Sporthighlights der Woche

  • Dienstag, 20.30 Uhr: DFB-Pokal Halbfinale Bayern-Dortmund (Das Erste, Sky live)
  • Mittwoch, 18.00 Uhr: Handball, EM-Quali Deutschland-Spanien (Das Erste live)
  • Mittwoch, 20.30 Uhr: DFB-Pokal Halbfinale Bielefeld-Wolfsburg (Das Erste, Sky live)
  • Donnerstag, 19.30 Uhr: BBL, letzter Hauptrundenspieltag, Bonn - Ulm (Sport1 live)
  • Freitag, 16.00 Uhr: Eishockey Weltmeisterschaft USA-Finnland (Sport1 live)
  • Freitag, 17.00 Uhr: DFB-Pokalfinale der Frauen (Das Erste live)
  • Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga - Die Konferenz u.a. Hoffenheim - Dortmund, Schalke - Stuttgart. Ab 18.30 Uhr "Topspiel" Leverkusen - FC Bayern (Sky live)
  • Sonntag, gegen 5 Uhr: Boxen, Mayweather - Pacquiao (Sky select)
  • Sonntag, 13.30 Uhr: DTM aus Hockenheim (Das Erste live)
  • Sonntag, 16.00 Uhr: Eishockey WM Kanada-Deutschland (Sport1 live)
Der Klitschko bei RTL wird in den kommenden Monaten die Fäuste zu nachtschlafender Zeit schwingen. Grund: Der Schwergewichtsboxer hat einen zunächst drei Fights umfassenden Deal mit dem amerikanischen Bezahlsender HBO geschlossen, weil er – ganz wie einst Max Schmeling – nun Übersee erobern will. HBO ist für die Ausrichtung der großen Boxabende verantwortlich, liefert RTL sogar das Weltbild. Entsprechend finden die Kämpfe auch zur besten Boxzeit in Amerika statt, was hierzulande eine Nacht-Ausstrahlung bedeutet.

Mit dem Wechsel des Host-Broadcasters geht auch eine etwas andere Aufmachung der Show drum herum einher. Während RTL mit viel Liebe ins Detail den Walk-In inszenierte, bemüht sich HBO zwar auch um eine stimmungsvolle Show, setzt allerdings deutlich mehr den Sport den Mittelpunkt. Ab etwa 5.20 Uhr stand Wladimir Klitschko nun im Ring; beim Kampf gegen Bryant Jennings gab zudem auch der neue Kommentator Stefan Fuckert seinen Einstand. Es war eine Premiere ohne besondere Auffälligkeiten. Der Neue machte einen runden Job, unterschied sich wenig von Tobias Drews. Man hatte an der ein oder anderen Stelle sogar das Gefühl, er habe sich die Arbeit seines Vorgängers sehr exakt angesehen. Betonung, Stimmlage und Pausen wurden ähnlich gesetzt. Einziger Unterschied: Fuckert kam etwas jugendlicher herüber, etwa im Vorlauf, als er sagte: „Das ist schon krass“ – bezugnehmend auf besondere Boxregeln, die in New York gelten.

Der große Hype um den nächsten Sieg von Wladimir Klitschko blieb vor dem TV aber aus. 1,34 Millionen Menschen sahen die erste Phase des Fights, was 26,5 Prozent bei allen entsprach. Beim jungen Publikum kam die Live-Übertragung auf tolle 28,9 Prozent. Ab 5.40 Uhr stiegen die Werte auf 1,49 Millionen Menschen und sehr gute 40,1 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Quote zugleich bei guten 33,1 Prozent.

Vergleicht man diese Ergebnisse mit früheren, wird aber deutlich, dass das Interesse rückläufig ist. 2008 trat Wladimir schon einmal in New York auf; damals gegen den Russen Ibragimov. Kampfbeginn deutscher Zeit war damals 4.40 Uhr und RTL war mit 63,8 Prozent insgesamt weitaus gefragter. Mehr als 2,2 Millionen Menschen schauten damals mitten in der Nacht zu.

Zurück aber zum Kampf gegen Jennings: Ab 10.30 Uhr wiederholte RTL den Fight noch einmal für alle, die sich das Spektakel zum Sonntags-Brunch gönnen wollten. Hier belief sich die Reichweite auf 2,67 Millionen Zuseher, lag also deutlich oberhalb des Wertes, den der Kölner Sender normalerweise am Sonntagvormittag generiert. Zufrieden sein wird man auch mit den erreichten 21,3 Prozent insgesamt und 20,9 Prozent beim jungen Volk.

Der Boxkampf war übrigens nicht das einzige Highlight des Tages: Sport1 zeigte ab 17 Uhr das große Duell in der Basketball Bundesliga. Im Münchner Audi Dome spielten die Bayern gegen Alba Berlin – und gewannen nach anfänglichen Schwierigkeiten noch knapp. Der Spartensender begeisterte mit seiner Live-Übertragung 0,19 Millionen Zuseher – das hätte ruhig etwas mehr sein dürfen. Angesichts von 1,0 Prozent Marktanteil bei allen und 1,1 Prozent bei den Werberelevanten dürfte Ernüchterung einkehren. Aber: Das Spiel war auch beim Basketball-Angebot der Telekom live zu sehen, empfangbar für alle Kunden des Telekommunikationsriesen. Zuschauerzahlen gibt es hier nicht.

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