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«Die Patriarchin»: Iris Berben Star der ZDF-Miniserie

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Nina Vandenberg ist alles andere als das, was man sich unter einer «Patriarchin» vorstellen könnte. Sie hat sich nie um die Geschäfte ihres Mannes gekümmert. Sie hat zwar jahrelang gut gelebt von dem, was ihr Mann Gero mit dem traditionsreichen Familienunternehmen erwirtschaftet hat, nachdem sich sein Vater Gorm aus der Kaffeerösterei Vandenberg zurückgezogen hat. Sie hat zwei Kinder groß gezogen, lebt in einer traumhaften Villa an der Alster, aber sie hat ständig ein schlechtes Gewissen: Sie war nicht gut genug informiert für die Geschäftspartner ihres Mannes, sie war keine perfekte Liebhaberin für ihren Ehemann und keine ständig treusorgende Mutter für ihre Kinder. Sie hat versagt. Auf ganzer Linie. Am Abend, wenn sie mit ihren Gedanken und ihren Sorgen alleine war, griff sie zur Flasche. Dann war es mittags und dann konnte sie schon morgens nicht mehr an "Mother’s little helpers" vorbei. Aus welchen Gründen auch immer hat sie es selber provoziert, dass es zum Eklat kommt.

Die Geschichte einer Frau, die – trotz aller Privilegien – an ihrem Tiefpunkt angekommen ist und die lernt, was kämpfen bedeutet, hat uns fasziniert: Was heißt es für eine Frau um die 50, bei Null anfangen zu müssen? Wie viele Rückschläge kann eine Frau verkraften, die vertrauensselig und naiv nie danach gefragt hat, was ihr Mann wirklich für Geschäfte macht? Wie viel Verantwortung kann eine Frau tragen, die nie Verantwortung übertragen bekommen hat? Wie viele Frauen wissen wirklich, was ihre Männer für Geschäfte machen? Tragen sie nicht in jedem Fall eine Mitverantwortung?

Iris Berben ist dieses Experiment mit uns eingegangen. Sie hat sich der großen Herausforderung gestellt, eine Rolle zu spielen, die Christian Schnalke ihr auf den Leib geschrieben hat und die nicht von Anfang an alle Sympathien auf sich vereinigt. Sie hat einer Figur Leben eingehaucht, die gebrochen, abgründig und labil daherkommt, sie hat einer Figur Konturen gegeben, die auf den ersten Blick ungeeignet für einen großen Fernseh-Dreiteiler scheint. Das ist sehr mutig!

Mut haben auch alle anderen Beteiligen bewiesen, der Produzent Oliver Berben, der Regisseur Carlo Rola, alle anderen Schauspieler/innen und das gesamte Team, das innerhalb von vier Monaten 72 Drehtage miteinander aushielt, davon fast vier Wochen in Kenia – unter nicht immer einfachsten Bedingungen.

Sie alle haben dazu beigetragen, dass "Die Patriarchin" zu dem wurde, was sie jetzt ist: Ein ungeheuer spannender Dreiteiler über eine Familie, die am Tiefpunkt ihrer eigenen Geschichte nicht zueinander steht, sondern durch Intrigen, Missgunst, Neid und Habgier völlig auseinander zu brechen droht. Dass Nina Vandenberg, die Frau mit den Alkoholproblemen, sich nicht scheut, den Vorsitz des Familienunternehmens zu übernehmen, wirkt in den Augen der Kinder, Stiefkinder und der Angestellten geradezu lächerlich. Aber sie haben auch nicht damit gerechnet, dass Nina ihre Aufgabe Ernst nimmt und ihr Interesse nicht dem Geld oder der Macht gilt, sondern dass sie etwas hat, was der Erbengeneration scheinbar unbekannt ist: Verantwortungsbewusstsein!

Nina setzt alles aufs Spiel, ihr privates Vermögen, ihre Villa und ihre Freiheit. Sie geht damit das Risiko ein, ins Gefängnis zu wandern und nur noch mit ihren "Habseligkeiten" dazustehen, während alle um sie herum in Habgier und Gewinnsucht erstarren. Das ist es, was Nina Vandenberg qualifiziert, eine Patriarchin im besten Sinne zu werden. Ihren Weg dahin begleitet zum Jahresanfang der große ZDF-Dreiteiler «Die Patriarchin», am 3., 5. und 9. Januar 2005, jeweils um 20.15 Uhr.

Mehr zum Thema... Die Patriarchin Iris Berben
Kurz-URL: qmde.de/7841
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