Feiertagsbedingt gab es in dieser Woche nur vier statt fünf neue Folgen, die jedoch allesamt durchaus beachtlich liefen. Mit 1,34 Millionen Zuschauern konnte Folge sechs am Dienstag erstmals den kontinuierlichen Abwärtstrend hinsichtlich der Reichweite beenden, der in der ersten Sendewoche zu beobachten war - begonnen hatte man bei 1,35 Millionen, am Freitag standen gerade einmal noch 1,16 Millionen zu Buche. Der Gesamt-Marktanteil betrug 8,2 Prozent, womit man einerseits zwar den Senderschnitt von gut elf Prozent deutlich verfehlte - allerdings ist dieser Wert am Vorabend ohnehin nicht von Belang, da Das Erste hier jahrelang desaströse Werte verbucht hatte. Ein kleiner Erfolg gelang am Dienstag vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen, wo mit 5,0 Prozent der bisherige Höchstwert des ARD-Starts eingestellt wurde. Die Reichweite von 0,26 Millionen war sogar die höchste überhaupt.
Hochspannung am Mittwoch
Inhaltlich war die am 27. Mai ausgestrahlte Folge die bislang dramatischste in der noch jungen ARD-Ära. Der Jäger Klaus Otto Nagorsnik holte in einer sensationellen Aufholjagd in der allerletzten Spielsekunde noch die 18 Punkte der Kandidaten ein. Klussmann und Jacoby mussten hingegen ihre jeweils erste Niederlage einstecken.Folge acht musste am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang antreten, hielt sich allerdings bei beachtlichen 1,36 Millionen Zuschauern und 8,9 Prozent Marktanteil. Bei den Jüngeren ging es derweil sogar wieder etwas bergauf, mit 0,22 Millionen gingen 4,7 Prozent Marktanteil einher. Dem anvisierten Senderschnitt von gut sechs Prozent war man damit allerdings immer noch recht klar unterlegen. Am Freitag ging die Gesamtreichweite leicht auf 1,29 Millionen zurück, der dazugehörige Marktanteil blieb stabil bei 8,8 Prozent. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren legte man dagegen etwas zu: Aus 0,25 Millionen Jungen resultierte ein neuer Bestwert von 5,7 Prozent Marktanteil.
Durchschnittlich sahen die vier «Gefragt - Gejagt»-Folgen dieser Woche 1,37 Millionen Menschen, was die Programmverantwortlichen insofern optimistisch stimmen dürfte, als man sich damit gegenüber den ersten fünf Ausgaben steigerte. Diese kamen auf durchschnittlich 1,26 Millionen. Auch der durchschnittliche Wochen-Marktanteil verbesserte sich somit von 8,4 auf 9,0 Prozent, wobei sich die Sendung bis hierhin durch eine beachtliche Konstanz auszeichnet. Gerade einmal zwei Prozentpunkte liegen die stärkste und die schwächste Folge (beide Mittwochs-Ausgaben) voneinander entfernt. Stellt man einen Vergleich mit dem «Quizduell» an, spricht gar nicht mal so wenig für die Bommes-Show: Nur drei der 75 Folgen verzeichneten höhere Marktanteile als besagte 9,8 Prozent vom Mittwoch, dafür hatten sich 21 Ausgaben mit einem schwächeren Wert als 7,8 Prozent zu begnügen.
Ohnehin liest sich die Zwischenbilanz im direkten Vergleich beim Gesamtpublikum mehr als ordentlich, denn mit 1,31 Millionen und 8,6 Prozent Marktanteil liegt man sogar leicht oberhalb der Werte, die das «Quizduell» in seinen letzten vier Wochen vor der Pause verbuchte. Selbst die als eierlegende Wollmilchsau des ARD-Vorabends präsentierten Promi-Folgen des vorabendlichen Pilawa-Ratespaßes kamen im Schnitt nur auf minimal stärkere 8,9 Prozent, die Folgen mit Normalos lagen mit 8,0 Prozent auf einem schwächeren Niveau. Es könnte also alles so schön sein für den Neustart im Ersten.
Ein nicht gänzlich zu vernachlässigendes Aber kommt bei der Analyse der Werte beim 14- bis 49-jährigen Publikum auf, die sich mit 0,20 Millionen und 4,2 Prozent noch nicht allzu erfolgreich lesen. Zwar steigerte man sich hier in Woche zwei deutlich von 3,7 auf 4,8 Prozent, doch selbst damit liegt man nur auf Höhe der «Quizduell»-Norm. Das generierte in seinen letzten vier Sendewochen durchschnittlich 4,7 Prozent, insgesamt erreichten sämtliche Normalo-Ausgaben 4,6 Prozent, die Promi-Folgen durchschnittlich sogar noch stärkere 5,5 Prozent. Der «Gefragt - Gejagt»-Tiefstwert von 3,0 Prozent unterbot sämtliche Marktanteile, die Pilawa mit seiner Sendung am Vorabend jemals hinzunehmen hatte. Zudem fehlen noch die Höhenflüge: 14 «Quizduell»-Folgen erreichten über sechs Prozent der Jüngeren, Bommes wartet bislang noch komplett darauf. Zu dessen Ehrenrettung sei jedoch erwähnt, dass auch Pilawa in diesem Jahr erst mit der 16. Folge die Sechs-Prozenthürde erstmals nahm - und er am Freitag nur knapp unterhalb dieser Marke rangierte.
Wie lassen sich die bisherigen Zahlen also unterm Strich einordnen? Alles in allem durchaus positiv. Es ist «Gefragt - Gejagt» gelungen, die mühsam erarbeiteten Zuschauer auf dem 18-Uhr-Slot weitgehend zu halten, wobei die Tendenz in Woche zwei sogar steigend ist. Als zuvor aufgezeichnetes Format fällt die Programmplanung leichter, während das live gezeigte «Quizduell» oftmals Probleme mit der Aufgabe hatte, weder zu überziehen noch zu früh beendet zu sein. Auch die ausgeschütteten Gewinne sind alles in allem deutlich geringer als zuvor. Ein kleines Problem sind jedoch die noch ausbaufähigen Werte bei den 14- bis 49-Jährigen, da Das Erste am Vorabend auf Werbeeinnahmen setzt und die Werbeindustrie ihr Hauptaugenmerk doch eher auf jüngere Menschen legt. Sollte Bommes hier künftig noch ein wenig zulegen können, dürfte einer weiteren Staffel auf diesem Sendeplatz kaum mehr etwas entgegenstehen - und ein etwas breiteres Quiz-Portfolio für den Vorabend würde auch möglichen Abnutzungserscheinungen vorbeugen.