Kein neues Konzept...
2007 war das Jahr, in dem ProSieben am werktäglichen Nachmittag «Deine Chance – 3 Bewerber, ein Job» startete und damit teilweise fast 19 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe einfuhr. Das Konzept der Sendung: Ganz ähnlich wie das von «Mein Traumjob». Weitere Sendungen und Magazine widmeten sich daraufhin dem Kampf um Arbeitsplätze. 2009 ging dieser Trend dann zu Ende, ProSieben holte mit seinem Format nur noch einstellige Quoten.Los ging der Testlauf am Montag, den 18. Mai, mit 0,29 Millionen Zuschauern. Das reichte zu annehmbaren Marktanteilen von 3,1 Prozent bei allen und 5,8 Prozent der Umworbenen. Aber anstatt aus dem ordentlichen Start mehr herauszuholen, verlor die Sendung an den Folgetagen deutlich. So standen am Dienstag nur noch 3,9 Prozent der Jüngeren zu Buche, am Mittwoch wurde mit desaströsen drei Prozent gar der schlechteste Wert der Woche eingefahren. Die Zuschauerzahlen pendelten in diesen Tagen um die Marke von 0,2 Millionen, was einem ausbaufähigen Ergebnis entsprach. Die Talfahrt beendete schließlich der Freitag, an dem sich Mein Traumjob auf 5,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen verbesserte - längst kein außergewöhnlich guter, aber ein annehmbarer Wert.
Ein erfreulicheres Bild hinterließ die zweite Woche, in der das Format feiertagsbedingt vier Mal auf Sendung ging. Die Zuschauer schalteten im Schnitt deutlich öfter ein, weshalb alle Folgen über der Marke von fünf Prozent landeten. Die erfolgreichste Ausstrahlung, gezeigt am Dienstag, holte 5,9 Prozent der Umworbenen bei 0,28 Millionen Zuschauern, die schlechteste generierte einen Tag darauf 5,3 Prozent. Fakt ist zugleich auch, dass der Senderschnitt trotz der recht passablen Werte jedes Mal verfehlt wurde. Immerhin: Beim Gesamtpublikum holte man zwischen 2,3 und 2,7 Prozent, nachdem man in der ersten Woche zweimal unter der Zwei-Prozentmarke stecken geblieben war.
Die leichten Zuwächse aus der zweiten wusste zunächst auch die dritte und bis dato letzte Ausstrahlungswoche zu nutzen. Gestartet mit 5,4 Prozent am Montag, steigerte sich die Sendung am Dienstag auf einen Bestwert von 6,1 Prozent der Umworbenen. Das bedeutete, dass erstmalig der Senderschnitt erreicht wurde. Hinter den Erwartungen blieb das Format allerdings beim Gesamtpublikum zurück, wo es an den beiden Tagen zu 0,26 und 0,27 Millionen Zuschauern reichte. Die Marktanteile lagen mit 2,7 Prozent unterhalb des Senderschnitts. Richtig enttäuscht wurden die Verantwortlichen von RTL II am Mittwoch, als auf den Best- sogleich der Tiefstwert folgte: Nur 0,13 Millionen Zuschauer - etwa die Hälfte des Publikums, das bislang zugeschaut hatte - brachten der Sendung miese 2,9 Prozent der Umworbenen ein. Beim Gesamtpublikum wurde mit 1,4 Prozent ebenfalls das schlechteste Ergebnis der Ausstrahlungsperiode eingefahren.
Der Donnerstag, der in vielen Teilen von Deutschland ein Feiertag war, wusste sich danach nur unwesentlich auf 0,15 Millionen Zuschauer zu steigern. Der Marktanteil bei den Umworbenen legte dank der hohen Temperaturen und der niedrigen Gesamtfrequentierung auf 4,5 Prozent zu, war damit aber noch immer weit von einem Erfolg entfernt. Schwach verlief auch der Freitag, an dem sich das Format in einer Doppelfolge verabschiedete: Nur 0,17 bzw. 0,19 Millionen Zuschauer brachten RTL II Marktanteile von 4,1 und 3,7 Prozent bei den Umworbenen ein – ein Abschluss, wie er schlechter kaum hätte kommen können.
Summa summarum hätte «Mein Traumjob» also durchaus erfolgreicher laufen können und müssen. Das Potenzial hat die Sendung offensichtlich gehabt, anders sind die zwischenzeitlich sehr ordentlichen Werte nicht zu erklären. Die Zahlenbilanz ist dennoch ernüchternd: Nur eine Folge kam in den drei Wochen über sechs Prozent, dafür landeten gleich vier Ausstrahlungen bei weniger als vier Prozent. Die meisten Ausstrahlungen landeten demzufolge im durchwachsenen Mittelfeld. Eine Fortsetzung scheint im Moment unwahrscheinlich.