Auch diesen Sonntag stehen unsere «Sonntagsfragen» wieder ganz im Zeichen der neuen Folgen von «Mit Herz und Handschellen», die im Januar starten.
Wenn ein Zuschauer zu Ihnen kommen würde und Sie fragen würde: „Herr Baum, was erwartet mich da?“ Was würden Sie antworten?
Da erwartet einen im wahrsten Sinne des Wortes „Herz und Handschellen“. Wir haben mehr Action, wir haben härtere Fälle, die Polizeiarbeit ist konsequenter geworden, vielleicht sogar manchmal brutaler. Auch ernsthafter. Auf der anderen Seite des Bogens haben wir schöne private Situationen, große Gefühle, die wir versuchen möglichst authentisch zu erzählen. Ich denke, genau das macht den besonderen Reiz der Serie auch aus. Der Spannungsbogen von einem ernsthaft erzählten Kriminalfall und Menschen, die der Zuschauer im privaten Bereich sieht und bei der Ermittlung, wo aber das private immer wieder mit reinspielt. So wie es im wirklichen Leben eben auch ist. Wenn einer morgens einen Streit mit der Ehefrau gehabt hat, dann wird ihn das vielleicht auch immer wieder beschäftigen. Das ist nicht einfach abzuschütteln – das kann man einfach nicht loskoppeln. Diese Wahrhaftigkeit versuchen wir zu erzählen. Ich bin sehr zuversichtlich und auch sehr selbstbewusst, was unsere neuen Folgen angeht.
Als Sie das Drehbuch das erste Mal gelesen haben und den Kommissar Leo Kraft kennen gelernt haben, haben Sie dann sofort zugesagt, diese Rolle spielen zu wollen? Oder dachten Sie, „na ja, der hat ja schon so seine Eigenheiten“.
Nein, das ist so gewesen: Lange vor dem Pilotfilm – etwa eineinhalb Jahre davor – gab es die Idee dazu. Damals bin ich gefragt worden, ob ich mir so etwas überhaupt vorstellen kann. Und da habe ich sofort zugesagt. Ich hatte also offenbar auch keine Berührungsangst einen schwulen Kommissar zu spielen. Dann habe ich das Drehbuch gelesen – die Vorgaben damals waren nicht so detailliert. Es muss schon etwas sein, was ich auch vertreten kann und zwar mit all seinen Facetten. Man könnte also sagen, dass ich die Figur aus der Taufe gehoben habe.
Wenn Sie Fern schauen, welche Serien sehen Sie sich gerne an?
Oh, das ist jetzt natürlich die Frage. Ich habe immer «Ein Colt für alle Fälle» gerne gesehen. Und «Die Profis» habe ich auch gerne geschaut. Das ist aber schon 20 Jahre her.
Die Titelmelodie von «Ein Colt für alle Fälle» höre ich heute noch gerne…
Ja! Die ist großartig. Gesungen von Lee Majors. Das war immer ein großes Ding, wenn die Sendung anfing - mit dem Schnacken und den Highways von L.A. Toller Vorspann.
Klasse. Aus den frühen 80ern in das aktuelle Zeitgeschehen. Amerika hat George W. Bush in eine zweite Amtszeit als Präsident geschickt. Haben Sie die Wahl verfolgt und was sagen Sie zum Ergebnis?
Natürlich habe ich die Wahl verfolgt. George W. Bush hat ja einen ordentlichen Vorsprung vor seinem Herausforderer John Kerry erzielt. Das muss man akzeptieren, auch wenn man mit der Person George W. Bush vielleicht (überlegt)... Schwierigkeiten hat. Die Amerikaner haben so gewählt, das hat auch seine Gründe. Arroganz steht uns da nicht gut zu Gesicht.
Zum Abschluss spielen wir mit unseren Promis immer noch ein kleines Spielchen. Funktioniert ganz einfach: Ich beginne einen Satz und Sie bringen Ihn einfach zu Ende.
Ich glaube, so was kann ich gar nicht.
Probieren wir’s einfach mal. Für kein Geld der Welt würde ich...
Sehen Sie: Da hört’s schon auf. Hm, mir fällt da nichts ein. Ich würde da alles Mögliche machen können. Für Geld oder auch ohne Geld.
Okay, dann nehmen wir mal den letzten Satz: Was ich schon immer im Fernsehen sagen wollte, aber nie durfte… Gibt’s da was?
Nö. Eigentlich nicht. Ich sage immer alles, was ich sagen will.
Gut, dann lassen wir das Spiel einfach bei Seite und stellen fest: Herr Baum spielt das Spiel „Sätze vervollständigen“ nicht so gerne.
Ich denke über solche Fragen einfach lange nach und ich müsste dann lügen, wenn ich schnell was sagen würde. Und das wollen wir ja nicht. Für kein Geld der Welt… würde ich den Start der neuen Folgen «Mit Herz und Handschellen» verpassen...
Wir wünschen auf jeden Fall viel Erfolg für Staffel 2 und bedanken uns für die zwei unterhaltsamen Teile unserer Sonntagsfragen.