Popcorn & Rollenwechsel

Trailer zu terminieren

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Die Trailer zu «Terminator: Genisys» führen vor, wie man es nicht machen sollte: Sie verderben den Filmspaß, statt die Produktion zu unterstützen.

Da hilft kein Jammern und kein Klagen: Trailer sind ein wichtiges Mittel der Filmvermarktung. Welch großen Stellenwert sie haben, erkennt man wohl am besten daran, wie sehr sie von Filmfans und Gelegenheitsguckern nunmehr gehypt werden. Trailer zu Filmen wie «Batman v Superman: Dawn of Justice» werden im Netz zu Tode diskutiert und die Aufrufzahlen zu den bewegten Vorschauen auf heiß ersehnte Franchisefilme sind der reinste Wahnwitz. «Star Wars: Das Erwachen der Macht» etwa kann mit seinem zweiten Teaser schon allein auf dem offiziellen englischsprachigen YouTube-Kanal über 56 Millionen Views aufweisen.

Bei einem Werbemittel, dass riesige Massen erreichen kann und entscheidend dafür ist, welchen Eindruck mehrere Dutzend Millionen Menschen von einer Kinoproduktion haben, sollte daher jeder Schritt wohlüberlegt sein. Leider scheint in Hollywood – zumindest bei kostspieligen Actionfilmen – nur ein Gedanke vorzuherrschen, wie ein Trailer auszusehen hat: Hauptsache spektakulär. Hauptsache, es macht Bumm! Ganz egal, wie viel potentieller Filmspaß dadurch verloren geht.

Aktuelles Paradebeispiel: Die späteren Trailer und TV-Spots zu «Terminator: Genisys». Nicht, dass der fünfte Part des kultigen Franchises geballtes Entertainment liefert (siehe die treffende Kritik meines Kollegens Markus Trutt). Dennoch hat es selbst dieser Film es nicht verdient, dass das Marketing einen alles auf den Kopf stellenden Twist aus dem letzten Drittel verrät – und somit mehreren Filmminuten jegliche Spannung raubt. Ja, der Trailer kann sich mit einem „Wow, was zur Hölle?!“-Schocker auftrumpfen. Und hat so vielleicht geholfen, dass «Terminator: Genisys» ein paar Tickets mehr am Startwochenende losschlägt. Jedoch darf bezweifelt werden, dass es der Mundpropaganda hilft, wenn sich vor dem Finale dank eines weit publizierten Spoilers Ödnis breit macht.


Die Rede ist natürlich davon, dass die «Terminator: Genisys»-Trailer unverhohlen zeigen, dass der Mann, den die Helden für John Connor halten, in Wahrheit ein neues, besonders gefährliches Terminator-Modell ist. Was angesichts der Platzierung dieses Twists im Film und der Struktur der diese Wende enthüllenden Szene besser ein Geheimnis hätte bleiben sollen. Somit hat sich «Terminator: Genisys» einer in der heutigen Ära an Trailern häufig begangenen Fehler schuldig gemacht. Ein anderer Fauxpas, der in vielen schlechten Trailer vorkommt, ist dagegen das Erzeugen eines irreführenden Bild des beworbenen Films. Fast schon ein 'Klassiker' in der Hinsicht ist der Trailer zu «Die Brücke nach Terabithia», der aus einem Drama über zwei befreundete Kinder einen Fantasyfilm der Marke «Die Chroniken von Narnia» macht.

Ich selbst habe mir daher übermäßiges Trailergucken daher abgewöhnt – so ganz ohne Trailer geht es aber leider auch nicht. Denn manche sind einfach zu gut geschnitten und machen so erfolgreich heiß auf einen Film, dass ich sie als Werbemittel letztlich doch nicht völlig missen wollen würde. Wie es auch die Leute von 'Watch Mojo' sehen, die einst diesen netten Countdown erstellt haben:


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