Abschied nehmen heißt es von «Die Bachelorette» - zwar ist eine weitere Staffel der Rosenverteilerin im kommenden Sommer seitens RTL fest eingeplant, hinter den Kulissen kommt es dann aber zu Veränderungen. Wie auch beim «Bachelor» wird Nina Klink, die die Kuppelshow seit Jahren betreute, nicht mehr mit dabei sein – außer sie entscheidet sich recht zügig noch, ihr Unternehmen Seapoint zu verlassen. Denn: Die künftigen Staffeln werden dem Willen des internationalen Lizenzgebers Warner Bros. zufolge vom neuen Warner Bros. TV in Deutschland selbst umgesetzt. Ob damit neue Ideen und sich ändernde Quoten einhergehen, wird sich zeigen.
Die zweite Staffel von «Die Bachelorette» jedenfalls verlor gegenüber der ersten in neuer Aufmachung (die im Sommer 2014 lief), leicht an Boden. RTL hatte obendrein die Sendezeit eingekürzt. Im Sommer 2014 liefen noch insgesamt sieben Episoden, vier davon mit einer Laufzeit von zwei Stunden. Diesmal erstreckte sich das Liebesabenteuer von Alisa, die sich final für Patrick entschied, über acht Wochen, jedoch dauerte nur die Premiere bis 22.15 Uhr. Die lief mit 14,5 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen klar schwächer als im Jahr zuvor, als noch 15,8 Prozent bei den Werberelevanten ermittelt wurden. Die Reichweite fiel um rund 150.000 Menschen niedriger aus, lag nun bei 2,43 Millionen.
Zumindest in Sachen Reichweiten war dies auch der Rekord der zweiten Staffel, in Sachen Quote sollte es zur Halbzeit noch einmal höher hinaus gehen. Aber langsam: In Woche zwei gab die Seapoint-Produktion klar ab, kam nur noch auf 1,89 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Bei den klassisch Umworbenen musste sich RTL mittwochs um 20.15 Uhr mit gerade einmal 11,6 Prozent zufrieden geben. Immerhin steigerte sich die dritte Folge wieder auf bessere 13,7 Prozent, zudem wurde die Zwei-Millionen-Marke wieder geknackt.
Das muntere Auf und Ab sollte aber weiter gehen. In Woche vier gewann «Die Bachelorette» zwar insgesamt Zuschauer dazu – die Reichweite verbesserte sich auf tolle 2,27 Millionen, jedoch sanken die Werte bei den Jungen. In der Zielgruppe veränderte sich die Reichweite kaum. Weil an jenem Mittwoch aber wenig sommerliche Temperaturen herrschten, schnellte der Marktanteil nach unten. Mehr als 11,9 Prozent waren nicht möglich. Eine Woche später sorgte das ab 22.15 Uhr gezeigte Sommer-Dschungel-Camp für einen allgemeinen Aufschwung bei RTL, von dem auch die Rosenverteilerin profitierte. Mit 14,7 Prozent wurde in der ersten August-Woche der Staffelbestwert ermittelt.
In den beiden folgenden Wochen sah die Welt aber schon wieder weniger rosig aus. Mehr als 11,4 Prozent erzielten die Home-Dates und das Halbfinale nicht. Mit 1,86 und 2,15 Millionen Zuschauern riss die Kuppelshow zur besten Sendezeit wahrlich keine Bäume aus. Immerhin steigerte sich das Finale der Show schließlich wieder auf bessere 2,30 Millionen Zuschauer – aber auch hier blieb man klar hinter der Vorjahresstaffel. Damals sahen rund 2,7 Millionen Menschen, wie Anna ihrem Marvin die letzte Rose gab. 2015 kam der Schlusspunkt der Staffel bei den 14- bis 49-Jährigen auf 13,7 Prozent Marktanteil.
Und so holte die zweite Staffel der Sendung im Schnitt 2,14 Millionen Zuschauer insgesamt (8,1%), wovon 1,15 Millionen der klassischen Zielgruppe angehörten. Heißt auch: Nahezu alle Zuseher, die man im Vergleich zur ersten Season verlor (nämlich gesamt 0,21 Millionen), waren zwischen 14 und 49 Jahren alt. Die erste Staffel kam in dieser Gruppe auf 0,17 Millionen Zuschauer mehr. So stehen für Staffel zwei gerade einmal 12,9 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten geschrieben.