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Der jüngeren Generation dürfte Rudolf Radke in erster Linie durch Erzählungen oder alten TV-Ausschnitten ein Begriff sein, war er doch schon in den späteren 80er-Jahren weniger vor als hinter der Kamera tätig. Bis zu seinem altersbedingten Dienstende 1990 fungierte er als stellvertretender Chefredakteur und Programmkoordinator. Von 1990 bis 1992 moderierte er dann noch einmal gemeinsam mit Elke Heidenreich die ZDF-Talkshow «Live», bevor er sich vorrangig der Wissenschaft verschrieb. Er schrieb mehrere Bücher und hielt diverse Vorträge zum Thema Nahostkonflikt, zwischen 1996 und 2005 war er überdies Lehrbeauftragter und Honorarprofessor an der Technischen Universität Dresden.
ZDF-Chefredakteur Peter Frey würdigte Radke mit folgenden Worten: "Wir behalten Rudolf Radke nicht nur als Nachrichtenmann der ersten Stunde in guter Erinnerung: Er hat die «heute»-Sendung als Alternative zur «Tagesschau» aufgebaut. Auch als Vater und Erfinder des «auslandsjournals» haben wir ihm bis heute viel zu verdanken".