Primetime-Check

Samstag, 19. September 2015

von

«Das Supertalent», «Carmen Nebel» und der TV-Thriller «Brandmal»: So lautete die Ausbeute an Erstausstrahlungen zur Primetime, während die kleineren Sender allesamt altem Stoff vertrauten.

Der Start in die neunte Staffel von «Das Supertalent» wurde am Samstagabend nur von Seiten der öffentlich-rechtlichen Sender attackiert, die private Konkurrenz kapitulierte schon im Vorfeld devot vor der Übermacht der Casting-Show. Dementsprechend deutlich fiel auch der Triumph von Dieter Bohlen und Co. in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo herausragende 25,0 Prozent Marktanteil bei 2,36 Millionen Zuschauern gemessen wurde. Insgesamt war das Format ebenfalls über jeden Zweifel erhaben, präsentierte sich aber deutlich angreifbarer: Mit 4,47 Millionen Zuschauern und 16,2 Prozent Marktanteil wurde sogar der Primetime-Sieg gegen ARD und ZDF knapp verpasst.

Immerhin wagten sich letztgenannte Sender nämlich auch mit neuem Stoff in den Quoten-Dreikampf, der beim Gesamtpublikum ohne echte Gewinner und Verlierer ausging. Während der ARD-Thriller «Brandmal» im Ersten auf 4,60 Millionen Konsumenten und 16,1 Prozent gelangte und damit zumindest hinsichtlich der Zuschauerzahl leicht vor RTL lag, musste sich auch die ZDF-Schlagershow «Willkommen bei Carmen Nebel» angesichts von 4,17 Millionen und 15,2 Prozent keineswegs verstecken. Beim jungen Publikum war der Film mit Peter Lohmeyer jedoch deutlich stärker unterwegs: Äußerst respektable 9,1 Prozent wurden bei 0,87 Millionen jungen Interessenten generiert, während sich die Mainzer angesichts von nur 0,29 Millionen und 3,1 Prozent sehr schwer taten.

Mit bereits etliche Male ausgestrahlten, aber in aller Regel dennoch weiterhin erfolgreichen Spielfilmen versuchten sich ProSieben und Sat.1: Ersterer Sender zeigte den «Star Wars»-Streifen «Angriff der Klonkrieger», letzterer ließ den jungen Leonardo DiCaprio in «Titanic» abermals in die Tiefen des Atlantiks hinabsinken. Dabei versank der Luxusdampfer diesmal aber auch im tristen Quoten-Mittelmaß, mehr als maue 9,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,81 Millionen waren nicht drin. Die Klonkrieger überraschten derweil mit beeindruckenden 14,2 Prozent Marktanteil und 1,32 Millionen jungen Fernsehenden. Auch beim Gesamtpublikum lag «Star Wars» angesichts von 1,98 Millionen und starken 7,3 Prozent klar in Front, die «Titanic» rammte den TV-Eisberg mit 1,36 Millionen und 5,5 Prozent auf problematische Art und Weise.

Wenig überzeugend versuchten sich VOX und RTL II mit US-amerikanischen Blockbustern: Bei erstgenanntem Sender verzeichnete «Der Patriot» 0,82 Millionen Sofa-Cineasten und 3,1 Prozent Marktanteil, das Alternativangebot «Evolution» hatte sich mit 0,76 Millionen sowie 2,7 Prozent zu begnügen. Bei den Werberelevanten lag der VOX-Film mit Mel Gibson sogar noch leicht hinter der Konkurrenz, desaströse 4,3 Prozent standen kaum besseren 4,5 Prozent gegenüber. Und kabel eins sorgte sich einmal mehr um die Belange der «Navy CIS»-Fans, zwei alte Folgen der Crime-Serie wurden hier gezeigt. Die Zuschauerzahlen betrugen 0,97 und 1,15 Millionen, was ordentlichen 3,5 und 4,0 Prozent des Gesamtpublikums entsprach. Die 3,7 und 4,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren jedoch zu wenig für die Ansprüche des Senders.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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